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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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leugnen, dass seine Besetzung Ägyptens die Welt verändert hat. Zum ersten Mal wurde der Glanz dieser geheimnisvollen vergessenen Zivilisation enthüllt. Die Ägyptologie wurde geboren. Napoleons Savants entdeckten buchstäblich unter dem jahrtausendealten Sand das Ägypten der Pharaonen. Typisch Napoleon – ein desaströses Scheitern wird durch einen Teilerfolg überdeckt.«
    »So spricht eine wahre Nachfahrin Pozzo di Borgos.«
    Sie zuckte die Schultern. »Während er berühmt ist und im Invalidendom bestattet wurde, hat man meinen Vorfahren, der möglicherweise Europa gerettet hat, vergessen.«
    Er wusste, dass das ein wunder Punkt war, und so ließ er das Thema vorläufig ruhen.
    »Während er in Ägypten war, ist es Napoleon jedoch gelungen, einige Dinge von ungeheurem Wert zu entdecken.« Sie zeigte auf die Vitrine. »Diese vier Papyrusrollen. Man stieß eines Tages zufällig darauf, nachdem Napoleons Truppen einen Mörder am Straßenrand erschossen hatten. Wäre Pozzo di Borgo nicht gewesen, hätte Napoleon diese Papyri vielleicht benutzt, um seine Macht zu konsolidieren und den größten Teil Europas zu regieren. Zum Glück hat er diese Chance niemals erhalten.«
    Thorvaldsens Privatdetektive hatten diese Besonderheit nicht erwähnt. Bei Ashby hatte er keine Ausgaben gespart und ein detailliertes Gesamtbild gewonnen. Aber bei Eliza Larocque hatte er nur zielgerichtet nachgeforscht. Hatte er da vielleicht einen Fehler begangen?
    »Was steht in diesen Papyri?«, fragte er beiläufig.
    »Sie sind der Grund dafür, dass es den Pariser Club überhaupt gibt. Sie erklären, welchen Zweck wir verfolgen, und werden unsere Schritte lenken.«
    »Wer hat sie geschrieben?«
    Sie zuckte die Schultern. »Das weiß keiner. Napoleon glaubte, dass sie aus Alexandria stammten und beim Untergang der Bibliothek verloren gegangen sind.«
    Mit der Bibliothek von Alexandria hatte Malone einige Erfahrung. Es war mehr von ihr übrig, als viele Leute glaubten. »Sie setzen aber viel Vertrauen in ein unbekanntes Dokument, das von einem unbekannten Schreiber verfasst worden ist.«
    »Mit der Bibel ist es ähnlich, scheint mir. Wir wissen praktisch nichts über ihren Ursprung, und doch gestalten Milliarden von Menschen ihr Leben nach ihren Worten.«
    »Ein sehr gutes Argument.«
    Ihre Augen strahlten mit dem Selbstvertrauen von jemandem, der ein reines Herz hat. »Ich habe Ihnen etwas gezeigt, das mir teuer ist. Jetzt möchte ich Ihre Beweise gegen Ashby sehen.«

28
Paris
    Malone beobachtete, wie zwei Männer in zerknitterten blauen Blazern und Krawatten mit Dienstausweisen am Revers sich in den Ausstellungsraum stürzten. Einer der Männer, die Foddrell gefolgt waren, ein stämmiger Kerl mit einem wirren Haarschopf, reagierte auf den Angriff und schlug dem ersten Blazer-Träger die Faust ins Gesicht. Der andere Verfolger Foddrells, ein Mann mit geradezu gespenstisch flachen Gesichtszügen, beförderte den zweiten Blazer-Träger mit einem Tritt zu Boden.
    In den Händen von Brettfresse und Bullterrier waren plötzlich Pistolen.
    Die Frau oben, die das Handgemenge ausgelöst hatte, floh von der Balustrade.
    Die Besucher bemerkten die Waffen und erhoben die Stimmen. Sie eilten an Malone und Sam vorbei zum Ausgang zurück.
    Von der gegenüberliegenden Seite tauchten zwei weitere Blazer-Träger auf.
    Schüsse fielen.
    Zwischen den Steinwänden, dem gefliesten Boden und der Glasdecke hallte der Knall schrecklich laut und hämmerte Malone wie eine Explosion in den Ohren.
    Einer der Blazer-Träger brach zusammen.
    Weitere Menschen rannten an Malone vorbei.
    Der andere Blazer-Träger verschwand außer Sichtweite.
    Brettfresse und Bullterrier hauten ab.
    Malone dachte einen Moment lang darüber nach, wie die Räume des Museums angeordnet waren. »Ich kehre um und laufe den beiden entgegen. Es gibt nur einen weiteren Weg nach draußen. Ich schneide ihnen den Weg ab. Sie, Sam, bleiben hier.«
    »Und was soll ich tun?«
    »Versuchen Sie, nicht erschossen zu werden.«
    Malone nahm an, dass das Sicherheitspersonal des Museums die Ausgänge schließen und dass bald Polizei eintreffen würde. Alles, was er zu tun hatte, bestand darin, die beiden Bewaffneten so lange aufzuhalten, bis das geschehen war.
    Er rannte zum Haupteingang zurück.

    Es war jetzt keine Zeit zum Nachdenken. Die Dinge passierten so schnell. Sam beschloss sofort, dass er nicht einfach an Ort und Stelle bleiben würde – was auch immer Malone befohlen hatte –, und so rannte er

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