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Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Benvenuti
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mitten in Manhattan, in einem Bürogebäude.
    »Jerry, komm, wir warten auf dich.«
    Cotton ging weiter, als ein ohrenbetäubender Knall ertönte und ihn innehalten ließ. Plötzlich waren da nur noch Staub und Lärm und Feuer. Betonbrocken prasselten auf ihn herab, die Flammen fraßen an seiner Hose, dichter, schwarzer Rauch raubte ihm die Sicht und den Atem.
    Keine Spur von Mum und Dad.
    Keine Spur von Laura.
    »Jerry!«
    Mit einem Schrei fuhr er hoch. Er wischte sich kalten Schweiß von der Stirn, stieg unbeholfen aus dem Bett und zog sein durchgeschwitztes T-Shirt aus. Dann ging er in die Küche, goss sich ein Glas Wasser ein und trank es mit zitternden Fingern in einem einzigen großen Schluck leer.
    Lehnte sich an den Kühlschrank und atmete tief durch.
    Ein und aus.
    Ein und aus.
    Wieder der Albtraum von seinem ersten Tag in New York, dem 11. September 2001 – dem Tag, an dem er seine Familie verloren hatte. Dem Tag, der sein Leben für immer verändert hatte.
    Noch einmal atmete er tief durch.
    Besser?
    Ein bisschen.
    Er ging zurück ins Schlafzimmer, als sein Mobiltelefon läutete.
    »Cotton«, meldete er sich knapp. »Was gibt’s?«
    »O Gott! Er ist hier!«, schrie eine Frauenstimme ihm voller Todesangst ins Ohr.
    »Sandy?«
    »Kommen Sie her! Bitte, kommen Sie schnell! Bobby Gold ist hier. Er hat ein …«
    Tot.
    Fluchend schlüpfte Cotton in Sweatshirt, Jeans und Stiefel, schnappte sich seine Pistole und das Mobiltelefon und rannte nach unten. In seinem Dodge fütterte er die Navigations-App mit Sandy Overmeyers Adresse. Sie wohnte im East Village.
    Er ließ den Motor an, trat aufs Gas. 425 Pferdestärken erwachten brüllend zum Leben. Der Dodge schoss aus der Parklücke. Gummi verglühte auf dem Asphalt.
    Cotton raste über die Williamsburg Bridge. Versuchte zweimal, Sandy zu erreichen. Ohne Erfolg. Jenseits der Brücke, in Downtown, zwang ihn eine rote Ampel zum Halten. Er nutzte die paar Sekunden, um Mr High zu informieren, der ihm sofortige Unterstützung zusagte.
    Rechts rüber zur Houston. Mehr Gas. Die elektronisch gesteuerte Fünfgangautomatik schnurrte wie ein Schweizer Uhrwerk.
    2nd Street.
    3rd Street.
    Er raste weiter. Sandy wohnte unweit des Tompkins Square Parks.
    Fast da.
    7th Street. Hier war er richtig. Cotton umkurvte hupend und fluchend ein Taxi und einen in zweiter Reihe parkenden Lieferwagen und gelangte schließlich zu dem Apartmenthaus, in dem Sandy Overmeyer zur Miete wohnte.
    Er ließ den Dodge quer auf dem Gehsteig stehen, sprang hinaus, die Waffe fest in der Rechten, und blickte sich um. Vor ihm erhob sich ein gediegenes, fünfstöckiges Mehrfamilienhaus mit Blumenkästen vor den Fenstern und einer Eingangstür aus rotem Holz, die sich am Ende einer kurzen, steinernen Treppe befand. Nur eines sah er nicht. Den Cop, der Sandy Overmeyer bewachen sollte. Wo zur Hölle steckte der Kerl?
    Cotton trat näher an das Haus heran, warf einen Blick hinter die hüfthohen Sträucher, die die Treppe links und rechts auf einer Länge von etwa fünf Yards flankierten, und entdeckte den Cop, der zusammengekrümmt, mit weit aufgerissenen Augen und zerfetzter Kehle auf dem Boden lag. Cotton tastete nach dem Puls des Polizisten.
    Der Mann war tot.
    Shit!
    Cotton rannte zur Treppe und sprintete mit hämmerndem Herzen die Stufen hoch.
    Die Eingangstür war angelehnt. Er drückte sie auf, spähte in den Flur.
    Nichts.
    Weiter. Nach oben. Dritter Stock. Hier befand sich Sandys Apartment.
    Ein Blick um die Ecke.
    Niemand im Flur.
    Weiter.
    Er gelangte zu Sandys Wohnungstür. Sie war halb geöffnet. Er schob sie vorsichtig auf, betrat das Apartment.
    Dunkelheit umfing ihn. Nur ganz hinten, am Ende des Flurs, war ein Lichtschimmer auszumachen.
    »Sandy? Ich bin’s, Cotton!«
    Keine Antwort.
    Er durchquerte den Flur, warf dabei einen Blick nach links, ins Schlafzimmer, und einen nach rechts, in die Küche.
    Alles leer.
    Er erreichte das Ende des Flurs. Die offene Tür gab den Blick auf ein Wohn- und Arbeitszimmer frei. Bücherregale, eine Couch, ein gepolsterter Sessel in der Ecke. Der Lichtschimmer, den er gesehen hatte, stammte von einer Stehlampe, die neben einem Schreibtisch stand.
    Cotton betrat das Zimmer und stolperte beinahe über Sandy Overmeyers Leiche. Sie lag halb hinter der Couch verborgen. Er hatte Sandy nur auf einem Foto gesehen, während der Einsatzbesprechung, aber er erkannte sie sofort. Mittelgroß, helles Haar, schlanke Figur. Das Lächeln, das sie auf dem Foto so sympathisch

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