Creepers
und Gummihandschuhe aus dem Beutel an. Fantastisch. Und jetzt drück die Wunde zusammen.«
»Was?«
»Drück die Wunde zusammen.«
»Bist du verrückt?«
»Es ist die einzige Möglichkeit. Du musst das zusammenhalten, während ich es verschließe.«
»Um Gottes willen, mit was willst du es verschließen}« »Mit dem Klebeband.«
»Das soll ja hoffentlich ein Witz sein.«
»Schon okay. Wenn du's nicht tun kannst...« Baienger drehte sich um. »Rick, komm hier rüber, zieh dir Latexhandschuhe an und halt die Wunde zusammen.« »Okay, okay, okay«, sagte Vinnie. Er drückte die Ränder der Wunde gegeneinander.
Als Salbe und wässriges Blut herausquollen, brüllte der Professor auf.
»Ich weiß, dass das übel ist«, sagte Baienger zu ihm. »Ich verspreche Ihnen, es ist fast vorbei. Aber erst muss ich Sie bitten, etwas wirklich Schwieriges zu tun.« »Nämlich?«
»Das Knie gerade zu lassen, wenn Rick Ihren Unterschenkel anhebt.«
»Ja«, sagte Conklin, »das wird schwierig werden.« Er schloss die Augen und versuchte gegen den Schmerz anzukämpfen.
»Fertig?«
Der Professor nickte.
»Rick«, sagte Baienger. Während Rick Conklins Bein anhob und Vinnie die Wunde zusammendrückte, zog Baienger Klebeband von der Rolle; die silberne Beschichtung reflektierte die Lichtstrahlen. Er drückte es auf das untere Ende der Wunde und begann es um den Oberschenkel des Professors zu wickeln. Während die Wunde allmählich darunter verschwand, glitten Vinnies Hände immer höher. Der Professor hörte sich an, als hätte er weinen können vor Schmerz.
Baienger wickelte weiter. Er legte eine zweite Schicht über die erste, dann eine dritte und vierte. »Okay, Rick, du kannst das Bein wieder ablegen.«
Der Professor schauderte.
»Sehen wir mal, ob irgendwo ein Leck ist. Cora, du kannst das Seil lockern.«
Sie spannten sich an, als Cora den Hammergriff unter dem Seil hervorzog, das daraufhin locker wurde. Baienger zielte mit der Taschenlampe auf das Klebeband, sie starrten alle dorthin.
»Das kribbelt«, sagte der Professor.
»Das bedeutet, dass das Blut wieder fließt.«
»Jetzt pocht's. Tut weh. O Gott.«
Baienger starrte immer noch auf das Band hinunter und betete insgeheim. Er wartete darauf, dass Blut an den Nahtstellen und unter den Kanten erschien. »Sieht okay aus.« Das Band blieb silbern.
Er griff nach dem Handgelenk des Professors und überprüfte den Puls. Hundertzwanzig. Niedriger als zuvor. Nicht gut, aber auch nicht allzu übel in Anbetracht dessen, was der Professor durchgemacht hatte. Immer noch war kein Blut zu sehen. »Ja, sieht gut aus.«
Er zog sein Handy aus der Jackentasche.
26
Wa s machen Sie da?«, fragte Conklin.
»Ruf die 911.«
»Nein.« Der Professor fand die Kraft, die Stimme zu heben. »Nicht.«
»Hab keine Wahl«, sagte Baienger. »Sie brauchen einen Krankenwagen, Bob. Ein Krankenhaus. Wundbehandlung, Antibiotika, irgendwas gegen den Schock. Vielleicht ein EKG. Wenn das Band zu lang da drauf bleibt, kriegen Sie Wundbrand.«
»Sie dürfen nicht die 911 anrufen.«
»Aber wir müssen das ernst nehmen. Dass ich Sie zusammengeflickt habe, heißt nicht, dass Sie jetzt außer Gefahr sind.«
»Nein«, sagte Conklin. »Stecken Sie das Handy weg.« »Aber er hat Recht, Professor«, sagte Cora. »Wir müssen Sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen.« »Draußen.«
»Was?«
»Bringt mich hier raus. Dann könnt ihr die 911 rufen. Wenn die Sanitäter euch hier drin finden, holen sie die Polizei. Ihr werdet alle verhaftet.«
»Wen, zum Teufel, schert es, ob wir verhaftet werden?«, fragte Vinnie.
»Hört mir zu!« Conklin holte tief Luft. »Ihr werdet viele Monate im Gefängnis verbringen. Die Anwaltskosten. Die Bußgelder. Was mir da gerade passiert ist aus genau diesem Grund will die Polizei nicht, dass irgendwer so etwas tut. Sie werden an euch ein Exempel statuieren.« Er schauderte. »Vinnie, du kannst deinen Job als Lehrer verlieren. Rick und Cora, keine Universität wird euch je einstellen. Wenn Frank jetzt anruft, ist euer Leben ruiniert.«
»Er hat >Bob< gesagt.« Rick runzelte die Stirn. »Was ist hier los?«
»Ich verstehe nicht ganz«, sagte der Professor. »Gerade eben hat Baienger Sie >Bob< genannt. Nicht >Professor<, nicht mal >Robert<. >Bob<. Ich käme nicht mal im Traum darauf, Sie so zu nennen. In dem Motel hat er sich vorgestellt, aber nach drei Stunden hätte ich mich nicht mehr an seinen Vornamen erinnern können. Aber Sie, Professor. Gerade
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