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Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

Titel: Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Beinhart
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Schusswechsel gesehen. Es war nicht Billy, es war Sal«, dann habe ich gehandelt oder eine Handlung eingeleitet.
    Jeder Dialog sollte Handlung sein. Jede Dialogzeile sollte Handlung sein. Nicht unbedingt eine große, nicht unbedingt eine aggressive, vielleicht eine trotzige, eine als Ablenkungsmanöver gedachte, vielleicht eine wirre, in jedem Fall aber eine Handlung.
    Ihr Dialog wird zu Handlung, wenn Sie Ihren Figuren bei jeder Begegnung eine Absicht, ein Ziel mitgeben. Manchmal ist die Absicht tatsächlich das Thema des Dialogs. Oft ist sie das nicht.
    Der Begriff »Subtext« stammt aus dem Theater und bezeichnet die Gedanken und Gefühle, die unter der Oberfläche des gesprochenen Dialogs liegen – die tiefere Bedeutung eines Satzes jenseits der reinen Wortbedeutung. Sie erinnern sich an die Zeile aus Casablanca, als Rick sagt: »Spiel es, Sam. Du hast es für sie gespielt, du kannst es für mich spielen.« Diese Sätze sind nichts ohne den Subtext. Durch den Subtext aber sind sie zu einem der berühmtesten Aussprüche der Filmgeschichte geworden.
    Die Absichten der Figuren sind oft im Subtext verborgen.
    Klare und anschauliche Beispiele für Subtext sind leichter in Filmen zu finden, weil die Aussagen gleichzeitig durch zwei verschiedene Elemente vermittelt werden: die Worte selbst und die Handlung der Schauspieler. Flirtszenen werden fast ausschließlich im Subtext ausgespielt, so wie im wahren Leben auch. Im Allgemeinen sagt man nicht: »Wie wär’s, wenn wir uns erst besaufen und dann vögeln?«, sondern zeigt, was man möchte, durch Blicke und Körperhaltung, während man über andere Dinge spricht, die nichts mit der eigentlichen Absicht zu tun haben. Auch bei Drohungen bedient man sich des Subtextes, entweder, weil es mehr Stil hat, oder weil die Äußerung einer expliziten Drohung ein krimineller Akt ist.
    Schriftsteller haben keine Schauspieler, oft aber einen Erzähler, der als zusätzliches vermittelndes Element fungieren kann.
    Die folgende Szene stammt aus Gillian Farrells Für immer und ewig. Die Heldin Annie McGrogan ist mit ihrem Ex-Freund in einem Restaurant. Schauspieler könnten den Subtext auch ohne Worte darstellen; die Autorin kommt, in diesem Fall, nicht ohne einen Erzähler aus.
    »Also?«, fragte ich, womit ich meinte, bist du endlich bereit, mir zu erklären, warum du immer von der Ehe gesprochen hast, als ich noch verheiratet war, sie aber kein einziges Mal mehr erwähntest, nachdem Patrick und ich die Scheidung eingereicht hatten?
    »Also«, gab er mit diesem schelmischen Klein-Jungen-Lächeln zurück, das, wie er glaubte, ihn aus dieser Zwangslage befreien würde. »Also«, sagte ich, um ihm klarzumachen, dass ich das Thema nicht fallen lassen würde.
    »Also«, sagte er, womit er meinte, willst du jetzt in die Karte schauen oder erst einen Aperitif bestellen?
    »Oh, Gott«, seufzte ich. »Nichts hat sich geändert.«
»Tja«, machte er. Er sah mich mit diesem verschleierten Blick an, mit dem er mich damals beim ersten Mal verführt hatte.
    »Mit dir kann man immer noch nicht reden«, sagte ich vorwurfsvoll. »Du überlässt es immer mir.«
    »Hm«, erwiderte er. »Schauen wir mal in die Karte, okay?«
    »Nicht okay«, gab ich zurück.
    Er lächelte eines seiner besseren Lächeln und griff über den Tisch, um meine Hand zu nehmen. Meine Haut prickelte. Tränen stiegen mir in die Augen. Wieder einmal. »Oh, Rowdy«, seufzte ich. Er hatte seinen Spitznamen aus einem Clint-Eastwood-Film. Sein wirklicher Name war Gordon. Ich hielt den Atem an. Hielt ihn an. Hielt ihn. Er sagte nichts.
    »Rede mit mir, verdammt noch mal«, fuhr ich ihn an. »Oder ich stehe auf und gehe.«
    »Annie«, sagte er in der Bedeutung von, bitte tu das nicht, bitte schlag lieber ein Gesprächsthema vor.
    »Weißt du überhaupt, dass man mit dir nicht reden kann?«
    »Annie«, antwortete er, womit er meinte, musst du denn darauf herumreiten? Können wir endlich bestellen?
    »Hast du eigentlich Gedanken? Oder Gefühle?«
    »Du siehst gut aus heute Abend. Du fehlst mir.«
    »Wirklich?«
    »Ja«, antwortete er und gab dem kurzen Wort eine tiefe Bedeutung.
»Kann ich dir etwas sagen?« Ich hatte die Absicht, ihm meine Meinung über Liebe und Zusammenhalt und das Wesen einer Beziehung zu erklären.
    »Ja«, sagte er. »Klar.« Und meinte, klar kannst du, aber mir wäre es lieber, wenn wir zuerst bestellen könnten.
    Als Nächstes eine Szene zwischen einem Mann und seiner Frau. Er kommt nach Hause. Es ist acht Uhr

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