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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Schürfwunden davongetragen. Er rang nach Luft, und dann spürte er plötzlich, dass der Professor nicht mehr fiel. Das Licht seiner Stirnlampe schwankte unterhalb der Kante, wo die Treppe gewesen war. Baienger starrte auf das Seil hinunter, das sich in das zersplitterte Holz grub.
    »Professor?« Es gelang ihm, Luft zu holen.
    Keine Antwort.
    »Um Gottes willen, können Sie mich hören?« Ein schwaches Murmeln.
    »Sagen Sie was«, sagte Baienger. »Sind Sie verletzt?« »Hm ...«
    Schweiß rann Baienger übers Gesicht. »Professor?« »Das ist wie ... Ersticken.«
    »Es ist der Druck des Seils rund um Ihre Brust.« »Kannnicht... atmen.«
    Herrgott, kriegt er einen Herzinfarkt?, fragte sich Baienger. »Holen Sie langsam und nicht zu tief Luft. Langsam«, betonte er.«Wenn Sie hyperventilieren, verursachen Sie nur Panikattacken.«
    »Panik ist noch untertrieben.«
    Das Seil knarrte. Baienger sah sich um. »Rick, Cora, haltet weiter das Seil fest. Vinnie, komm hier rüber und hilf mir, ihn rauf zuziehen.«
    Vinnie kam rasch zu ihm herüber und packte den Abschnitt des Seils, der zu Conklin hinunterführte. »Tut weh«, sagte der Professor, als das Seil sich nach oben zu schieben begann.
    »Wir kriegen Ihre Brust demnächst frei.«
    »Nicht das Seil.«
    »Was?«
    »Mein Bein.«
    Baienger und Vinnie mühten sich ab, ihn höher zu ziehen. Conklins Stirnlampe erschien über der Kante; der Kinnriemen hielt den Helm an Ort und Stelle. Dann das schmerzerfüllte Gesicht, bleicher als zuvor. Die Brille war fort. Ohne sie wirkten die Augen verletzlich. Sie waren vor Angst geweitet.
    Baienger und Vinnie zogen ihn höher.
    Der Professor keuchte. »Hänge irgendwo fest.« Baienger spürte Rick und Cora hinter sich, deren Anstrengung ihn davor bewahrte, selbst über die Kante zu rutschen. Er hörte es an ihrem mühsamen Atem. »Vinnie.« Seine Stimme klang, als hätte er Sand verschluckt. »Lass das Seil los und zieh ihn auf den Treppenabsatz.«
    Vinnie lockerte langsam seinen Griff. Sobald das Gewicht des Professors vollständig an Baienger hing, schob er sich näher an die Kante heran. Er packte den Arm des Professors und zog.
    Der Professor zuckte zusammen, bewegte sich aber nicht.
    »Ich seh's«, sagte Vinnie. »Seine Jacke hängt vorn an einem Brett fest.«
    »Du weißt, was zu tun ist. Das Messer. Deswegen hast du's dabei. Schneid die Jacke auf.«
    Plötzlich schien Vinnie einzufallen, dass er ein Messer hatte. Er machte es von der Innenseite seiner Jeanstasche los, öffnete es und begann an Conklins Jacke herumzuschneiden. Einen kurzen Moment lang sah er entsetzt in den Abgrund hinunter, in dem die Treppe verschwunden war.
    »Fertig.« Er stürzte zu Baienger zurück und packte das Seil.
    Dieses Mal kam der Professor ein Stück höher, als sie zogen. Langsam und mühsam brachte es der ältere Mann fertig, ihnen zu helfen. Er stemmte die Ellenbogen auf den Boden des Treppenabsatzes und wuchtete das rechte Knie über die Kante. Mit einem innerlichen Triumphschrei griff Baienger am Seil entlang, packte den Professor und half Vinnie, ihn auf den sicheren Treppenabsatz zu ziehen.
    Plötzlich waren auch Rick und Cora neben ihnen. Der Professor lag keuchend auf dem Rücken, während Baienger den Schlippstek löste und das Seil unter ihm hervorzog.
    »Können Sie jetzt atmen?« Baienger tastete hektisch nach dem Puls des Professors.
    Conklins Brust hob und senkte sich krampfhaft, als er nach Atem rang.
    Baienger zählte einen Puls von 140 - das Äquivalent eines Athleten nach einem Lauf von mehreren Meilen. Für einen untrainierten, übergewichtigen Mann war das viel zu hoch. »Tut Ihnen die Brust noch weh?«
    »Besser. Fühlt sich viel besser an. Ich kriege wieder Luft.«
    »Oh, Scheiße«, sagte Rick.
    »Das linke Bein.« Cora zeigte darauf.
    Baienger bemerkte einen durchdringenden Kupfergeruch. Er blickte auf das Hosenbein des Professors und sah, dass es vom Oberschenkel bis zum Schuh blutgetränkt war.
    Conklin stöhnte.
    Okay , hört mal her«, sagte Baienger.
    Angesichts des hervorquellenden Blutes wandte Cora sich entsetzt ab.
    »Vergesst einfach, was ihr empfindet. Tut ganz genau das, was ich euch sage«, ordnete Baienger an. Rick legte eine Hand vor den Mund.
    »Wir haben keine Zeit für so was«, sagte Baienger. »Herhören, ihr alle. Tut, was ich euch sage.« Er holte sein Messer aus der Tasche, schnitt die Jeans des Professors vom Schritt bis zum Schlag auf und faltete den Stoff auseinander. »Wer hat den

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