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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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weiß ich nicht. Ken gibt sich in diesem Punkt ziemlich geheimnisvoll.«
    Die Stimme troff wie Honig aus der Sprechanlage. »Der Boss sagt, das geht klar. Du bist drin, also bau keinen Scheiß.«
    Die Metalltüren öffneten sich mit leisem Zischen und enthüllten einen Aufzug, der außen an der Bergflanke hinabging. Ein kleines Fenster in der Kabine gab den Blick auf die Aussicht beim Hinunterfahren frei. Als der Fahrstuhl anhielt, ermahnte Isabella sie, sie sollten aufpassen, wo sie hintraten.
    Sie standen auf einer großzügigen Plattform unter freiem Himmel, die in die Klippe hineingehauen worden war. Vor ihnen, in der Felswand, war die riesige Titantür, die Ford schon aus der Luft gesehen hatte. Sie war etwa sieben Meter breit und mindestens zwölf Meter hoch.
    »Das ist die Freilichtbühne. Auch eine nette Aussicht, was?«
    »Sie sollten hier Luxusapartments bauen.«
    »Das hier war der Zugang zu dem riesigen Wepco-Kohlenbergwerk. Allein aus diesem Flöz haben sie fünfundvierzig Millionen Tonnen Kohle abgebaut und dabei riesige Höhlen hinterlassen. Perfekte Voraussetzungen für uns. Es war unbedingt notwendig, Isabella unterirdisch bauen zu können, damit die Daten nicht von kosmischer Strahlung beeinflusst werden.«
    Hazelius ging auf das Titanportal zu, das in die Felswand zurückversetzt war. »Diese Festung nennen wir den Bunker.«
    »Gib mir deine Nummer, Süßer«, sagte Isabella.
    Hazelius gab auf einem kleinen Tastenfeld eine Ziffernfolge ein.
    Gleich darauf sagte die Stimme: »Kommt rein, Jungs.« Die Tür hob sich langsam vom Boden.
    »Warum diese starken Sicherheitsvorkehrungen?«, fragte Ford.
    »Eine Vierzig-Milliarden-Dollar-Investition muss gut geschützt werden. Und ein Großteil unserer Hard- und Software ist als geheim eingestuft.«
    Die Tür gab den Weg in eine riesige, hallende Höhle frei, die aus dem Fels geschlagen worden war. Es roch nach Staub und Rauch, und die leicht muffige Luft erinnerte Ford an den Keller seiner Großmutter. Nach der Wüstenhitze draußen war es angenehm kühl hier drin. Rumpelnd senkte sich die Tür hinter ihnen, und Ford blinzelte, um sich an das Licht der Natriumdampflampen zu gewöhnen. Die Höhle war riesig, knapp zweihundert Meter lang und über fünfzehn Meter hoch. Direkt gegenüber, am anderen Ende der Höhle, konnte Ford eine ovale Tür zu einem Tunnel sehen, in dem Edelstahlröhren, dicke Rohre und Kabelstränge entlangliefen.Wasserdampf quoll durch die offene Tür, floss in kleinen Rinnsalen über den Boden und verschwand. Links davon war vor einer weiteren Öffnung im Fels eine Betonziegelwand errichtet worden, mit einer Stahltür darin. An der Tür stand:
BRÜCKE
. Auf der anderen Seite der Höhle stapelten sich stählerne Senkkästen, I-Träger und anderes übriggebliebenes Baumaterial, daneben einige schadstoffarme Toyotas und ein halbes Dutzend Golfwagen.
    Hazelius nahm Ford beim Arm. »Dieser ovale Durchgang vor uns ist der Zugang zu Isabella selbst. Der Nebel ist Kondenswasser von den supraleitenden Magneten. Sie müssen mit flüssigem Helium konstant auf annähernd null Kelvin, also minus zweihundertdreiundsiebzig Grad Celsius, gekühlt werden, damit die Supraleitung erhalten bleibt. Dieser Tunnel führt unter die Mesa und bildet einen Torus mit einem Durchmesser von vierundzwanzig Kilometern – das ist der Ring, in dem wir die Teilchenstrahlen kreisen lassen. Die Flotte von Golfwagen da drüben brauchen wir für die langen Strecken. Kommen Sie, ich stelle Ihnen jetzt die anderen vor.«
    Sie durchquerten die Höhle, wobei ihre Schritte hallten wie in einer Kathedrale. Ford fragte ganz nebenbei: »Wie läuft es denn so?«
    »Probleme«, sagte Hazelius. »Ein verdammtes Problem nach dem nächsten.«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Diesmal ist es die Software.«
    Sie erreichten die Tür mit der Aufschrift »Brücke«. Hazelius öffnete sie und ließ Ford den Vortritt in einen Flur mit Betonziegelwänden, schleimgrün gestrichen und von Neonröhren an der Decke erhellt.
    »Zweite Tür rechts. Moment, ich mache Ihnen auf.«
    Ford betrat einen kreisrunden Raum, hell erleuchtet. Riesige Flachbildschirme an den Wänden ließen den Raum tatsächlichwie die Kommandobrücke eines Raumschiffs wirken, mit Fenstern zum Weltraum. Die Monitore wurden gerade nicht benutzt, und ein Bildschirmschoner mit
Enterprise
-Motiv, der auf allen gleichzeitig lief, perfektionierte die Illusion eines Raumschiffs, das durch ein Sternenfeld flog. Unter den Monitoren waren

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