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Cotton Reloaded - Folge 1 - Der Beginn

Cotton Reloaded - Folge 1 - Der Beginn

Titel: Cotton Reloaded - Folge 1 - Der Beginn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Service, ein zuverlässiger Bursche, der in keiner der regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen aufgefallen war. Seine Akte war so makellos wie Babyhaut. Maggie Huang hatte ihn bei ihren privaten Ermittlungen nach dem Serienkiller vor einigen Wochen in einer Bar in der Upper Westside kennengelernt. Beide hatten ihre Affäre aus beruflichen Gründen geheim gehalten.
    Es war Zufall, einer jener Zufälle des Lebens, die einen verwundert und sprachlos zurücklassen. Vielleicht war Maggie sogar wirklich verliebt gewesen. Hatte sie einen Verdacht gehabt, oder war es nur weibliche Neugier gewesen, mehr über diesen Mann zu erfahren, nur um ganz sicherzugehen, dass es diesmal der Richtige war?
    Wie auch immer, Maggie hatte diesen Zufall mit dem Leben bezahlt. Den Präsidenten dagegen hatte dieser Zufall vermutlich vor dem Tod bewahrt. Und Cotton hatte er zum G-Team geführt. Er konnte sich bloß nicht darüber freuen, nicht nach so vielen Toten.
    Eine unmittelbare Durchsuchung von Prices Apartment und seines Computers ergab ein erstes Bild des Plans. Ursprünglich hätten die Bomben im Untergeschoss des UN-Hauptquartiers explodieren sollen. Unmittelbar darauf wäre der Präsident auf das Dach des Gebäudes gebracht worden, um ihn von dort mit einem Hubschrauber zu evakuieren. Und genau dort hätten Bryan Kay und Eric Price ihn dann erschossen, jeweils von einem der beiden Hochhäuser. Mit Maggies Tod und den Ermittlungen des G-Teams hatte Price den Plan dann vermutlich geändert.
    So weit das erste Bild. Aber es blieben viele Fragen offen. Aus welcher Quelle hatte Price erfahren, in welchem Konferenzraum sich der Präsident aufhalten würde? Wie hatte er herausgefunden, dass Cotton auf dem Weg zum Center Boulevard Condominium war? Warum hatte man weder in Prices Apartment noch in seinen Taschen Nasenspray gefunden? Wer stand hinter der Überweisung aus Pakistan?
    Für Cotton ließ das nur eine Schlussfolgerung zu: Es gab immer noch einen Hintermann, höchstwahrscheinlich innerhalb des Secret Service. Turner? Oder jemand weit über ihm?
    Zu viele offene Fragen. Zu viele Tote.
*
    »Wenn ich sage, keine Soloshow, Cotton, dann meine ich damit: keine Soloshow!«, sagte Decker. »Ist das klar?«
    »Ist es okay, wenn ich jetzt mit den Achseln zucke?«
    »Es ist okay, wenn Sie einfach die Klappe halten.«
    Tat er ohnehin schon die ganze Zeit. Das Boot, mit dem Decker übergesetzt hatte, brachte sie zurück nach Manhattan. Gischt spritzte auf, der Wind war warm, und auf der Glasfassade des UN-Gebäudes spiegelte sich der Nachmittag wie eine Fata Morgana. Es würde ein schöner Abend werden, ein perfekter Abend in der schönsten Stadt der Welt. Wenn man nicht zufällig gerade einen Menschen getötet hatte. Dann wurde es ein ziemlich beschissener Abend.
    Decker nahm überraschend Cottons Hand. Ganz kurz nur. Ein fester warmer Druck.
    »Danke«, sagte sie. »Ich weiß, wie Sie sich jetzt fühlen.«
    »Schon okay.«
    »Nein, nicht okay. Nie okay. Aber eines könnten Sie heute Abend noch tun.«
    »Und das wäre?«
    »Sich mit mir die Kante geben.«
    Das war doch schon mal ein Anfang.
    Als sie im Hauptquartier des G-Teams eintrafen, wurden sie bereits erwartet.
    »Mr President, das sind Special Agent Decker und Police Officer Cotton«, stellte High sie beide vor, kaum dass sie die Zentrale betreten hatten. Cotton entging nicht, dass High ihn mit »Officer« anredete, um deutlich zu machen, dass er nicht zum G-Team gehörte.
    Der Präsident reichte ihnen die Hand. Er wirkte überraschend entspannt und jovial auf Cotton, trotz des nur um Haaresbreite vereitelten Mordanschlags und der anschließenden Evakuierung aus dem UN-Gebäude. Turner hingegen, der hinter dem Präsidenten stand, wirkte extrem nervös. Gerötetes Gesicht, zuckende Wangenmuskeln, der Mund ein Strich, die geballten Fäuste an die Seiten gepresst.
    Der Händedruck war herzlich und fest. »Gute Arbeit«, sagte der Präsident. »Ich danke Ihnen.«
    »Danke, Sir«, murmelte Cotton, den Blick weiterhin auf Turner gerichtet, der den Eindruck machte, als wollte er jeden Moment um sich schlagen.
    »Ich habe mir von Mr High gerade einen ersten Lagebericht geben lassen«, fuhr der Präsident fort. »Es war die richtige Entscheidung, das G-Team zu gründen und mit fähigen Leuten wie Ihnen zu besetzen. Sie haben weiterhin meine volle Unterstützung.«
    Er schüttelte auch High noch einmal die Hand und rauschte dann mit Turner und seinen Leuten ab.
    »Ich danke Ihnen ebenfalls«,

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