Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
Vom Netzwerk:
wir müssen irgendwo anfangen, und hier bin ich nützlicher als in London. Superintendent MacIntyre hat noch immer über dreißig Leute an dem Fall, die Polizei in Wales nicht mitgerechnet. Aber, und das ist wichtig«, er hielt inne und blickte die beiden eindringlich an, »sie haben bisher nicht eine einzige heiße Spur. Wir müssen wirklich jeden Aspekt abdecken, um den Mann zu finden, bevor er erneut zuschlägt.«
    »Warum sind Sie so sicher, dass er wieder zuschlagen wird?« Die Frage von Robyn klang eher respektvoll als ungläubig, und Fenwick entspannte sich. Beamte, die das Gefühl hatten, mit einer sinnlosen Aufgabe betraut worden zu sein, gingen nie so engagiert zu Werke wie diejenigen, die voll mit einbezogen wurden, bis auf Nightingale natürlich. Sie war sogar hundertprozentig bei der Sache, wenn sie Kaffee holen ging. Bei dem Gedanken an sie hatte er plötzlich vor Anspannung einen dicken Kloß in der Kehle, und in seiner Stimme lag ein noch eindringlicherer Ton, als er den beiden von seiner Befürchtung erzählte, Smith könne noch brutaler werden, wenn er Nightingale in die Hände bekam.
    »Ich hab einiges über die Sache gelesen. Die Presse hat aus ihr eine Heldin gemacht.«
    »Sie ist eine Ausnahmepolizistin, aber sie ist beurlaubt, und wir haben keine Ahnung, wo sie sich aufhält, deshalb können wir sie nicht unter Polizeischutz stellen. Wir machen das hier für sie und für all die anderen jungen Frauen, die das Pech hatten, Täter B über den Weg zu laufen.«
    Er verspürte nicht die geringste Lust, ihnen zu erzählen, wie schwierig das Gespräch gewesen war, das er als Erstes heute Morgen mit MacIntyre geführt hatte, dem er nur mit Mühe und Not noch einen weiteren Tag weg von London hatte abringen können. MacIntyre hatte zwar ein großes Team, aber der Superintendent hatte nun mal speziell ihn angefordert, damit er ihm direkt bei der Leitung der Ermittlungen zur Seite stand, nicht damit er sich, einer spontanen Eingebung folgend, auf dem Lande »herumtrieb«, wie MacIntyre, so meinte Fenwick sich zu erinnern, es ausgedrückt hatte.
    Fenwick verdrängte den Gedanken und machte sich auf die Suche nach dem Leiter der Ermittlungen im Falle des Taxifahrermordes und der Vergewaltigung von Virginia Matthews. Der zuständige Kollege war Chief Inspector Cave, ein stämmiger Mann, der keinen Hehl daraus machte, dass er Fenwick und seinen Motiven mit Argwohn gegenüberstand. Fenwick setzte auf seinen Charme und seine Überzeugungskraft. Schließlich räumte Cave ein, dass es nicht völlig abwegig war, wenn Fenwick ihn nach dem Fall befragte, aber als er das Gespräch anschließend zusammenfasste, war nicht zu überhören, dass er meinte, seine Zeit nur vertan zu haben.
    »Also, dieser Griffiths sitzt wegen Vergewaltigung, und Sie glauben, er hatte einen Partner, der jetzt im Alleingang weitermacht.«
    »Korrekt.«
    »Weil den Opfern ein Finger abgeschnitten wurde.«
    »Und auch wegen der anschließenden Morde und Vergewaltigungen. Und wir haben erfahren, dass einer von den Gefängnisaufsehern, der Griffiths besonders schikaniert hat, unglaublich brutal ermordet worden ist.«
    »Zufall.«
    Fenwick erwiderte nichts und blieb ruhig, aber nur mit Mühe. Cave wartete kurz ab, ob er eine Reaktion provoziert hatte, und sprach dann weiter, mit einem ironischen Lächeln im Gesicht, das Fenwick zunehmend reizte.
    »Mal angenommen, Sie haben Recht, und er hatte wirklich einen Partner, und dieser Smith hat Geoffrey Minny umgebracht und Ginny Matthews vergewaltigt. Warum sollte er plötzlich durchdrehen und einen Mann töten? Und warum ist er so dumm, nach Telford zurückzukehren?«
    »Nicht dumm, arrogant. Er versucht, Griffiths nachzuahmen und seine Opfer im Freien anzugreifen. Seine bevorzugte Methode dagegen ist es, die Frauen zu umgarnen, bis sie ihn mit zu sich nach Hause nehmen. Die Sache mit Virginia Matthews sieht mir ganz nach einer Kombination von beiden Methoden aus.«
    »Nur dass Virginia etliche Meilen in die entgegengesetzte Richtung vom Tatort wohnt.«
    »Das Haus, in dem er früher gewohnt hat, liegt weniger als eine Meile vom Tatort entfernt.«
    »Noch so ein Zufall. Das hat nichts zu bedeuten.«
    »Vielleicht, aber Virginia hat genau das Alter seiner typischen Opfer, sie ist schlank, hübsch, dunkelhaarig und selbstbewusst.«
    »Genau wie Hunderttausende anderer Frauen im Land.«
    »Sind am Tatort beweiskräftige Spuren gefunden worden?«
    »Jede Menge. Leider lag in dem Wäldchen auch ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher