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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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liegen im Wohnwagen. Wenn sie nicht passen, beschwert euch nicht bei mir. Ich habe gehört, dass die Straßensperre bei Cow Springs aufgehoben wurde. Sobald die Sonne untergeht, werden Nelson und ich euch alle nach Flagstaff bringen.«
    Sie blickte sich streng um, als hätte sie noch nie ein so abgerissenes Häuflein Menschen gesehen. Vielleicht war es auch so. »Wir essen in einer Stunde.«
    Den ganzen Tag lang waren Militärhubschrauber über ihre Köpfe hinweggeflogen, zur Mesa und von dort wieder weg. Einer donnerte auch jetzt über ihnen vorbei, und Regina blickte mit zusammengekniffenen Augen hinauf. »Wo waren die, als ihr sie gebraucht hättet?«

    Nach dem Essen setzten sich Ford und Kate in den Schatten einer Pappel hinter den Pferchen und sahen den Pferden auf der hinteren Weide beim Grasen zu. Der Bach plätscherte gemächlich durch sein steiniges Bett. Die Sonne hing tief über dem Horizont. Im Süden konnte Ford die riesige Rauchwolke über der Red Mesa sehen, eine schräge Säule, die sich nach oben verströmte und als brauner Nebel in der Atmosphäre hing, quer über den ganzen Horizont.
    Sie saßen eine ganze Weile beisammen, ohne zu sprechen. Dies war ihr erster privater Augenblick seit langem.
    Ford legte einen Arm um sie. »Wie geht es dir?«
    Sie schüttelte wortlos den Kopf und trocknete sich mit einem sauberen Taschentuch die Augen. Wieder saßen sie lange schweigend im Schatten. Bienen summten auf ihrem Weg zu einigen Bienenstöcken am Rand der Felder an ihnen vorbei. Die anderen Wissenschaftler waren im Haus und hörten Radio. Ununterbrochen wurde über die Katastrophe berichtet, und die aufgeregte Stimme des Radiosprechers trieb durch die friedvolle Stille.
    »Wir sind die meistdiskutierten Toten in ganz Amerika«, bemerkte Ford. »Vielleicht hätten wir uns doch der Nationalgarde stellen sollen.«
    »Du weißt doch, dass wir denen nicht trauen können«, sagte Kate. »Sie werden die Wahrheit bald genug erfahren, genau wie das übrige Amerika, wenn wir erst mal in Flagstaff sind.« Sie hob den Kopf, wischte sich ein letztes Mal über die Augen und griff in die Hosentasche. Ein schmuddeliges Röllchen Computerpapier kam zum Vorschein. »Wenn wir der Welt
das hier
präsentieren.«
    Ford starrte sie überrascht an. »Woher hast du das?«
    »Ich habe es Gregory abgenommen, als ich ihn umarmt habe.« Sie faltete es auf und strich es auf ihren Knien glatt. »Der Ausdruck mit den Worten Gottes.«
    Ford wusste nicht, wo er anfangen sollte, obwohl er sich seit Stunden die Worte dafür zurechtlegte. Stattdessen stellte er ihr eine Frage: »Was sollten wir damit machen?«
    »Wir müssen das bekanntmachen. Unsere Geschichte erzählen. Die Welt muss das erfahren. Wyman, wenn wir in Flagstaff sind, organisieren wir eine Pressekonferenz. Eine Bekanntmachung. Im Radio heißt es, wir seien tot. Im Moment blickt die ganze Welt wie gebannt auf die Red Mesa. Stell dir nur vor, wie unsere Botschaft einschlagen würde.« Ihr schönes Gesicht, so mitgenommen, so müde, hatte noch nie so lebhaft gewirkt.
    »Eine Bekanntmachung … was willst du denn bekanntgeben?«
    Sie starrte ihn an, als sei er nicht ganz bei Verstand. »Alles, was passiert ist. Die wissenschaftliche Entdeckung …« Sie zögerte nur einen Moment, bevor sie das Wort aussprach, und sagte dann voller Überzeugung:
»Gottes.«
    Ford schluckte. »Kate?«
    »Was?«
    »Vorher muss ich dir etwas sagen. Bevor du … diesen Schritt tust.«
    »Nämlich?«
    »Es war …« Er verstummte. Wie sollte er es ihr beibringen?
    Er zögerte.
    »Du stehst doch auf unserer Seite, nicht wahr?«, fragte Kate.
    Er fragte sich, ob er sich überhaupt dazu durchringen konnte, ihr die Wahrheit zu sagen. Aber er musste es versuchen. Sonst würde er nie wieder in den Spiegel schauen können. Oder doch? Er betrachtete ihr Gesicht, glühend vor Überzeugung und Glauben. Sie war verloren gewesen, und nun hatte Gott sie gefunden. Er konnte sich nicht einfach abwenden, ohne ihr zu sagen, was er wusste.
    »Es war ein Betrug«, sagte er hastig.
    Ihre Augen wurden schmal. »Wie bitte?«
    »Hazelius hat das Ganze ausgeheckt. Es war von Anfang an so geplant, er wollte eine neue Religion begründen – so ähnlich wie Scientology.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wyman … du wirst dich nie ändern, oder?«
    Er griff nach ihrer Hand, doch sie zog sie heftig zurück. »Nicht zu fassen, dass du versuchst, uns das anzutun«, sagte sie, plötzlich zornig. »Ich kann es einfach nicht

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