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Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Benvenuti
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Auto zum Stehen. Eine Wagentür wurde zugeschlagen. Dann dröhnte Dillagios Stimme durch die Dunkelheit: »Wo ist sie?«
    Cotton ging ihm entgegen, klopfte ihm auf die Schulter und sagte: »Wir sind zu spät. Bobby Gold hat sie umgebracht.«
    »Fuck, Fuck, Fuck!« , fluchte Dillagio und schüttelte verzweifelt den Kopf. Dann blickte er Cotton in die Augen und sagte: »Wir kriegen diesen Bastard, das schwöre ich dir.«
    Er nahm Cotton die Worte aus dem Mund.

2
    Die Besprechung am nächsten Morgen fand ausnahmsweise nicht in Mr Highs Glaskasten statt, sondern im Großraumbüro des Hauptquartiers. Der Chef des G-Teams marschierte mit hinter dem Rücken verschränkten Armen die Reihen von Schreibtischen entlang, an denen Agents eifrig an ihren Computern arbeiteten und unwillkürlich die Schultern strafften, sobald John D. High in ihre Nähe kam. Cotton, Decker und Dillagio folgten ihm wie eine Schulklasse, wie aufgefädelt, einer hinter dem anderen. Sie kamen sich wie unbegabte Schüler vor, die ihren strengen, aber gerechten Lehrer enttäuscht hatten. Wieder einmal.
    Mr High drehte sich um, verschränkte die Arme vor der Brust, blickte über die Köpfe seiner Leute hinweg und sagte: »Ich fasse zusammen: Der Commissioner ist wütend, weil er einen seiner Männer verloren hat. Atticus Verhagen wird uns in seinem Blatt vermutlich wegen Sandra Overmeyers Tod kreuzigen. Es gibt keine Zeugen für die beiden Morde, und wir haben nach wie vor keine einzige Spur von Roberto González.« Er senkte den Blick und musterte Cotton, Decker und Dillagio aus kühlen, leidenschaftslosen Augen. »Habe ich etwas vergessen?«
    Cotton schüttelte den Kopf. Dillagio schaute zur Seite, und Decker sagte leise: »Nein, Sir.«
    Cotton räusperte sich. »Was ist mit Dr Hunter, Sir? Hat ihre Untersuchung der Tatorte etwas ergeben?«
    »Nein«, entgegnete John D. High tonlos.
    »Jemand sollte sich Sandy Overmeyers Aufzeichnungen zur Gold-Story ansehen«, schlug Dillagio vor. »Vielleicht findet sich dort ein Hinweis.«
    »Das ist bereits geschehen«, erwiderte Mr High. »Atticus Verhagen war so freundlich, uns ihre Notizen vorbeibringen zu lassen. Ich habe sie persönlich ausgewertet. Keine Spur zu Roberto González.«
    »Hier steckt ihr also«, ertönte eine Stimme hinter ihnen.
    Cotton drehte sich um und sah Zeerookah auf sie zukommen. Das Gesicht des Computerspezialisten war verschwitzt, sein lockiges Haar zerstrubbelt.
    »Sie sind zu spät«, sagte Mr High, als Zeerookah bei der Gruppe angekommen war, und warf einen missbilligenden Blick auf seine Uhr.
    »Tut mir leid, Sir, aber ich habe noch das restliche Bildmaterial ausgewertet.« Er zuckte linkisch mit den Schultern. »Hat leider nichts gebracht. Aber ich dachte mir, es wäre eine gute Idee, die Kameras in der Gegend rund um Sandy Overmeyers Haus anzuzapfen, um eventuell eine Spur von Bobby Gold zu …«
    »Waren Sie erfolgreich?«, unterbrach ihn Mr High.
    Agent Zeerookah schüttelte den Kopf. »Leider nein, denn es gibt da ein Problem.«
    »Ich höre.«
    »Durch den Sturm vor zwei Tagen hat es in einigen Teilen Manhattans einen Stromausfall gegeben. Neben der Lower East Side und Little Italy war auch ein Teil des East Village betroffen, genauer gesagt die Gegend um den Tompkins Square Park.«
    »Dort befindet sich die Wohnung von Sandy Overmeyer«, sagte Decker.
    »Ganz genau«, bestätigte Zeerookah. »Und durch den Stromausfall sind etliche der Überwachungskameras ausgefallen.«
    »Also gibt es keine Bilder«, stellte Cotton nüchtern fest.
    Zeerookah grinste verschmitzt. »Vielleicht doch. Manche Systeme laufen mit Batterien, und nicht alle hängen am Netz. Mit etwas Glück hat ein Ladenbesitzer die Bilder auf einer externen Festplatte gespeichert.« Er wandte sich an Mr High. »Ich würde gerne alle Geschäfte rund um den Tompkins Square Park abklappern und mir Kopien dieser Festplatten machen, Sir.«
    »Tun Sie das«, sagte Mr High knapp.
    Zeerookah eilte zum Serverraum, schnappte sich seine Jacke und verließ das Hauptquartier.
    »Ich habe mir vom Commissioner eine aktuelle Liste mit neuralgischen Drogenumschlagplätzen geben lassen«, fuhr Mr High fort, an Cotton, Decker und Dillagio gewandt. »Sie finden diese Liste auf Ihren Smartphones. Sie werden diese Plätze aufsuchen und dort Druck machen. Und wenn ich sage Druck, dann meine ich richtigen Druck. Der Commissioner stellt uns außerdem ein Dutzend Streifenbeamte zur Verfügung, die Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen werden.

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