Creepers
Erste-Hilfe-Beutel?« Conklin zuckte zurück. Er hatte einen tiefen, zehn Zentimeter langen Schnitt im Oberschenkel; Blut quoll hervor.
»Wer bat das Erste-Hilfe-Set?«, wiederholte Baienger. Vinnie zwinkerte vor Schock und Verwirrung. »Rick. Ich glaube, Rick hat es.«
»Hol es raus. Jetzt.« Baienger legte das Seil um den Oberschenkel des Professors und verknotete es oberhalb der Wunde. »Wer bat den Hammer?«
Cora zwang sich dazu, das Blut anzusehen. Im Licht der Stirnlampe hob sich ihr rotes Haar scharf von ihren bleichen Wangen ab. »Ich.«
»Gib ihn mir!«
Baienger schob den Griff unter das Seil und drehte ihn, um das Seil um Conklins Oberschenkel zu straffen. Das Blut hörte auf zu fließen. »Halt das so fest.«
Baienger nahm das Verbandszeug von Rick entgegen. »Deine Wasserflasche. Hol sie raus. Spül die Wunde aus. Wer hat das Klebeband?«
»Ich.« Vinnie begann, sich von dem Schock zu erholen. »Halt es bereit.«
»Klebeband? Wir verwenden das, um die scharfen Enden von Röhren abzukleben, damit wir uns nicht schneiden. Wie soll uns das Zeug -«
»Tu einfach, was ich sage.«
Baienger öffnete den Erste-Hilfe-Beutel und sah in die beiden Fächer.
Er wollte schon hineingreifen; dann runzelte er angesichts seiner schmutzigen Handschuhe die Stirn, zog sie aus und ersetzte sie durch Latexhandschuhe aus dem Beutel. »Cora, du hast die rechte Hand frei. Leuchte mit der Taschenlampe in den Beutel.«
Er holte ein paar Päckchen mit alkoholischen Tüchern aus dem Beutel und riss sie auf. »Rick, gieß Wasser auf die Wunde. Cora, du musst den Schnitt beleuchten.« Baienger verwendete den Jackenärmel, um sich den Schweiß aus den Augen zu wischen, und starrte hinunter auf das Wasser, das die Wunde ausspülte. Die Blutung war für den Augenblick gestoppt worden, und er konnte das zerrissene Fleisch sehen. »Die Arterie ist nicht verletzt.« Er verwendete eines der Tücher, um Schmutz von den Wundrändern abzuwischen, beugte sich vor und studierte ein Stück Holz, das aus der Wunde ragte. »Wer hat den Leatherman?«
»Ich.« Rick machte die Klammer von seiner Tasche los und reichte ihm das Werkzeug hinüber.
Baienger klappte die Pinzette aus. »Spül die Wunde weiter aus. Wie fühlen Sie sich, Professor?«
»Erbärmlich.«
»Schneidet das Seil ein?«
»Ja.«
»Wenn Ihnen nur das wehtut, dann haben Sie Glück. Das Seil verhindert nicht nur das Bluten; die fehlende Zirkulation betäubt außerdem den Schmerz. Aber wir können es nicht auf Dauer da lassen. Schlucken Sie das hier.« Baienger riss zwei Päckchen Tylenol auf und gab ihm vier Pillen. »Es ist kein Vicodin, aber es ist besser als gar nichts.«
Conklin schob sich die Tabletten in den Mund. Rick gab ihm die Wasserflasche zum Nachspülen.
»Meine Taschenlampe habe ich fallen lassen, als die Treppe zusammengebrochen ist.« Der Professor hörte sich an, als mache er sich Vorwürfe. »Vinnie hat seine auch verloren.«
»Wir haben ja noch drei.« Baienger reinigte das Ende der Pinzette mit einem weiteren Alkoholtuch. Der Geruch stieg ihm scharf in die Nase. »Los geht's. Cora, halt das Licht ruhig.«
Baienger schob die Pinzette in die Wunde und packte den Splitter oberhalb der Stelle, wo er aus dem Fleisch ragte. So vorsichtig wie möglich zog er ihn heraus. Der Professor keuchte.
»Das Schlimmste ist gleich vorbei«, versuchte Baienger ihn zu beruhigen. »Nicht wackeln mit der Taschenlampe, Cora. Mehr Wasser, Rick.« Als das Blut weggespült war, sah er einen weiteren Holzsplitter, kleiner und fast im Fleisch verborgen. Er gab sich Mühe, die Hand ruhig zu halten, als er die Pinzette in die Wunde schob, den Professor stöhnen hörte und den Splitter herauszog. Er starrte auf die Wunde hinunter und suchte nach weiteren Splittern; dann griff er nach seinem offenen Messer und reinigte es. Er schob die Spitze hinein und bewegte sie vor und zurück über das rohe Fleisch auf der Suche nach Widerstand, nach harten Einschlüssen. Dann atmete er aus und legte Pinzette und Messer zur Seite. »Die Wunde muss genäht werden«, sagte Cora. »Mit einer Menge Stichen.«
»Wir werden mit dem auskommen müssen, was wir haben. Spül noch mal nach«, sagte Baienger zu Rick. Er riss vier Päckchen mit antibiotischer Salbe auf und drückte den Inhalt in die Wunde. »So weit okay, Professor?«
»Mir ist übel.«
»Das bezweifle ich nicht. Sie sind kurz vor dem Schock. Vinnie, komm hier rüber und knie dich neben mich. Gut. Jetzt zieh die Arbeitshandschuhe aus
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