Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
Vom Netzwerk:
viel Abfall rum, es kann also eine Weile dauern, das alles auszusortieren.«
    »Irgendwelche Spuren an dem Mädchen?«
    »Sie war in einem Bach gewaschen worden, der am Rand der Wiese verläuft, aber wir haben ein Schamhaar gefunden, das nicht von ihr stammt, also hoffen wir auf die DNA. Kein Sperma.«
    »Das Waschen passt zu den anderen Fällen. Das geht in einem Bach nicht so gründlich, aber der Täter muss sich in der Gegend gut auskennen, wenn er von dem Bach gewusst hat.«
    Cave öffnete den Mund, um zu widersprechen, schloss ihn aber wieder, als ihm kein schlagkräftiges Gegenargument einfiel, und kam auf etwas anderes zu sprechen.
    »Dem Mädchen ist GHB verabreicht worden.« Gamma-Hydroxy-Butyrat hatte Rohypnol als beliebteste Vergewaltigungsdroge abgelöst. »Das passt nicht ins Muster.«
    »Ist sehr viel einfacher als Verführung oder Überfall, und er musste sie für die Fahrt wehrlos machen. Wieso hätte er das Risiko mit dem Taxi eingehen sollen, wenn der Tatort ihm nicht wichtig gewesen wäre?«
    Dieselbe Frage hatte sich Cave auch schon gestellt, aber er hatte keine Lust, noch länger mit diesem arroganten Pinkel über seinen Fall zu diskutieren.
    »Sonst noch was?«
    »Die Beschreibung, die das Mädchen von dem Täter geliefert hat. Haben Sie ein Phantombild machen lassen?«
    »Das war alles sehr vage. Sie stand ja schließlich unter Drogen. Der Kellner im Restaurant hat auch noch bei dem Bild mitgeholfen, aber viel gebracht hat es nicht. Hier, können Sie behalten.«
    Fenwick sah sich das Phantombild an. Es zeigte einen attraktiven Mann mit einem faltenlosen Gesicht, weit auseinander stehenden grünen Augen, glatt rasiert, mit einem Ohrring. Die Frisur war völlig anders und veränderte die Form des Gesichts, sodass keine große Ähnlichkeit zu anderen Phantombildern bestand.
    »Das wäre dann ja wohl alles.« Cave konnte Fenwicks Enttäuschung spüren.
    »Vorläufig. Haben Sie was dagegen, wenn ich mit dem Mädchen spreche?«
    Cave erstarrte.
    »Allerdings hab ich das. Sie ist nach der Geschichte völlig durch den Wind und erst gestern aus dem Krankenhaus gekommen. Eine Kollegin, die auf Vergewaltigungsfälle spezialisiert ist, versucht, ihr Informationen zu entlocken, aber bislang haben wir herzlich wenig erreicht.«
    »Könnte ich dann mit der Kollegin sprechen?«
    »Wenn’s unbedingt sein muss.«
    Fenwick floh aus dem Büro und war sehr zufrieden mit seiner außergewöhnlichen und für ihn untypischen Selbstbeherrschung.
    Er parkte den Wagen vor Virginias Elternhaus, Beech Pass Nr. 23, und wartete. Die auf die Betreuung von Vergewaltigungsopfern spezialisierte Beamtin war gleich nach dem Aufwachen des Mädchens eingetroffen und noch im Haus. Sie müsste eigentlich bald wieder gehen. Kaum eine Viertelstunde später verließ eine rothaarige Frau das Haus und ging den Bürgersteig entlang. Als sie Fenwick aus dem Wagen steigen sah, blieb sie stehen und musterte ihn misstrauisch.
    »Ich bin nicht von der Presse, keine Sorge. Chief Inspector Andrew Fenwick, Kripo Harlden.«
    Sie sah sich seinen Ausweis genau an und verglich sein Gesicht mit dem auf dem Foto.
    »Harlden?«
    »Das liegt in West-Sussex. Ich bin hier, weil ich denke, dass es möglicherweise einen Zusammenhang gibt zwischen dieser Straftat und anderen, in denen wir ermitteln. Chief Inspector Cave ist damit einverstanden, dass ich Ihnen einige Fragen stelle.«
    »Schön, unterhalten wir uns doch in meinem Auto.«
    Sobald sie im Wagen saßen, entspannte sie sich ein bisschen.
    »Schießen Sie los.«
    »Hat er irgendwas gesagt, als er Virginia …«
    »Ginny, so nennen ihre Freunde sie. Er hat sie beschimpft. Sie dreckiges Miststück genannt, miese Schlampe. Hat gesagt, Frauen seien doch alle gleich. Sein Hass war offensichtlich. Er verachtet Frauen.«
    »Und davor, in dem Restaurant?«
    »Sie kann sich nicht mehr richtig erinnern, aber sie glaubt, dass er da ganz normal gewirkt hat.«
    »Selbstbewusst? Redegewandt?«
    »Ich kann nur sagen, dass er nichts gesagt oder getan hat, was ihr ein ungutes Gefühl gegeben hat.«
    »Welche Verletzungen hat sie davongetragen?«
    »Er hat sie geschlagen und mit dem Messer verletzt, und ihr ganzer Körper ist mit Bissspuren übersät.«
    »Bisse? Sind Fotos davon an die Londoner Polizei geschickt worden, damit die Bisswunden mit denen bei den anderen Opfern verglichen werden können?«
    »Keine Ahnung, aber ich werde Inspector Cave fragen, wenn ich wieder im Revier bin. Mehr haben wir bis jetzt nicht

Weitere Kostenlose Bücher