Crash: Thriller (German Edition)
Reihe von Beamten aus dem Verteidigungsministerium und dem FBI. Es war ein schwüler Nachmittag Ende Juli, die Temperatur lag knapp über dreißig Grad. Die phlegmatischen Gesichter der Ranger glänzten schweißnass, während sie den Sarg zu einem Lieferwagen trugen, der neben der C-17 parkte. Sie hielten vor der Hecktür des Wagens und blieben mehrere Sekunden lang bewegungslos stehen. Wie auf ein Stichwort hoben alle Beamten auf der Rollbahn ihre Arme zu einem langsamen militärischen Gruß, und die Soldaten schoben den Sarg in den Lieferwagen. Dann vollzogen die Ranger eine knappe Kehrtwendung und kehrten zum Laderaum der C-17 zurück. Es waren sieben weitere Leichen in dem Flugzeug.
David hob die rechte Hand ans Herz. Monique, die neben ihm stand, tat das Gleiche. Sie waren an diesem Morgen aus New York hierhergefahren, weil der Direktor des FBI, der am anderen Ende der Reihe von Beamten stand, sie zu der Zeremonie eingeladen hatte. Aryeh Goldberg war auch da – er war extra für die Feierlichkeit aus Israel eingeflogen. Es war ein bittersüßes Wiedersehen. Das Flugfeld war still, während die Soldaten das Flugzeug entluden und die Särge langsam zu dem Lieferwagen trugen.
David warf einen Blick auf Monique, um zu sehen, wie es ihr ging. Sie nickte ihm kurz zu. Während der vergangenen fünf Wochen hatten sie nichts anderes getan, als sich ihrer Erholung gewidmet. Zum Glück hatte keiner von ihnen im Sommer Lehrveranstaltungen abhalten oder größere Forschungsprojekte durchführen müssen. Sie konnten die ganze Zeit mit ihren Kindern und sich selbst verbringen. Jede Stunde auf dieser Erde ist ein Geschenk, dachte David. Aber das Merkwürdige an dem Geschenk des Lebens ist, dass man es erst richtig zu würdigen weiß, wenn man dem Tod nahe ist.
Nach dem Gefecht vor der Anlage bei Ashkhaneh hatten er und Monique eine halbe Stunde unter den Sternen gesessen und in aller Ruhe darauf gewartet, dass der Tarnkappenbomber seinen Atomsprengkopf abwerfen würde. Während die Minuten verstrichen, wurde ihnen allerdings klar, dass sie doch nicht in Asche verwandelt werden würden. Also hatten sie sich wieder mit den israelischen Kommandosoldaten zusammengetan – drei von ihnen hatten die Schlacht bei Ashkhaneh überlebt – und über Funk Verbindung mit General Yaron vom israelischen geheimen Signalkorps aufgenommen. Yaron befahl ihnen, mehrere Meilen nach Süden bis zu einer abgelegenen Landstraße zu wandern, wo sie sich mit einem seiner iranischen Spione treffen könnten. Innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden schaffte Yarons Spion es, sie vom Kopet Dag zum Elburs, dann über die Grenze nach Aserbeidschan und schließlich nach Israel zu schmuggeln. In der Zwischenzeit wurden Michael und Shomron von dem amerikanischen Such- und Rettungsteam aufgegabelt, das ins südliche Turkmenistan geschickt worden war. Dank der Botschaft Aryehs an den Präsidenten, die über den Tarnkappenbomber weitergeleitet worden war, hatte das Weiße Haus seine Angriffspläne gegen den Iran ad acta gelegt und damit begonnen, das geheime Netzwerk Adam Cyrus Bennetts zu demontieren.
Als David und Monique wieder in den Vereinigten Staaten eintrafen, waren die Zeitungen voll mit Artikeln über die Nuklearkatastrophe im Camp Cobra. Das FBI hatte die verbliebenen Wahren Gläubigen bereits hochgenommen, obwohl einige von ihnen, darunter General Estey vom Special Operations Command, Selbstmord begingen, bevor sie verhaftet werden konnten. Dann hielt der Präsident eine Ansprache zur besten Sendezeit und erklärte, dass ein Spitzenbeamter des Verteidigungsministeriums die Nation verraten habe. Er gab bekannt, dass Bennett Anführer einer Gruppe von Fanatikern gewesen sei, die mit der Revolutionsgarde zusammengearbeitet und sich mithilfe von Geldern aus dem Geheimfonds des Pentagons angereichertes Uran beschafft habe, um Atombomben zu bauen. Aber Excalibur erwähnte er nicht. Er sagte, Bennett hätte Camp Cobra zerstört, um einen Atomkrieg zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran anzuzetteln, aber er sagte nichts über Röntgenlaser oder das universale Programm oder die Gefahr eines Quantenabsturzes. Das Weiße Haus hatte beschlossen, diese Schwachstelle im Schöpfungsplan nicht bloßzulegen. Wenn sie weithin bekannt wäre, könnte noch ein Wahnsinniger auf die Idee kommen, Kapital daraus zu schlagen.
Aus dem gleichen Grund gab der Präsident nicht die Beteiligung von David, Monique und Michael bekannt. Das Verdienst, Bruder Cyrus
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