CRAVING (German Edition)
will!<<
>>Wer ist denn das,die ist ja aufgebrezelt wie für einen Abtanzball!<<
>>Hmm...schlechtes Tanzen mit Higheels!<<
>>Und wer ist sie denn nun?<<
>>Die Ex Frau von Markus Telling!<Lenastürmte wutentbrannt in ihre Wohnung und knallte die Tür zu. Als
Untermauerung zog sie mit einer hektischen Bewegung den Vorhang
hinter der Eingangstür zu. Dann rannte sie in ihre Küche und trat gegen die
alten Kiefernmöbel bis sie geräuschvoll über den gefließten Fußboden
schlidderten und krachend an der Wand zusammenprallten als wären sie
für dass nächste Osterfeuer bestimmt. Der Wutanfall ebbte ab als sie ihren
Schlüsselbund durch die Glasscheibe des Mikrowellenherdes schmiss und
sie sich in der selben Sekunde fragte womit sie in Zukunft ihren Dosenfraß
erhitzen sollte. Einige Minuten lang folgten kleinere Wutausbrüche die
sich aber nur in Flüchen und wüsten Beschimpfungen ausbildeten.
>>Fuck!..Nigger...Fuck!<Tromm immer noch auf dem Grundstück herumlief. Inzwischen redete er
mit einer anderen Frau ,die Lena nicht kannte sie aber irgendwo schon mal
gesehen hatte.
Sie warf sich auf einen der Stühle und überlegte was sie nun tun sollte. Sie
zündete sich eine Zigarette an und bließ den Rauch in Richtung der
Küchenlampe.
Für sie war es unbegreiflich das ein Schwarzer ein
Oberkommisar sein konnte,und sie in aller Öffentlichkeit bloßstellte. Aber
eigentlich wunderte sie gar nichts mehr...wenn schwule Bürgermeister
werden können,können auch Neger Polizisten werden dachte sie und malte
sich ein weiteres Szenario aus indem womöglich eine Frau Bundeskanzler
wird. Aber sie war doch selber eine Frau. War sie das?Fragte sie sich und
zog an der Zigarrette. Sie dachte an ihre Kindheit,an ihren Vater einen
Offizier der Bundesmarine und ihre Mutter die sich nur ein einziges Mal
gegen ihn auflehnte und dann zwei Monate mit einem verdrahteten Kiefer
herum lief. Als sie ein kleines Mädchen war,hatte ihr Vater sie zwar
vergöttert wendete aber gern bei ihrer Erziehung das Zuckerbrot und
Peitsche -Prinzip an. Liebe Lena,lieber Papi,böse Lena ...sehr böser Papi!
Seine gesamte Lebenseinstellung stammte aus dem Mittelalter und
Begriffe wie Toleranz oder gar Akzeptanz waren ihm völlig fremd. Alles
was anders war als er war gefährlich. Schwule und Lesben waren für ihn
geisteskranke Perverse. Menschen mit einer angeborenen Behinderung
hatten für ihn keine Lebensberechtigung,wobei Kriegsversehrte für ihn
einen Heiligenstatus einnahmen. Dunkelhäutige waren Wilde die in seiner
Vorstellung nackt durch den Dschungel hüpften und nicht anderes konnten
als irgendwelche heidnischen Götter um Regen anzuflehen. Selbst ein
dunkelhaariger Südeuropäer veranlasste ihn die Straßenseite zu wechseln
falls dieser sich erlaubte den selben Bürgersteig zu nutzen. Frauen waren
für den alten Hans-Jürgen Strachwitz ein Thema für sich. Sie hatten fünf
Aufgaben zu erfüllen. Kochen,Putzen ,Bumsen,Kinder kriegen und die
Fresse halten
,aber höchstens zwei und die Fresse halten. Alle diese Werte,außer das mit
dem Bumsen,brachte er natürlich seiner kleinen Tochter Lena bei. Solange
sie eine Tochter war. Dreizehn Jahre lang war Lena eine Tochter,dann
passierte etwas was in kleinen Verstand von Hans-Jürgen Strachwitz nicht
hineinpasste.
Lena stand auf und sah aus dem Fenster,niemand mehr zu sehen,der
schwarze Bulle war nicht mehr da. Von Riegen auch nicht. Sie fingerte
eine weitere Zigarrette aus der Schachtel und zündete sie an. Dann dachte
sie an den Besuch beim Kinderarzt den sie,als knapp dreizehnjährige, mit
ihrer Mutter absolvierte und ihr Leben grundlegend änderte. In Lena
schoss eine ähnliche Wut wie vorhin hoch, als sie an die peinliche
Untersuchung dachte,die sie über sich ergehen lassen musste. Nur dass
sich dieses Mal ein Gefühl der Hilflosigkeit unter mischte und sie wie
damals vor zweiundzwanzig Jahren fast lähmte. Als der Arzt fertig war
,zog er sich mit ihrer Mutter in eine Ecke zurück und sprach leise auf sie
ein. Eine weitere Untersuchung bei einem Gynäkologen folgte,dann noch
eine und dann musste sie
sich alle sechs Wochen einem Bluttest
unterziehen. Keine ihrer Fragen warum sie das alles machen musste wurde
ihr beantwortet. Ihre Mutter wich ihr aus und sagte lapidar ,das sei eben so.
Ihren Vater brauchte sie gar nicht zu fragen. Seit den Untersuchungen
redete er nicht mehr mit ihr. Er wich ihr nicht aus,sondern zeigte offen
seine
Weitere Kostenlose Bücher