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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Fahrer.«
    »Was liefert ihr denn?«
    »Mach dir darum keinen Kopf. Ist nichts Gefährliches. Sind ein paar Hundert für dich drin. Lediglich ’ne knappe Stunde Arbeit. Interessiert oder nicht?«
    Wollte Eagle ihn testen? Phil wusste es nicht. Doch er wusste, dass Eagle wegen Dealens mit PCP verhaftet worden war, und er hatte ihn eben gefragt, ob er den Fahrer geben wollte. Der feuchte Traum eines jeden verdeckten Ermittlers …
    »Wie ich sagte, auf geht’s.«
    Bleib einfach cool, Phil.
    Sie standen auf und bahnten sich ihren Weg zum Eingang des Hinterzimmers. Druck, der Creekertürsteher, musterte sie eingehend und signalisierte dann mit einem Kopfnicken seine Zustimmung. Drinnen schien es noch dunkler und ruhiger zu sein als in der vergangenen Nacht. Eine entstellte Tänzerin bewegte sich langsam in einem Schleier aus blutrotem Licht zu unterschwelliger Musik. Gott sei Dank, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte; Phil verzichtete nur zu gerne auf einen genaueren Blick. Er konnte lediglich erkennen, dass ihr Kopf drei Wölbungen aufwies …
    Eagle flüsterte einer nur schemenhaft erkennbaren Kellnerin mit großen Brüsten und einem verkürzten Arm etwas zu. Sie führte sie zu einer Nische im hinteren Bereich.
    »Das hier ist Paul Sullivan«, stellte Eagle vor. »Mein Kumpel Phil Straker. Keine Sorge, er is’ in Ordnung. Will heut’ Nacht für uns fahren.«
    In Phils Kopf schrillten bereits die Alarmglocken, als er den Namen hörte. Paul Sullivan. Das ist der Kerl mit den Vorstrafen wegen Angel Dust. Er hatte damals die Vermisstenmeldung aufgegeben.
    »Hi Paul. Schön, dich zu treffen«, sagte er und streckte ihm die Hand entgegen.
    Sullivan schlug nicht ein.
    Er hatte ein Gesicht wie ein alter Amboss, keilförmig und mit stechenden Knopfaugen. Kurze, dunkle Haare und eine kräftige Statur komplettierten das wenig attraktive Gesamtpaket. »Ich weiß nich’, Mann«, knurrte er. »Ich hab den Kerl noch nie gesehen.«
    »Entspann dich«, beschwichtigte Eagle ihn. »Ich sag doch, er is’ in Ordnung. Kenn ihn seit Jahren. Du hast selbst gesagt, wir brauchen ’nen neuen Mann, seit Kevin sich verpisst hat.«
    Sullivan schniefte. »Okay, ich schätze, wir können’s mal mit ihm versuchen. Solange er keine dummen Fragen stellt.«
    »Hey, Mann, wenn ihr wollt, dass ich fahre, dann fahre ich.«
    Sullivan grinste abfällig und unterhielt sich dann flüsternd mit Eagle. Phil konnte nicht viel verstehen, doch er hielt es ohnehin für besser, seine Informationen Schritt für Schritt zu sammeln. Also gab er vor, der Bühnenshow zuzuschauen. Das Creekermädchen mit dem Beulenkopf lag auf dem Boden und streckte ihre Beine in einem schlanken V nach oben. Die nackten Füße, von denen jeder nur drei Zehen hatte, bewegten sich langsam in der dunkelroten Beleuchtung.
    Am früheren Abend hatte Phil ein wenig in den Büchern aus der Bibliothek gelesen und mehr über die Physiologie von Inzüchtigen erfahren. Das Phänomen war weitaus vielschichtiger als er bislang angenommen hatte.
    Je stärker der Grad der Inzucht, desto größer war der potenzielle Schaden für die reproduktiven Gene und desto höher lag das Risiko schwerer Geburtsfehler. Rote Augen und schwarze Haare waren typische Merkmale, ebenso vergrößerte Köpfe, fehlende oder zusätzliche Finger und Zehen sowie ungleiche Gliedmaßen. Phil erkannte schnell, dass diese Creeker außergewöhnlich deformiert waren; das geschädigte Genmaterial musste nicht jahrelang, sondern bereits seit Generationen weitergegeben worden sein. Bei den Entstellungen, die er hier bislang zu Gesicht bekommen hatte, handelte es sich um extreme Ausprägungen der Fälle, die sich in den Fachbüchern dokumentiert fanden. Die Fotos in einem der Bände zeigten weitaus weniger schwerwiegende Deformationen als bei den Creekern in Crick City.
    Phil sah sich den Kopf der Tänzerin genauer an. Er schien von einem verhornten, fleischigen Riss gespalten zu sein. Aber …
    Was tut sie da?
    Die Tänzerin lag immer noch mit erhobenen Beinen auf dem Rücken.
    Dann begannen ihre Hüften zu beben.
    Nach ein paar Sekunden erkannte er, was sie tat.
    Sie renkt ihre Hüften aus, erkannte Phil in groteskem Erstaunen. Es stimmte. Ihr Hintern, nackt bis auf einen winzigen Stringtanga, spannte sich. Schlanke Muskeln arbeiteten unter der weißen, gestrafften Haut. Phil knirschte mit den Zähnen. Der bloße Anblick dieser makabren Vorstellung verursachte ihm körperliche Schmerzen.
    Schließlich endeten ihre

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