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Cotton Reloaded - Folge 1 - Der Beginn

Cotton Reloaded - Folge 1 - Der Beginn

Titel: Cotton Reloaded - Folge 1 - Der Beginn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Eliteakadamie, war ja klar - weniger kam für jemand wie Decker nicht infrage. Er stellte sie sich in der Uniform einer Militärkadettin vor. Musste richtig schnuckelig darin aussehen, die gute Philippa.
    Aber das war es nicht allein.
    West Point, West Point, West Point …
    Irgendetwas war mit West Point.
    »Das nehme ich Ihnen nicht ab«, sagte er.
    Decker atmete durch. »Maggie war meine Partnerin im G-Team. Ich habe sie ausgebildet. Sie war so etwas wie eine Freundin.«
    West Point.
    Cottons Gedanken blieben an dem Wort kleben wie Fliegen an süßem Leim, zappelten daran herum, kamen nicht mehr los. West Point. Er starrte auf Deckers Hände.
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie mich aus einer wahrscheinlich seltenen sentimentalen Anwandlung heraus auf den Haken nehmen? Weil ich der Letzte bin, der Maggie lebend gesehen hat?«
    »Ich will damit sagen, dass Sie dem richtigen Instinkt gefolgt sind, Cotton, und Maggie vielleicht gerettet hätten. Aber wenn Sie nicht wollen. Oder Schiss haben …«
    Sie wandte sich brüsk ab und ging an ihm vorbei zur Wohnungstür.
    West Point. Deckers Hände. Niemals wanken, niemals aufgeben.
    Mit einem Mal war alles wieder da.
    »Warten Sie!«
    Decker drehte sich um.
    »Hatte Maggie einen Freund? Einen aus dem Team vielleicht?«
    Decker schüttelte zögernd den Kopf. »Nein. Warum?«
    »Wieso zögern Sie mit der Antwort, Decker? Hatte sie keinen Freund, oder wissen Sie’s bloß nicht?«
    »Sie hatte keinen«, antwortete Decker gereizt. »Aber sie … In letzter Zeit hatte sie es ziemlich darauf angelegt. Ist nachts durch die Clubs gezogen, hat sich aufreißen lassen. Ich habe versucht, ihr das auszureden, aber …«
    »Aber es ging Maggie gar nicht um Sex, nicht wahr? Sie wollte sich selbst zum Köder für den Chinesinnenkiller machen, weil Sie beide in dem Fall nicht weiterkamen. Vielleicht haben Sie ihr ja sogar den Auftrag dazu erteilt.«
    Decker schloss die Augen. »Nein, es war Maggies eigene Idee, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Sie war sehr ehrgeizig. Aber was soll die Frage eigentlich?«
    »Mir ist gerade eingefallen, was da aufgeblitzt ist, bevor der Killer mich niedergeschlagen hat.«
*
    »Das ist Zeerookah«, stellte Philippa Decker ihm einen fülligen jungen Mann mit dunklem Teint vor, dem Cotton die indianischen Wurzeln sofort ansah. Gutmütiges, ein bisschen schläfriges Gesicht mit hellblauen Augen, die alles andere als schläfrig wirkten. Er trug ein verwaschenes T-Shirt mit der comichaften Abbildung einer sehr wütenden Schildkröte und dem Wort »Meshihkêha« darunter.
    »Zeerookah ist unser Spezialist für alle Arten von Datenanalysen und koordiniert die Einsätze. Die Columbia University hat sich sein Gehirn bereits zu Forschungszwecken reservieren lassen, falls er mal stirbt. Zeerookah, sag Hi zu Mr Jeremiah Cotton.«
    »Willkommen in der Hölle, Jeremiah.« Zeerookah reichte Decker im Vorbeigehen einen Stapel Papiere. Cotton nickte ihm kurz zu und folgte Decker dann weiter durch die Kommandozentrale des G-Teams. Sie schien es eilig zu haben, und Cotton wurde den Eindruck nicht los, dass er ihr irgendwie peinlich war.
    Decker hatte ihn früh am Morgen mit ihrem Porsche Carrera abgeholt, aber verlangt, dass er seinen Kaffee auf der Straße austrank: Ihr Bolide hatte weiße Ledersitze.
    »Das ist Sarah Hunter, unsere Forensikerin«, fuhr Decker nun mit der kleinen Vorstellungsrunde fort. Hunter war eine attraktive junge Frau mit kurzen Haaren und einem Blick, der sofort nach dem wunden Punkt suchte.
    »Miss Hunter«, grüßte Cotton knapp. Sie wandte sich ab, als habe sie seine Existenz wegen Bedeutungslosigkeit bereits aus ihrem Gedächtnis gelöscht.
    »Und das ist Special Agent Dillagio.«
    Ein Mann mit einer Reihe von silbernen Totenkopfringen und einem Hemd, wie sie nur Mariachi-Bands auf Speed tragen, kam mit leicht wiegendem Schritt auf Cotton zu. Unrasiert, die Haare nachlässig zurückgegelt oder fettig, leicht aufgedunsenes Gesicht, Cowboystiefel, eine .44er am Gürtel. Ein wandelnder Hangover, der ewige Ich-bin-eigentlich-Rockstar-Typ, dem Cotton die Brutalität schon von Weitem ansah.
    »Was will der hier?«, fragte er Decker, ohne den Blick von Cotton zu lassen.
    Decker ging nicht auf die Frage ein. »Ist Mr High oben?«
    Dillagio sagte nichts, saugte sich nur schmatzend eine Fleischfaser aus einer Zahnlücke und versperrte Cotton weiterhin den Weg. Cotton stöhnte innerlich auf und ging um ihn herum.
    »Super Betriebsklima«, sagte er auf dem

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