Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
Vom Netzwerk:
manche davon mit offenen Wunden, andere ohne Ohren oder mit zwei Schwänzen oder nur einem Auge. Sie quiekten im Licht der Stirnlampen; einige sprangen unter das Trainingsrad oder auf den Stepper, erstarrten, als sie Baienger sahen, folgten den anderen, die in die Nebenräume geflüchtet waren.
    Cora schrie. Aber nicht der Ratten wegen. Eine Gestalt stolperte aus dem Aufzug.
    Baienger hätte fast geschossen, aber er erkannte noch rechtzeitig die blutigen Jeans und die Windjacke, den muskulösen, vor Schmerz nach vorn gebeugten Oberkörper, das Blut, so viel Blut, den riesigen Holzsplitter, der aus der Brust der Gestalt ragte.
    »Rick!« Cora stürzte auf ihn zu.
    »Warte!«, sagte Baienger.
    Aber die Warnung kam zu spät. Rick stolperte über Todd, torkelte gegen Cora und riss sie mit sich zu Boden. Coras Schutzhelm rollte klappernd davon. Baienger stürmte vor, auf die leere Aufzugkabine zu. Er zielte und schob die Tür mit der Schulter ganz auf. Als seine Stirnlampe die Schatten vertrieb, musterte er die Decke, fand aber keine Falltür, durch die Ronnie hätte verschwinden können. Aber er stellte fest, dass die Kabine noch nicht vollständig leer war. Auf dem Boden in einer Ecke standen wie zum Hohn die fünf Flaschen mit Urin, die sie im vierten Stock stehenlassen hatten. »Vinnie, nimm die Hanteln und leg sie in die äußere und innere Tür, so dass sie nicht mehr zugehen! Solange sie offen stehen, kann der Aufzug nicht wieder runter.« Baienger drehte sich zu Cora und Rick um. Rick lag über ihr und stöhnte vor Schmerzen. Sie kämpfte darum, sich unter ihm herauszuarbeiten. Baienger drehte Rick auf den Rücken und sah, dass der Sturz ihm den Splitter noch tiefer in die Brust gerammt hatte. Ricks Lungen gaben ein pfeifendes Geräusch von sich. Seine Vorderzähne waren herausgebrochen. Sein linker Unterarm stand im rechten Winkel von seinem Körper ab. »Herrgott«, sagte Cora. »Rick.« Sie strich ihm über die blutige Stirn. »Baby.«
    Vinnie kam mit einer Hantel angerannt, die er in die Aufzugtür legte.
    Cora streichelte Ricks Gesicht. Sein Blick war leer. Seine Brust hob und senkte sich krampfhaft; das Pfeifen war immer noch zu hören.
    Baienger sah über die Schulter zur Krankenstation hinüber. »Helft mir, ihn auf den Tisch da zu legen.« Gemeinsam hoben er, Amanda und Cora ihn hoch. Rick stöhnte. Cora drückte seine Schultern nach unten, damit er nicht vom Tisch rollte.
    Amanda legte die Taschenlampe auf eine Kommode. »Wir werden mehr Licht brauchen. Ich hole die Kerzen aus Vinnies Rucksack.«
    Baienger schnitt mit seinem Messer Ricks Windjacke, Pullover und Hemd auf. Als Amanda und Vinnie die Kerzen angezündet hatten, zeigte ihnen das Licht die erschreckende Menge von Blut, das aus Ricks Brust strömte.
    »Der Splitter geht ganz durch«, sagte Baienger. »Halt durch, Baby«, sagte Cora zu Rick, während sie seine Stirn streichelte. »Halt durch.«
    Aber Rick schien sie nicht zu hören.
    »Wenn ich den Splitter rausziehe, wird die Blutung vielleicht noch viel schlimmer. Aber wenn ich's nicht mache ...«
    Ricks Stöhnen ließ sie ahnen, welche Schmerzen er litt. »Können wir ihm nicht wenigstens was gegen die Schmerzen geben?«, flehte Cora. »Das Morphium?« »Nein. Das würde ihn umbringen«, sagte Baienger. »Aber doch nicht, wenn wir nur ein bisschen -« »Morphium verlangsamt den Herzrhythmus.« Baienger betastete Ricks Handgelenk. »Ich kann jetzt schon kaum noch einen Puls spüren.«
    »Zieh den Splitter raus. Und verwende das Klebeband, um die Blutung zu stoppen, so wie du es bei dem Professor gemacht hast.«
    Auch Baienger fiel keine andere Möglichkeit ein. »Seht nach, ob ihr in dem Schrank Desinfektionsalkohol findet.«
    Vinnie riss die Glastür auf.
    »Warte«, sagte Baienger.
    »Aber -«
    »Vergiss es«, sagte Baienger.
    Ricks Lunge hatte aufgehört zu pfeifen. Seine Brust bewegte sich nicht mehr.
    »Nein«, sagte Cora. Sie starrte verzweifelt in Ricks Augen und versuchte, ein Zeichen des Bewusstseins zu finden. Sie öffnete ihm den Mund und beatmete ihn. Entsetzt wich sie zurück, als die Luft an dem Splitter in seiner Brust vorbeipfiff.
    »Zweimal.« Sie schluchzte. »Oh, Baby. O Gott, zweimal.« Sie weinte unkontrolliert, als sie Ricks Kopf an ihre Brust drückte. »Zweimal.«
    Amanda legte den Arm um sie.
    Donner grollte. Als das Geräusch verebbte, hörten sie das Knacken von Störgeräuschen. Baienger runzelte die Stirn und sah auf seinen Werkzeuggürtel hinunter, dann zu Vinnie

Weitere Kostenlose Bücher