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Creepers - Der Fluch der Hexe

Creepers - Der Fluch der Hexe

Titel: Creepers - Der Fluch der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Dahme
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Raummitte und hinüber zur Waschmaschine und dem Trockner auf der gegenüberliegenden Seite. Ich wollte sichergehen, dass der Efeu damit einverstanden war, was wir hier taten. Ich entdeckte kein neues Meißeln und auch keinen echten Efeu, der sich über den Boden wand, um uns zu stoppen. Ich atmete tief ein. Anscheinend taten wir das Richtige.
    Wir drei schwiegen, während sich Dad und Mr. Geyer niederknieten, um die erste gelockerte Platte zu entfernen. Sie stöhnten unter ihrem Gewicht, als sie sie vorsichtig beiseiteschoben. Ein kühler Lufthauch, erfüllt von dem Geruch feuchter Erde, wehte mir sanft ins Gesicht. Niemand sagte etwas, während die Männer drei weitere Platten anhoben. Jede von ihnen hatte die Größe eines Grabsteins.
    Die Erde unter den Steinen war weich und rötlich. Dad und Mr. Geyer gruben mühelos und vorsichtig. Neben ihnen wuchsen zwei ordentlich aufgetürmte Haufen Erde. Ich war wie gebannt. Mit jeder Schaufel Dreck, die herausgehoben wurde, zog sich mein Magen fester zusammen, bis er sich wie ein kleiner harter Ball anfühlte.
    Plötzlich gab Mr. Geyers Schaufel ein dumpfes Geräusch von sich.
    »Du hast etwas getroffen!«, verkündete Margaret, während sie meine Hand losließ, um in das ein Meter tiefe Loch zu spähen, das die beiden gegraben hatten. Einzelne Steine und Kiesel, die aus den erdigen Wänden herausragten, funkelten im Licht.
    »Ja«, bestätigte Mr. Geyer. Er tastete mit der Schaufel vorsichtig die Ränder des Lochs ab. Das Blatt der Schaufel stieß überall auf etwas Hartes, das noch von einer Schicht Erde überdeckt war. Mr. Geyer sah Dad erwartungsvoll an.
    Dad nickte. »Gut, dann lass uns an den Rändern weitergraben. Das Ganze scheint mir knapp zwei Meter lang und um die achtzig Zentimeter breit zu sein.«
    Ich hielt den Atem an. Mom schüttelte unentwegt den Kopf und hielt sich in regelmäßigen Abständen die Hand vor den Mund, so als wollte sie irgendetwas unterdrücken. Margaret weinte lautlos, aber ihre Schultern zuckten vor Anspannung, als Dad und Mr. Geyer etwas freilegten, das wie eine Holzkiste aussah. Der Deckel war aufgesplittert und dunkel von der Feuchtigkeit der Erde.
    »Ist das ihr Sarg?«, fragte Mom, während sie mich unwillkürlich vorwärtszog, da sie immer noch meine Hand hielt.
    »Ich glaube, ja«, antwortete Mr. Geyer sanft. »Aber wir müssen den Deckel öffnen, um sicher zu sein.«
    Dad schien alles andere als sicher. Er wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, sodass ein dreckiger Streifen zurückblieb, der aussah wie ein Stirnband. »Du willst also wirklich den Deckel öffnen?«, fragte er.
    Mr. Geyer nickte feierlich. »Das müssen wir. Es könnte auch einfach nur eine Kiste mit Christians Werkzeug sein. Er hat in seinem Tagebuch erwähnt, dass er es einige Zeit nachPrudence’ Tod vergrub. Er weigerte sich, noch weitere Grabsteine anzufertigen, nachdem er ihren vollendet hatte.«
    Dad seufzte und wendete sich an uns Frauen. »Na schön. Wollt ihr solange oben warten, während Christian und ich die Kiste untersuchen?« Seine Frage klang eher wie ein Befehl.
    »Nein«, entgegnete Mom, während mein Mund die gleiche Antwort formte. »Ich meine, wir haben schon so viel miterlebt. Ich finde, jetzt sollten wir auch bis zum Schluss dabei sein.«
    »Danke, Mrs. O’Brien«, sagte Margaret aufrichtig.
    Mit gerunzelter Stirn setzte Dad das Stemmeisen unter den Rand des Deckels, der widerwillig quietschte, als er ihn nach und nach aufhebelte. Es schien, als würde der Dreck das alte, zerbrechliche Holz schützend umgeben. Der Anblick erinnerte mich an eine uralte Falltür, die zu einem Geheimgang im Innern der Erde führte.
    Einige der Nägel brachen einfach ab, und Teile des einst glatten Holzes splitterten, während Dad sich hinhockte, um sich mit seinem gesamten Gewicht auf das Stemmeisen zu lehnen. Er bewegte sich mühsam um das Loch herum und hebelte den Deckel vorsichtig auf. Nach mehreren Runden machte das Holz plötzlich ein knackendes Geräusch, so als würde die Kiste den Deckel abstoßen. Ein intensiver Geruch von Erde, Staub und Metall erfüllte die Luft.
    Dad hob den hölzernen Deckel an und schob ihn hinter sich auf den Kellerboden. Wir hielten einander an den Händen fest, während wir uns über das Loch beugten, um in die Kiste zu spähen.
    »Gott sei Dank«, verkündete Mr. Geyer, während er Margaret umarmte und ihren Kopf an seine Brust drückte. Denn in der Kiste, auf eine vergilbte und zerschlissene Decke

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