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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Phasen erdrückender Langeweile, durchsetzt mit kurzen Ausbrüchen hektischer Geschäftigkeit, gefolgt von weiterer Langeweile.
    »Strahl sieht gut aus, Schwerpunktsenergie vierzehn Komma neun TeV«, sagte Rae Chen, die sich so tief über ihre Tastatur beugte, dass ihr glänzendes schwarzes Haar wie ein verwehter Vorhang darüber wegglitt.
    Ford spazierte auf dem erhöhten Teil der Brücke herum. Als er an Wardlaw vorbeikam, der an seinem eigenen Überwachungs pult saß, fing er sich einen feindseligen Blick ein, den er mit einem kühlen Lächeln erwiderte. Der Mann belauerte ihn.
    Er hörte Hazelius’ ruhige Stimme:»Jetzt auf fünfundneunzig, Rae.«
    Das leise Klackern einer Computertastatur war in der Stille des Raums deutlich zu hören.
    »Strahl konstant«, sagte Chen.
    »Harlan? Was macht die Energie?«
    St. Vincents Koboldgesicht erschien über dem Rand seines Monitors.»Kommt rein wie die Flut: stark und beständig.«
    »Michael?«
    »So weit, so gut. Keine Anomalien.«
    Der gemurmelte Katechismus setzte sich fort; Hazelius fragte der Reihe nach die Statusberichte ab, bekam von jedem eine kurze Antwort, und dann fing das Ganze wieder von vorn an. So ging das schon seit Stunden, doch jetzt spürte Ford, wie sich gespannte Erwartung breitmachte.
    »Fünfundneunzig Prozent Leistung«, sagte Dolby.
    »Strahl konstant. Kollimiert.«
    »Schwerpunktsenergie siebzehn TeV.«
    »Alles klar, Leute, jetzt betreten wir unerforschtes Gebiet«, sagte Chen, die Hände an einer Reihe von Reglern.
    »Wir sind am Rand der Seekarte angekommen – da, wo die Ungeheuer eingezeichnet sind«, verkündete Hazelius.
    Der Bildschirm füllte sich mit Farben wie eine ewig blühende Blume. Ford fand das Bild absolut fesselnd. Dennoch warf er einen Blick zu Kate hinüber. Sie arbeitete schon die ganze Zeit über still an einem Power Mac, der ans Netzwerk angeschlossen war, mit einem Programm, das er als Wolfram Mathematica erkannte. Auf dem Bildschirm war ein kompliziertes, verschachteltes Objekt zu sehen. Er trat zu ihr und blickte ihr über die Schulter.
    »Störe ich dich?«
    Sie seufzte und drehte sich um.»Eigentlich nicht. Ich wollte jetzt sowieso Schluss machen und mir den Testlauf zu Ende anschauen.«
    »Was ist das?« Mit einem Nicken wies er auf den Bildschirm.
    »Ein elfdimensionaler Kaluza-Klein-Raum. Ich habe ein paar Berechnungen zu Schwarzen Mini-Löchern angestellt.«
    »Ich habe gehört, dass Isabella unter anderem erforschen soll, ob es möglich ist, mit Hilfe Schwarzer Mini-Löcher Energie zu gewinnen.«
    »Ja. Das ist ein Teil unseres Projekts – sofern wir Isabella jemals richtig werden nutzen können.«
    »Wie würde das funktionieren?«
    Er sah, wie sie sich nervös nach Hazelius umschaute. Ihre Blicke trafen sich für einen Moment.
    »Na ja, es hat sich herausgestellt, dass Isabella genug Energie entwickeln könnte, um Schwarze Mini-Löcher zu erschaffen. Stephen Hawking hat aufgezeigt, dass Schwarze Mini-Löcher nach ein paar Billionstelsekunden verpuffen und dabei Energie frei wird.«
    »Du meinst, sie explodieren.«
    »Genau. Die Idee ist nun, dass wir diese Energie vielleicht einfangen und nützen könnten.«
    »Es wäre also möglich, dass Isabella ein Schwarzes Loch erzeugt, das dann explodiert?«
    Kate winkte ab.»Nein, so kann man das nicht sagen. Die Schwarzen Löcher, die Isabella erschaffen könnte – falls das überhaupt gelingt –, wären so klein, dass sie in einer Billionstelsekunde wieder verpuffen und dabei viel weniger Energie freisetzen würden als zum Beispiel eine platzende Seifenblase.«
    »Aber die Explosion könnte auch größer ausfallen?«
    »Äußerst unwahrscheinlich. Ich nehme an, es wäre möglich, dass das Schwarze Mini-Loch, wenn es sich, sagen wir mal, ein paar Sekunden hält, mehr Masse gewinnt und … dann explodiert.«
    »Wie groß wäre diese Explosion?«
    »Schwer zu sagen. Vermutlich etwa so wie eine kleine Atombombe.«
    Corcoran glitt zu ihnen herüber und machte sich an Ford heran.»Aber das ist noch nicht mal das schlimmste Szenario«, sagte sie.
    »Melissa.«
    Sie musterte Kate mit hochgezogenen Brauen und aufgesetzterUnschuldsmiene.»Ich dachte, wir sollten Wyman nichts mehr verheimlichen.«
    Sie wandte sich wieder Ford zu.»Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass Isabella ein Schwarzes Mini-Loch erschafft, das
vollständig
stabil bleibt. In diesem Fall würde es bis zum Mittelpunkt der Erde hinabsinken, es sich dort gemütlich machen und immer mehr Materie

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