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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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entsetzt darüber, dass die Ergebnisse ihrer Arbeit auf diese Weise genutzt werden. Deshalb haben wir ›Physiker für den Frieden‹ gegründet.«
    David griff nach dem Glas Wasser auf dem Pult. Das Publikum war mucksmäuschenstill und wartete darauf, dass er fortfuhr. Natürlich konnte er ihnen nicht den wirklichen Grund nennen, weshalb er sich dieser Sache verschrieben hatte, weil das bedeuten würde, dass er ihnen von der Einheitlichen Feldtheorie und der Tortur erzählen müsste, der er vor zwei Jahren fast zum Opfer gefallen wäre. Und David wusste, dass es eine ganz schlechte Idee wäre, die Existenz der Einheitlichen Feldtheorie zu offenbaren, wenn er den Weltfrieden propagieren wollte.
    Er nahm einen Schluck Wasser und stellte das Glas wieder hin. »Unsere Arbeit bei ›Physiker für den Frieden‹ geht von der Voraussetzung aus, dass Menschen mehr miteinander gemeinsam haben, als sie voneinander unterscheidet. Wir möchten alle ein langes, glückliches Leben führen, und wir möchten dafür sorgen, dass unsere Kinder ebenfalls diese Möglichkeit haben. Das ist ein allgemeiner Wunsch, genauso stark ausgeprägt bei Iranern, Russen und Palästinensern wie bei Amerikanern, Italienern und Israelis. Und trotzdem sagen unsere Regierungen dauernd, dass wir uns voneinander unterscheiden, dass wir uns in einem Konflikt befinden. Die amerikanische Regierung sagt ihren Bürgern, sie sollten Angst vor Iranern haben, und die iranische Regierung lehrt ihr Volk, die Amerikaner zu hassen.« Er schüttelte den Kopf. »Nun ja, ich habe nicht geglaubt, was meine Regierung sagte. Ich wollte mit Menschen in anderen Ländern reden und mich selbst davon überzeugen, wie sie denken. Und ich habe festgestellt, dass viele meiner Kollegen genauso empfinden. Deshalb haben wir begonnen, ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern zu errichten und neue Kommunikationswege zu eröffnen, die unsere Regierungen umgehen. Wir haben inzwischen Mitglieder in mehr als fünfzig Ländern, darunter Pakistan, Syrien und, ja, der Iran. Und trotz der enttäuschenden Nachrichten, die wir heute gesehen haben, glaube ich fest daran, dass unsere Bemühungen wichtiger sind denn je.«
    Er ließ seine Blicke über die Zuhörerschaft gleiten und versuchte, ihre Reaktion einzuschätzen. Physiker waren ein schwieriges Publikum, bekannt für ihre Skepsis. Sie waren geschickt darin, die Schwachstellen in einer Beweisführung zu finden. Aber während David seine Kollegen musterte, spürte er allenfalls Ungeduld. Sie waren nicht an der historischen Perspektive interessiert. Sie wollten etwas über die augenblickliche Krise hören. Deshalb beschloss er, seine Taktik zu ändern. Er nahm die Blätter mit den Stichworten für seine Ansprache und hielt sie hoch. »Das ist die Rede, die ich heute Abend halten wollte. Leider ist sie durch die Ereignisse im Iran hinfällig geworden. Deshalb werde ich etwas anderes machen. Ich werde eher zuhören als reden. Das ist etwas, was ich in meiner neuen Karriere als Friedensaktivist gelernt habe: dass alle mehr zuhören und weniger reden sollten.«
    Er knüllte seine Notizen zusammen und warf sie beiseite. Dann beugte er sich vor und stützte die Ellbogen auf dem Pult ab. »Wir haben alle die Nachrichten über den Atombombentest im Iran gesehen. Ich würde gern wissen, was Sie davon halten. Wie sollten wir auf diese Entwicklung reagieren? Inwiefern verändert sie unsere Mission?« Er streckte die Arme aus und machte auffordernde Handbewegungen. »Bitte, jeder von Ihnen kann mit der Diskussion beginnen. Ich möchte, dass möglichst viele von Ihnen zu Wort kommen.«
    Aus dem Publikum war ein Murmeln zu hören, aber niemand ergriff das Wort. Viele rutschten auf ihren Sitzen hin und her. Die Nobelpreisträger in der dritten Reihe steckten die Köpfe zusammen, und es machte den Eindruck, als wolle Dr. Hirsch seine Hand heben und einen Kommentar abgeben. Aber dann hörte David eine tiefe, raue Stimme aus dem Stehplatzbereich im hinteren Teil des Hörsaals. »Ja, du solltest deine Mission verändern. Was heute geschehen ist, beweist, dass deine Organisation ein Schlag ins Wasser ist.«
    David hatte diese Stimme schon mal gehört. Er schaute an den Köpfen der Leute in der letzten Reihe vorbei und erkannte Jacob Steele. Er war sehr konservativ gekleidet, trug einen blauen dreiteiligen Anzug, der locker an seiner hageren Gestalt hing. David hatte ihn während der letzten fünf Jahre nicht mehr gesehen, seit Jacob die Columbia verlassen

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