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Crazy Moon

Crazy Moon

Titel: Crazy Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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»Bestellung.«
    |32| »Ich komme schon«, ertönte eine männliche Stimme. Dann steckte Norman Norman seinen Kopf durch die Durchreiche und schnappte sich den Bestellzettel. Die blaue Sonnenbrille prangte auf seinem Kopf. »Wo ist Morgan?«
    »Hat gekündigt«, antwortete die Blonde gelangweilt. Sie hatte sich von irgendwoher eine Vogue geschnappt und blätterte durch die Seiten.
    Norman lächelte sein schläfriges Lächeln und dann entdeckte er mich. »Hi, Colie. Ist das für Mira und dich?«
    »Ja.«
    Die Blonde warf mir einen ihrer Blicke zu.
    »Geht klar.« Bevor Norman wieder in der Küche verschwand, winkte er mir zu.
    Ich blieb an der Theke stehen und wartete auf meine Bestellung. Aus der Küche ertönte leise Radiomusik. Etwa zehn Minuten waren vergangen, als die Tür hinter mir sich geräuschvoll öffnete und die Große   – Morgan – wieder hereinkam, wobei sie irgendetwas vor sich hin murmelte.
    »Schon weg?«, fragte die Blonde im selben trockenen Tonfall wie zuvor.
    »Fuhren gerade ab, als ich rauskam«, grummelte Morgan. Als sie an der Theke vorbeiging, gab ihr die Blonde ohne hinzusehen die Schürze und blätterte die Seite um.
    »So ein Pech aber auch«, meinte sie.
    »Das ist mein letzter Sommer in diesem Saftladen!« Morgan band die Bänder ihrer Schürze zu einer vollendeten Schleife. »Ich schwöre es.«
    »Ich weiß.« Wieder blätterte die Blonde eine Seite um.
    »Ich meine es ernst.« Morgan ging zur Sodamaschine |33| und füllte einen Becher mit Eis. Sie schüttete sich etwas davon in den Mund und zerbiss es mit entschlossenem Gesicht. Dabei nahm sie mich zum ersten Mal wirklich wahr: »Wirst du schon bedient?«
    »Ja.«
    »Miras Nichte«, sagte die Blonde.
    Morgan betrachtete mich interessiert: »Wirklich?«
    »Du weißt schon. Norman hat uns von ihr erzählt.« Die Blonde legte ihre Zeitschrift weg und konzentrierte sich jetzt voll auf mich. »Ihre Mutter ist Kiki Sparks. Wahnsinn, was?«
    »Allerdings«, antwortete Morgan, aber dabei lächelte sie mich an. »Wie heißt du?«
    »Colie«, antwortete ich, blieb jedoch auf der Hut. Ich hatte genug Erfahrung mit Mädchencliquen, um misstrauisch zu sein.
    »Verrätst du mir mal, warum du dieses Ding in der Lippe hast?« Die Blonde war echt ziemlich direkt. »Sieht irgendwie gruselig aus.«
    »Isabel!« Morgan puffte sie mit dem Ellbogen in die Seite. »Wie alt bist du, Colie?«
    »Fünfzehn.«
    Morgan strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und trat näher an mich heran. An der rechten Hand trug sie einen Ring mit einem winzigen Diamanten, der gerade groß genug war, um flüchtig im Licht aufzublitzen. »Wie lange bleibst du hier?«
    »Nur für die Sommerferien.«
    »Essen ist fertig«, brüllte Norman aus der Küche.
    »Super«, meinte Morgan. »Du wohnst gleich neben uns. Wir könnten mal zusammen ins Kino gehen oder so was.«
    |34| »Klar«, antwortete ich, aber mit sehr leiser Stimme. »Das wäre . . .«
    »Hier«, sagte die Blonde   – Isabel – und schob mir meine Bestellung hin. »Ketchup ist im Karton. Macht fünfzehn Dollar achtzehn inklusive Mehrwertsteuer.«
    »Okay.« Ich gab ihr den Zwanziger. Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging zur Kasse.
    »Grüß Mira von mir«, sagte Morgan, »und bestell ihr bitte, ich habe morgen frei und kann zum Triple Threat vorbeikommen.«
    »Triple Threat, ja.« Es ging garantiert um Wrestling. »Okay, mach ich.«
    »Dein Wechselgeld.« Isabel knallte ein paar Münzen auf die Kartons mit dem Essen.
    »Danke.«
    Sie trat einen Schritt zurück, stellte sich neben Morgan und sah mich mit zusammengekniffenen Augen an: »Darf ich dir mal was sagen?«
    »Nein!«, befahl Morgan mit gedämpfter Stimme.
    Ich schwieg. Und Isabel sprach weiter.
    »Das Teil in deiner Lippe ist irgendwie – abstoßend.« Sie schnaubte durch die Nase.
    »Isabel.« Morgans Stimme klang streng, wie bei einer schimpfenden Mutter. »Lass das.«
    »Und wenn du dir das nächste Mal die Haare färbst«, fuhr Isabel fort, »versuch die Farbe gleichmäßig zu verteilen. Ich wette, deine Mutter kann es sich leisten, dich zu einem anständigen Friseur zu schicken.«
    »Isabel!« Morgan packte sie am Arm und sah mich an. »Colie«, sagte sie, als würde sie mich schon ewig kennen. »Hör einfach nicht auf sie . . .«
    Aber ich hörte auch gar nichts mehr. Ich war nämlich |35| weg. Drehte mich um und lief mit meiner Bestellung durch die Tür. Bevor mir überhaupt richtig klar wurde, was abging, stand ich schon auf dem Parkplatz vor

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