Crash
Beschreibung von Vaughans Körper fort, mehr um Catherines, als um meinetwillen. Sie preßte den Kopf tief ins Kissen, ihre rechte Hand vollführte einen feurigen Tanz, während sie meine Finger zwang, mit ihren Nippeln zu spielen. Wenngleich mich die Idee eines Verkehrs mit Vaughan auch erregte, so schien ich doch einen Geschlechtsakt zu beschreiben, an dem ein ganz anderer teilhatte, nicht ich. Vaughan verströmte nur im Innern seines Autos einen latent homosexuellen Impuls, wenn er die Schnellstraßen befuhr. Seine Attraktivität lag weniger in einem Komplex familiärer anatomischer Besonderheiten begründet - eine sanft geschwungene entblößte Brust, das sanfte Kissen einer Gesäßbacke, der haarige Bogen eines feuchten Perineums -‚ sondern in der Stilisierung einer Pose zwischen Vaughan und dem Automobil. Getrennt vom Automobil, speziell seinem reich verzierten Straßenkreuzer, verlor Vaughan jegliches Interesse.
»Würdest du ihn gerne sodomieren? Würdest du gerne den Penis in seinen Anus einführen, würdest du ihn gerne in seinen Anus schieben? Sag’s mir, beschreibe es mir. Sag mir, was du tun würdest. Wie würdest du ihn in dem Auto küssen? Beschreibe mir, wie du dich hinüberbeugen und seinen Reißverschluß öffnen würdest, um seinen Penis herauszuholen. Würdest du ihn gleich küssen oder lutschen? Mit welcher Hand würdest du ihn festhalten? Hast du je einen Penis gelutscht?«
Catherine verfing sich in ihren Phantasievorstellungen. Wen sah sie augenblicklich neben Vaughan liegen, sich selbst oder mich?
»… weißt du, wie Samen schmeckt? Hast du schon einmal Samen geschmeckt? Mancher Samen ist salziger als der andere. Vaughans Samen schmeckt bestimmt sehr salzig…«
Ich betrachtete das blonde Haar, das ihr ins Gesicht fiel, ihre Hüften, mit denen sie sich zum Orgasmus stieß. Dieses war das erste Mal, daß sie sich meine Person bei einem ho mosexuellen Akt vorgestellt hatte, und die Intensität ihrer Vision überraschte mich. Sie erbebte beim Orgasmus, ihr ganzer Körper wurde geschüttelt. Bevor ich sie umarmen konnte, wandte sie sich um und blieb mit dem Gesicht nach unten liegen, um meinen Samen aus ihrer Vagina tropfen zu lassen, dann ging sie mit steifen Schritten ins Bad.
Während der nächsten Wochen ging Catherine wie eine brünstige Königin durch die Flughafengebäude. Wenn ich aus meinem Auto beobachtete, wie sie unter den kritischen Blicken Vaughans einherging, verspürte ich einen Drang in den Lenden und preßte meinen Penis fest gegen das Lenkrad.
Kapitel Dreizehn
»Bist du gekommen?«
Helen berührte mit einer unsicheren Bewegung ihrer Hand meine Schulter, als wäre ich ein Patient, an dessen Wiederherstellung sie hart gearbeitet hatte. Während ich mich mit dem Rücken gegen das Polster des Rücksitzes lehnte, kleidete sie sich mit abrupten Bewegungen wieder an, wobei sie die Bluse über ihren Hüften glattstrich, als wäre sie eine Dekorateurin, die eine Schaufensterpuppe ankleidet.
Auf der Fahrt zum Straßenverkehrslaboratorium hatte ich den Vorschlag gemacht, wir sollten zwischen den Reservoirs westlich vom Flughafen anhalten. Während der letzten Woche hatte Helen Remington ihre Aufmerksamkeit von mir abgewendet, als gehörten der Unfall und ich zu einem vergangenen Leben, dessen Realität sie nicht mehr länger anerkennen konnte. Ich wußte, daß sie sich in dieser Periode unbewußter Promiskuität befand, die fast alle Menschen nach einem schweren Schock durchmachen. Der Zusammenstoß unserer beiden Wagen und der Tod ihres Mannes waren für sie der Schlüssel zu einer neuen Sexualität gewesen. In den ersten Monaten nach seinem Tod hatte sie sich in eine ganze Reihe kurzlebiger Affären gestürzt, als würden die zahllosen Genitalien, die sie in die Hand nahm und in ihre Vagina einführte, ihren Mann irgendwie wieder zum Leben erwecken und der Samen in ihrer Gebärmutter dazu beitragen, das verblassende Bild des toten Mannes in ihrem Verstand erneut aufzufrischen.
Am Tag nach ihrem ersten Geschlechtsverkehr mit mir hatte sie sich einen anderen Geliebten genommen, einen Pathologen des Ashford Hospital. In der Folge hatte sie eine ganze Reihe von Männern gehabt: den Gatten einer befreundeten Ärztin, einen Radiologen, den Meister ihrer Garage. Was mir bei all diesen Affären auffiel, die sie mir ohne Verlegenheit beschrieb, war die Tatsache, daß sie alle in einem Automobil stattgefunden hatten. Alles hatte sich im Wageninnern abgespielt, entweder im Parkhaus
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