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Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Benvenuti
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Die Koordination obliegt Agent Decker.«
    Er drehte sich um, ohne eine Antwort abzuwarten, und ging mit schnellen Schritten hinauf in sein gläsernes Büro.
    Dillagio wartete, bis der Hüne außer Hörweite war, dann seufzte er leise und sagte mit einem Kopfschütteln: »Das bringt doch nichts. Jeder Cop in New York sucht bereits nach Bobby Gold, und alle meine Informanten haben seit Kurzem ein Schweigegelübde abgelegt. Und eins kann ich euch versichern: Wenn die Vögel nicht mit mir reden, dann tun sie’s mit euch ganz sicher nicht. Egal, wen wir bei diesen neuralgischen Umschlagplätzen« – er kratzte Anführungszeichen in die Luft – »aufgreifen werden, er wird uns nicht sagen können oder wollen, wo Bobby Gold steckt.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du zum Chef befördert wurdest«, sagte Decker mit eisiger Stimme. »Wir haben unsere Befehle, und diese Befehle werden wir ausführen. Wir alle.« Sie stellte sich dicht vor Dillagio und schaute auf ihn hinunter. »War das deutlich genug?«
    Dillagio produzierte ein schiefes Grinsen und nickte zögerlich. »Alles klar, Prinzessin. Ich hab nur laut gedacht.«
    »Überlass das Denken Leuten, die das können«, gab Decker kühl zurück. Sie holte ihr Smartphone aus der Tasche ihres eng geschnittenen Blazers, rief die Liste auf und studierte sie ein paar Sekunden. »In Ordnung. Ich nehme Manhattan bis rauf nach Harlem, Dillagio übernimmt Queens, Cotton kümmert sich um Brooklyn. Die Streifenbeamten sollen sich Staten Island und die Bronx vorknöpfen. Ich erwarte regelmäßige telefonische Berichte. Los geht’s.«
*
    Nach etwas mehr als vier Stunden wusste Cotton, dass  Dillagio recht gehabt hatte: Diese Aktion hier brachte absolut gar nichts. Cotton war in schäbigen Bars gewesen, in schicken Cafés, hatte sich im Eingangsbereich der Subway-Stationen herumgetrieben und Parks unsicher gemacht. Er hatte Bobby Golds Foto jedem Dealer, Pusher und Junkie unter die Nase gehalten, der sich nicht schnell genug aus dem Staub gemacht hatte – ohne Erfolg -, und hatte jedem dieser Dealer, Pusher und Junkies eine Kostprobe seines berühmten, hausgemachten Jähzorns zu kosten gegeben – Gebrüll und Drohungen inklusive -, wieder ohne Erfolg. Gegen Mittag, nach einigen frustrierenden Telefonaten mit dem Rest des G-Teams, dem es nicht anders ergangen war als ihm, hatte Cotton sich in Red Hook einen Hotdog gekauft, gedankenverloren darauf herumgekaut und schließlich eine Entscheidung getroffen. Er wollte Bobby Gold, diesen Dreckskerl, unbedingt schnappen. Und wenn er sich über Mr Highs Befehle hinwegsetzen musste, um dieses Ziel zu erreichen, würde er genau das tun.
    Cotton zückte sein Smartphone und wählte eine Nummer, die nicht gespeichert war. Das war nicht nötig. Er kannte sie auswendig. Nach dem zweiten Läuten wurde am anderen Ende abgenommen.
    »Cotton, alter Hundesohn, ich dachte schon, die Eingeborenen hätten dich skalpiert, so rar hast du dich in letzter Zeit gemacht!«, rief Joe Brandenburg zur Begrüßung und lachte dröhnend.
    »Ich hatte viel zu tun«, verteidigte sich Cotton und musste unwillkürlich lächeln. Es tat verdammt gut, wieder mal die Stimme seines früheren Partners beim New York Police Department zu hören. Vor Beginn seiner Karriere beim G-Team war Cotton mit dem ebenso rabiaten wie zwielichtigen Brandenburg in New York Streife gefahren und hatte erste Erfahrungen darin gesammelt, was man unter dem »Gesetz der Straße« zu verstehen hatte.
    »Diese Schweinebacke Bobby Gold hält euch ganz schön auf Trab, was?«, sagte Brandenburg.
    »Woher weißt du das?«
    »Die Buschtrommeln laufen auf Hochtouren, und ich hab verdammt gute Ohren.«
    »Wenn wir schon von Bobby Gold sprechen«, sagte Cotton. »Ich bräuchte deine Hilfe. Hast du Zeit?«
    »Für einen Kumpel hab ich immer Zeit.«
    Sie trafen sich eine halbe Stunde später am südlichen Ende des Prospect Parks. Cotton schilderte Brandenburg sein Problem. Der stämmige Detective vom NYPD verzog sein feistes Gesicht zu einem breiten Grinsen und meinte: »Wenn du Infos über Bobby Gold brauchst, kenne ich genau den richtigen Mann. Steig ein, wir fahren nach Little Odessa.«
    Cotton fand eine Parklücke für seinen Dodge und nahm auf dem Beifahrersitz von Brandenburgs unmarkiertem Polizeiwagen Platz. Auf dem Weg nach Brighton Beach, das aufgrund seines hohen russischen Bevölkerungsanteils auch Little Odessa genannt wurde und am südlichen Ende von Brooklyn lag, erzählte Cotton seinem früheren

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