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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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vier Uhr fünfundvierzig, in der Landezone gut vier Kilometer vom ehemaligen Standpunkt Isabellas entfernt. Ihr Auftrag jedoch hatte sich geändert. Aus dem Angriff war eine Rettungsmission geworden – Evakuierung der Verletzten und Bergung der Toten von der Red Mesa. Das Feuer war völlig außer Kontrolle geraten. Die Mesa, durchsetzt von dicken Kohlenflözen, würde vermutlich noch hundert Jahre lang brennen, bis es den Berg nicht mehr gab.
    Isabella war verloren. Die Vierzig-Milliarden-Dollar-Maschine war ein zertrümmertes, brennendes Wrack, über die halbe Mesa verteilt oder mitsamt den Klippen abgesprengt und auf den Wüstenboden herabgestürzt.
    Der Präsident betrat den Krisensitzungsraum, und alle standen auf. »Behalten Sie Platz«, knurrte er, klatschte ein paarBlatt Papier auf den Tisch und setzte sich. Er hatte zwei Stunden geschlafen, doch die Pause hatte seine Laune nur verschlechtert.
    »Sind wir so weit?«, fragte der Präsident. Er drückte auf einen Knopf an seinem Sessel, und das kantige Gesicht des FBI-Direktors, dessen graumeliertes Haar noch immer so perfekt saß wie sein makelloser Anzug, erschien auf dem Monitor.
    »Jack, bringen Sie uns auf den neuesten Stand.«
    »Ja, Mr. President. Die Situation ist unter Kontrolle.«
    Die Lippen des Präsidenten zuckten skeptisch.
    »Wir haben die Mesa evakuiert. Die Verletzten wurden per Hubschrauber auf die umliegenden Krankenhäuser verteilt. Zu meinem Bedauern muss ich Ihnen mitteilen, dass offenbar unser gesamtes Geiselrettungsteam in einem bewaffneten Konflikt ums Leben gekommen ist.«
    »Und die Wissenschaftler?«, fragte der Präsident.
    »Das Isabella-Team scheint verschwunden zu sein. Keine Überlebenden, keine Leichen.«
    Der Präsident barg den Kopf in den Händen. »
Keine Spur
von den Wissenschaftlern?«
    »Nichts. Einige von ihnen sind womöglich zum Zeitpunkt des Angriffs in die alte Mine geflüchtet. Wahrscheinlich sind sie dort jedoch Opfer der Explosion, des Feuers oder eines Einsturzes geworden. Wir sind übereinstimmend zu der Einschätzung gekommen, dass sie wohl nicht mehr am Leben sind.«
    Der Präsident blieb mit gesenktem Kopf still sitzen.
    »Wir haben immer noch keine Information darüber, was eigentlich passiert ist, warum Isabellas Kommunikationswege abgeschnitten wurden. Es könnte etwas mit dem Angriff zu tun haben – wir wissen es einfach nicht. Wir haben Leichen und Leichenteile zu Hunderten abtransportiert, viele sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Wir suchen immer noch nachder Leiche von Russell Eddy, dem geistesgestörten Prediger, der die Leute übers Internet so aufgehetzt hat. Es könnte Wochen dauern, sogar Monate, bis wir alle Toten lokalisiert und identifiziert haben. Manche werden wir nie finden.«
    »Was ist mit Spates?«, fragte der Präsident.
    »Wir haben ihn in Gewahrsam genommen und befragen ihn gerade. Meinen Berichten zufolge ist er kooperativ. Außerdem haben wir Booker Crawley von Crawley and Stratham in der K Street verhaftet.«
    »Den Lobbyisten?« Der Präsident blickte auf. »Was hat er denn damit zu tun?«
    »Er hat Spates unter der Hand dafür bezahlt, dass er gegen Isabella predigt, damit er seinem Kunden, der Navajo Nation, mehr Honorar abknöpfen konnte.«
    Der Präsident schüttelte fassungslos den Kopf.
    Galdone, der Wahlkampfmanager, richtete seinen massigen Leib auf. Sein blauer Anzug sah aus, als hätte er darin geschlafen, die Krawatte, als hätte er seinen Buick damit poliert. Er musste sich dringend mal rasieren.
Eine wirklich abscheuliche Kreatur,
dachte Lockwood. Nun machte der Mann sich mit viel Aufhebens bereit, zu sprechen, und alle wandten sich ihm zu wie einem Orakel.
    »Mr. President«, hob Galdone an, »wir müssen dieser Geschichte eine bestimmte Form geben. In diesem Augenblick wird die Rauchwolke über der Wüste auf jedem Fernsehgerät in Amerika gezeigt, und das Land wartet auf Antworten. Zum Glück haben die abgeschiedene Lage der Red Mesa und unsere raschen Bemühungen, den Luftraum und die Zufahrtswege zu sperren, die Presse zum größten Teil ferngehalten. Immerhin können sie keine grausigen Details senden. Wir haben also immer noch die Chance, dieses unsägliche Debakel in eine wählerfreundliche Geschichte zu verwandeln, mit der wir öffentliche Zustimmung finden.«
    »Wie?«, fragte der Präsident. »Jemand muss sich ins Schwert stürzen«, sagte Lockwood schlicht.
    Galdone lächelte Lockwood zu. »Es stimmt, jede Geschichte braucht einen Bösewicht. Aber

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