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Crazy Moon

Crazy Moon

Titel: Crazy Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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Wunderkerzen und Knallfrösche.
    »Für dich.« Sie reichte mir das Kaugummi, gab Morgan die Zimtbomben und stopfte die Zigaretten in die Tasche ihrer Shorts.
    »Isabel!«, sagte, vielmehr brüllte Morgan in missbilligendem Ton. Wir mussten brüllen, um die Bee Gees zu übertönen. »Ich denke, du hast aufgehört.«
    »Halt die Klappe, dafür habe ich dir Zimtbomben mitgebracht.«
    Morgan ließ nicht locker: »Zimtbomben bringen einen nicht um.«
    »Morgan.« Isabel schüttelte genervt den Kopf. »Lass gut sein, okay? Nur für heute Abend.«
    »Vom Rauchen bekommt man Krebs«, sagte Morgan.
    »Hör auf.« Isabel schloss die Augen.
    »Und Herzkrankheiten.«
    »Hör auf!«
    »Und Lungenödeme.«
    »Morgan!« Isabel öffnete die Augen wieder.
»Hör auf!«
    Morgan lehnte sich mit den Zimtbomben auf dem Sofa zurück. »Wie du willst.« Sie riss die Tüte auf und stopfte sich eines der gigantischen klebrigen Teile in den Mund. Alles gar nicht Morgan-like, sondern ziemlich lässig und schlampig. Dann hielt sie mir die Tüte hin.
    »Nein danke.«
    »Mann, Colie, du isst nie irgendwelchen Junk. He, Isabel, ist dir das auch schon aufgefallen?«
    |170| »Was soll mir aufgefallen sein?«
    »Wie gesund Colie sich ernährt. Brrr.« Morgan schüttelte sich. »Ich habe sie noch nie mit Pommes frites gesehen, nicht mal mit einem einzigen kleinen Stück.«
    »Und sie geht jeden Tag joggen.« Isabel hockte sich auf den Boden und angelte sich ein Bier. »Wenn ich morgens aufs Klo gehe, läuft sie schon draußen rum. Also tierisch früh.«
    »Um acht«, wandte ich ein.
    »Sag ich doch, tierisch früh«, meinte Isabel.
    »Wer Kiki Sparks als Mutter hat«, verkündete Morgan mit vollem Mund, »kann wahrscheinlich gar nicht anders als zum Gesundheitsapostel zu werden.«
    Ich nickte stumm. Das dachten alle. Dass meine Mutter in den Fetten Jahren – und bis heute – am liebsten knusprig gebackene Speckschwarten aß, ahnte kein Mensch. Und es würde auch nie jemand erfahren.
    Isabel öffnete schwungvoll ihre Bierflasche und reichte Morgan ebenfalls eine. Mir gab sie eine Cola light. »Ich würde dir ja ein Bier geben, aber . . .«
    »Aber du bist noch nicht volljährig.« Morgan hatte echt manchmal einen Oberlehrerinnenton drauf. »Und es wäre illegal.«
    Isabel verdrehte die Augen.
    »Es wäre illegal.« Morgan zog die Beine an und sinnierte weiter: »Ich hab mich mit fünfzehn von Cola und Schokoriegeln ernährt. Zum Frühstück aß ich Kekswaffeln.«
    »Trotzdem hast du nie auch nur ein Gramm zugenommen.« Isabel griff nach dem mysteriösen Plastikbehälter und öffnete ihn. Der Inhalt, eine schleimige leuchtend grüne Creme, stach mir giftig in die Augen.
    |171| »In der High School wollte ich unbedingt zunehmen.« Morgan verschlang ein gefülltes Ei nach dem anderen; gleichzeitig hatte sie eine Zimtbombe zwischen Daumen und Zeigefinger geklemmt, an der sie zwischendurch leckte. »Ich war so dünn, dass man mein Schlüsselbein aus einem Kilometer Entfernung sehen konnte. Ätzend.«
    »Stimmt gar nicht.« Isabel klatschte sich eine Handvoll von dem grünen Zeug ins Gesicht und verteilte es auf Wangen und Stirn.
    »Außerdem war ich drei Meter größer als alle Jungen auf unserer Schule«, fuhr Morgan fort. »Meine Hosen und Röcke waren ständig zu kurz, weil ich immer weiterwuchs und meine Mutter keine Lust hatte, mir dauernd neue Sachen zu kaufen. Mein Spitzname war Hochwasser.«
    »Müssen wir unbedingt über die Schule reden?« Isabels Gesicht war mittlerweile vollständig grün, mit Ausnahme schmaler weißer Ränder um ihre Augen und ihren Mund. Sie reichte den Behälter an Morgan weiter.
    »Du hast Recht.« Morgan spuckte die Zimtbombe aus, setzte sich in den Schneidersitz und füllte ihre rechte Hand mit grünem Schleim. »Ich bin so schon deprimiert genug.«
    »Stopp«, konterte Isabel. »Über Mark will ich auch nicht reden.«
    Aber Morgan, deren Finger einen fetten Klumpen Grün umschlossen, war schon nicht mehr zu bremsen: »Es war bescheuert von mir, mich dermaßen aufzuregen. Schließlich ist es nicht seine Schuld, dass er momentan so irre beschäftigt ist. Aber vielleicht steigt er mit seinem Team nächste Spielzeit in eine höhere Liga auf, die Jungs spielen nämlich richtig gut . . .«
    |172| »Jajaja.« Das grüne Zeug auf Isabels Gesicht – eine Feuchtigkeitsmaske, wie ich inzwischen messerscharf geschlossen hatte – war angetrocknet, so dass sich winzige Risse bildeten, wenn sie sprach.
    ». . . jedenfalls hat er

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