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Aufstehen und
stützte sie, bis sie Gary erreicht hatten. Die Passagiere, die schweigend das ganze
Szenario
beobachteten,
wichen
dezent
zurück, um Jana Platz zu machen. Als sie
Gary erblickte, schlug sie eine Hand vor den Mund. Er lag reglos auf den Deckplanken
und sein Atem ging flach. Tränen schossen
ihr in die Augen. Sein Oberkörper war feuer-
rot und übersäht mit Blasen und Nesseln der
Qualle.
Jana brauchte einen Augenblick, bis sie
sich gefangen hatte und atmete tief durch.
Miguels Hand umfasste noch immer ihren
Oberarm und sie hatte das Gefühl, als würde
Stärke von ihm an sie weitergegeben werden.
»Gebt mir ein Entermesser. Ich kratze damit
die restlichen Tentakel ab. Miguel, bitte hilf mir. Nur ganz leicht und sei vorsichtig, dass 483/520
du die Nesseln nicht selber abbekommst. Sie
haben noch jede Menge Kraft.«
Er nickte.
José reichte ihr sein Messer. Dann fiel ihr
ein, dass Meerwasser ebenfalls würde helfen
können, die Nesseln wegzuspülen. Jemand
reichte ihr einen Holzeimer mit Salzwasser.
Jana kratzte vorsichtig über Garys rechte
Brust und goss etwas Meerwasser darüber.
Miguel sah ihr einen Augenblick zu und tat
es ihr auf der linken Seite nach. Stück für
Stück arbeiteten sie sich auf Garys Körper
vor. Als sie damit fertig waren, drehten sie Gary vorsichtig auf den Bauch.
Jana rief plötzlich: »Oh nein, zurück!
Dreht ihn zurück! Ich glaube das ist nicht
gut. So drücken wir die noch drin steckenden Nesseln weiter in seinen Körper. Ich glaube, dass sie aufplatzen können. Wir legen ihn am besten auf die Seite. José, könntet Ihr ihn so festhalten?«
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Jana wies Ed, den Schiffskoch, an,
zusätzlich noch Essig zu besorgen. Dieser
brachte nur sehr wenig und sagte, er hätte
vergessen, welchen zu bestellen. Jana wies
ihn an, Zitronen auszupressen – so viele wie möglich. Susan lief mit ihm, um zu helfen.
»Wozu der Zitronensaft?«, fragte Miguel,
während er Garys Rücken weiter von den
Nesselzellen befreite.
»Der
Zitronensaft
inaktiviert
die
verbleibenden Nesselzellen, die wir nicht ab-kratzen konnten. Das heißt, dass sie kein Gift mehr in seinen Körper pumpen können. Am
besten wäre natürlich Essig. Aber ich hoffe, es ist die Säure, die im Essig wirksam ist und somit durch den Zitronensaft ersetzt werden
kann. Ich bin kein Profi, was Quallen anbe-
langt. Ich habe das mal gelernt, ist aber
schon eine Weile her.« Jana schluckte und
setzte sich auf ihre Fersen. Automatisch wischte sie sich über ihre Stirn. Der Schweiß
rann ihr durch die Brüste. Sie atmete schwer.
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»Alles okay, Prinzessin?«, fragte José.
Miguel blickte sie auch besorgt an.
»Ja, ich denk schon. Mir ist nur etwas
schwindelig.
Kommt
wohl
von
der
Aufregung.«
Ed brachte den Zitronensaft. Jana und
Miguel beträufelten Garys Rücken und dann
seinen Bauch. José hielt ihn fest.
»Mama Mia, das sieht heftig aus«, sagte
einer der Reisenden.
Jana
nickte.
»Ich
habe
eine
Antihistamin-Salbe in meiner Tasche. Ich
werde Gary damit noch einreiben.«
»Anti-was?«, fragte einer der Passagiere.
»Das ist eine Salbe, die man auch auf In-
sektenstiche gibt. Ich denke, der Wirkstoff
könnte bei der Qualle wirken.« Als Jana und
Miguel mit dem Zitronensaft fertig waren,
wandte Jana sich an José und bat ihn, Gary
in seine Kabine zu bringen. Rodney half ihm.
Jana stand auf, taumelte etwas. Miguel fasste sie am Oberarm. Er flüsterte: »Diese
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Messerprozedur sollten wir bei dir auch
durchführen.«
»Ich muss mich jetzt erst mal um Gary
kümmern«, presste Jana hervor. Ihr Herz
raste. Aber sie war sich sicher, dass es diesmal nicht von Miguel und seiner Aura kam.
»Jana, du solltest …«
»Lass mich, Miguel.« Jana entwand sich
seinem Griff. Sie wollte nicht vor allen Leuten schon wieder von ihm bemuttert werden.
Sie stieg wankend die Treppe hinunter.
Miguel blieb hinter ihr und hielt Abstand. Er vermied es, zu helfen, auch als Jana sich an der Wand im Gang abstützte. Keuchend erreichte sie ihre Kajüte und starrte hinein.
»Wo ist Gary?«, presste sie hervor.
»Er ist in einer der größeren Kajüten des
Personals.«
»Okay, ich werde die Salbe …«
Miguel hielt sie mit einem Ruck unsanft
zurück und drehte sie, so dass sie ihn an-
blicken musste. »Ich werde jetzt deine
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Stellen mit dem Messer behandeln. Es nützt
nichts, wenn du noch mal ohnmächtig wirst.
Wir brauchen dich hier. Gary braucht
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