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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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das Wort Gottes als Lüge hinzustellen – nun, dann erheben sich empörte Christen überall im Land.«
    »Ja, natürlich.« Crawley brachte mühsam ein zustimmendes Lächeln zustande.
Achtzigtausend.
Da würde sich jedes Kongressmitglied in die Hose machen. Er wartete, während der Kellner ihre Cocktails servierte.
    Spates schlang eine dickliche Hand um das schwitzende Glas, genehmigte sich einen tiefen Schluck und stellte es wieder ab. »Dann kommen wir zu dem Versprechen, das Sie meiner Gemeinde gegenüber gemacht haben.«
    »Selbstverständlich.« Crawley berührte das Jackett über der Innentasche. »Alles zu seiner Zeit.«
    Spates trank einen weiteren Schluck. »Wie war die Reak tion in Washington?«
    Crawleys Kontakte hatten in Erfahrung gebracht, dass auch diverse Kongressabgeordnete eine nicht unerhebliche Anzahl von E-Mails bekommen hatten, außerdem war das Telefonaufkommen ungewöhnlich hoch. Doch er durfte bei Spates keine übertriebenen Erwartungen wecken. »Ein solches Thema muss eine Weile vorangetrieben werden, bis es durch die harte Schale Washingtons vordringt.«
    »Meine Zuschauer haben mir etwas anderes berichtet. Eine Menge dieser E-Mails ging in Kopie nach Washington.«
    »Zweifellos, zweifellos«, sagte Crawley hastig.
    Der Kellner kam und nahm ihre Bestellung entgegen.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte Spates, »würde ich jetzt gern diese Spende in Empfang nehmen, bevor das Essen kommt. Ich möchte schließlich keine Fettflecken darauf.«
    »Nein, nein, natürlich nicht.« Crawley zog den Umschlag aus der Innentasche und legte ihn beiläufig auf den Tisch. Dann wand er sich innerlich, als Spates die Hand ausstreckte, den Umschlag aufhob und alles andere als unauffällig musterte. Dabei glitt Spates’ Ärmelsaum zurück und entblößte ein fleischiges Handgelenk mit einem Pelz orangeroter Haare. Dieses Orangerot war also echt. Wie konnte das Detail an Spates, das ihm am falschesten erschien, sich als das einzig Echte erweisen? Crawley rang seine Gereiztheit nieder.
    Spates drehte den Umschlag um und ritzte ihn mit einem lackierten Fingernagel auf. Er zog den Scheck heraus, hielt ihn ins Licht und untersuchte ihn genau.
    »Zehntausend Dollar«, las er langsam.
    Crawley blickte sich um und war froh, dass sie den hinteren Teil des Restaurants für sich hatten. Der Mann hatte so gar keine Klasse.
    Spates musterte weiterhin den Scheck. »Zehntausend Dollar«, wiederholte er.
    »Ich nehme doch an, der Scheck ist in Ordnung?«
    Der Reverend steckte den Scheck wieder in den Umschlag und stopfte ihn in die Tasche seines Jacketts. »Wissen Sie, wie viel es kostet, meine kleine Gemeinde zu unterhalten? Fünftausend pro
Tag
. Fünfunddreißigtausend pro Woche, fast zwei Millionen im Jahr.«
    »Ein großes Unternehmen«, bemerkte Crawley gelassen.
    »Ich habe eine volle Stunde meiner Predigt Ihrem Problem gewidmet. Ich hoffe, es diesen Freitag in
Roundtable America
wieder aufgreifen zu können. Kennen Sie die Sendung?«
    »Ich verpasse sie nie.« Crawley wusste, dass der christliche Kabelsender Spates’ wöchentliche Talkshow ausstrahlte, aber er hatte sie noch nie gesehen.
    »Ich habe vor, an der Sache dranzubleiben, bis ich den gerechten Zorn der Christen im ganzen Land geschürt habe.«
    »Ich bin Ihnen sehr verbunden, Reverend.«
    »Dafür sind zehntausend Dollar ein Tropfen auf den heißen Stein.«
    Verdammter Scheinheiliger,
dachte Crawley. Wie er es hasste, sich mit solchen Leuten abgeben zu müssen. »Reverend, bitte verzeihen Sie, aber nach unserem Gespräch hatte ich den Eindruck, dass Sie sich gegen eine einmalige Spende dieses Themas annehmen würden.«
    »Das habe ich auch: einmalige Spende, einmalige Predigt. Jetzt spreche ich von einer
Beziehung
.« Spates setzte das Glas an die feuchten Lippen, trank durch die gestapelten Eiswürfel seinen Drink aus, stellte das Glas wieder ab und wischte sich die Lippen.
    »Ich habe Ihnen ein hervorragendes Thema auf dem Silbertablett serviert. Den Zuschauerreaktionen nach zu schließen,scheint es sich zu lohnen, es weiterzuverfolgen, ganz unabhängig von den, äh, finanziellen Aspekten.«
    »Mein Freund, da draußen wird gerade ein
Krieg
des Glaubens geführt. Wir kämpfen gleich an mehreren Fronten gegen die säkularen Humanisten. Ich könnte meine Schlachtreihen jeden Augenblick an einen anderen Schauplatz beordern. Wenn Sie wollen, dass ich an Ihrer Front weiterkämpfe, nun dann – müssen Sie dazu etwas
beitragen

    Der Kellner brachte

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