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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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sie.
    Er griff sich ein Büschel ihrer hübschen nachtschwarzen Haare und riss daran wie ein Reiter an seinen Zügeln.
    Ein dumpfes Klatschen ertönte hinter ihm.
    Blackjack sah in gedankenloser, plötzlicher Wachsamkeit auf. Doch er wusste nicht genau, wovor er hier auf der Hut war.
    Was zur gottverdammten Hölle is…
    Dann blühte eine Blume aus reinem Schmerz in seinem Kopf auf.

NEUNZEHN
    DAS SALLEE’S KOCHTE. Donnernde Metalakkorde aus der Jukebox brachten die Wände zum Beben. Stroboskoplicht verwandelte die Bühne in ein vielfarbiges Pandämonium. Raue Stimmen forderten schreiend mehr Bier ein, Kellnerinnen balancierten durch die Tischreihen wie Hochseilartisten.
    Die Menge tobte.
    Mein Gott! , dachte Phil.
    Es war Vicki.
    Sie tanzte sich mit unbändiger Kraft durch ihren Auftritt, jeder Schritt ihrer High Heels im perfekten Einklang mit der dröhnenden Musik. Grüne Augen musterten die Zuschauerkulisse wie geschliffene Smaragde. Ihr roter G-String glitzerte. Es war unübersehbar – Vicki beherrschte die Bühne und das Publikum, wenn sie tanzte. Dies war ihr Reich. Es musste einer Frau ein unglaubliches Machtgefühl verschaffen, allein durch ihre sexuelle Präsenz die Aufmerksamkeit jedes Menschen in ihrer direkten Umgebung auf sich zu ziehen. Doch es muss auch absolut deprimierend sein , überlegte Phil. Wenn sie dort oben stand, nackt bis auf die hochhackigen Schuhe und den Slip, war sie eine Ikone des Fleisches. Kein menschliches Wesen mehr, sondern ein Objekt, reduziert auf seine sexuelle Essenz.
    Phil zwang sich, sie nicht anzustarren.
    Ihr rotes Haar war lediglich als verschwommener Wirbel erkennbar. Die zuckenden Lichter hoben für Bruchteile von Sekunden einzelne Fragmente ihres Körpers hervor, die im pulsierenden Klang der Musik kurz aufblitzten und sofort wieder in der Dunkelheit verschwanden. Die Menge heulte wie eine rasende Wolfsmeute bei jedem ihrer Schritte, jeder Bewegung, jedem Schwung ihrer Beine, jeder Drehung ihrer Schultern. Glitter und Schweiß glänzten zwischen ihren Brüsten …
    Aufgrund des Spektakels fiel es Phil schwer, noch einen klaren Gedanken zu fassen. Er wusste, dass er sie nicht mehr liebte, doch es war nicht einfach, seine Ex-Verlobte in einem Stripclub tanzen zu sehen. Die raubtierhafte, gierige Freude des Publikums brandete auf wie tosende Wellen, während Phils Stimmung in die Tiefe gezogen wurde. Die dunkle Stimme kehrte zurück, um ihm genau die Frage zu stellen, die er in diesem Moment am wenigsten hören wollte:
    Wie viele Typen wird sie heute Nacht wohl vögeln, Phil? Zwei, drei? Vielleicht fünf? Mit einem Körper und Titten wie diesen, Scheiße, da wird sie wohl einen ganzen Haufen dieser schleimigen Typen vernaschen. Aber Kopf hoch, Kumpel! Immerhin durftest du sie umsonst ficken …
    Phil fühlte sich sogar noch schlechter, als er sie genauer anschaute. Etwas auf ihrer Brust leuchtete stärker als Schweiß und Glitter. Oh Gott , dachte er, als er erkannte, was es war.
    Ein kleiner Diamant an einer Goldkette.
    Ein Geschenk zum Valentinstag, das er ihr vor mehr als zehn Jahren gemacht hatte.
    »Noch ’n Bier, Kumpel?«, fragte der merkwürdige Barkeeper.
    »Klar, warum nicht?«, antwortete Phil.
    »Siehst aus, als hätte jemand deinen Hund erschossen.«
    »Ach was«, sagte Phil, »Bin eigentlich nur enttäuscht, dass heute kein Ringen läuft.«
    »Wrestling«, korrigierte der Barkeeper. »Lief schon. Der Nature Boy Ric Flair hat Sting die Lichter ausgeknipst. Er war brillant .«
    »Scheiße, ich verpass aber auch alles«, sagte Phil.
    Dann traf ihn der altvertraute Klaps auf die Schulter. Eagle Peters stand an der Bar, die langen blonden Haare wirr im Gesicht. »Was läuft, Mann?«
    »Ich häng nur ein bisschen rum.«
    Eagle warf einen kurzen Blick auf Vicki auf der Bühne. »Klar«, erwiderte er mit düsterer Miene und wechselte dann klugerweise das Thema. »Hey, Bock, mit ins Hinterzimmer zu gehen?«
    Phil sah mit einem Zucken auf. »Ich dachte, du hasst das Hinterzimmer?«
    »Tu ich auch, aber ich muss dort mit einem reden.« Eagle machte eine Pause. »Was Geschäftliches besprechen.«
    Was Geschäftliches , ja? , dachte Phil. Anscheinend war ihm soeben eine weitere gute Gelegenheit in den Schoß gefallen. »Fürs Hinterzimmer bin ich immer zu haben«, sagte er, stets auf seine Tarnung bedacht. »Auf geht’s.«
    »Noch was.« Eagle senkte die Stimme. »Interesse an ’nem kleinen Nebenjob? Wir haben heut’ ’ne kleine Lieferung, aber wir brauchen ’nen

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