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Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

Titel: Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Beinhart
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Stein am Ohr getroffen – womit er mehr Glück hatte als der Esel, der auf dieser Straße ein Auge verloren hatte.
    Geheime Sünden, bar bezahlt , James McClure
    Die Geschichte spielt in Südafrika während der Apartheid, und sogar die Landschaft wird in rassischen Metaphern beschrieben. Zondi ist ein Cop. Ein Schwarzer aus dem Stamm der Bantu. Daher auch der zweitklassige Wagen. Die Story ist relativ düster, ausgesprochen realistisch und eindeutig im Stil des Polizeiromans entwickelt; sie handelt von Rassenproblemen, Rassenpolitik und Beschreibungen von den Menschen und dem Leben in diesem Land.
    Der Ort, an dem ein Mensch geboren ist, bestimmt sein Leben. Wer in Johannesburg geboren wird, wächst zu einem anderen Menschen heran als einer, der seine Kindheit in Brooklyn verbringt. 1945 geboren zu sein hat einen anderen Einfluss auf die persönliche Entwicklung, als im Jahr 1975 auf die Welt zu kommen. Gesellschaftsschicht, Rasse, Zeit und Ort. Geschlecht, Elternhaus, Erziehung. Das Klima, Abhängigkeit vom Wetter, wirtschaftliche Bedingungen, der Hausstand, Auto und Kleidung, das Essen, wo und wie gegessen wird. Peinliche Augenblicke, der Wunsch nach Anerkennung, der Hormonpegel, die Vorstellung von Schönheit und was bei anderen Wertschätzung erzeugt. All das sind Kräfte, die eine Person in eine bestimmte Richtung drängen. Vektoren. Man kann sie auf einer Tafel aufzeichnen.
    Kraft führt zu Bewegung. Bewegung ist Handlung. Aus der Handlung erwächst das Drama.
    Die Ereignisse in einer Story bestimmen, welche Einzelheiten Sie Ihren Lesern vermitteln sollten. Wenn es sich um Details handelt, die beeinflussen, wie die Figuren handeln werden oder die symbolisch für das stehen, wozu die Figuren fähig sind, dann besitzen sie ein gewisses Eigenleben – sie sind wie latente Verben.
    Laut Pass ist mein Name Richard Cochrane. Das stimmt nicht. Meine Heimat ist Irland. Das stimmt auch nicht. Ich bin ein Exilant, ein Expat, ein Mann ohne Heimat, eine staatenlose Person. Hier in diesem weißen Land. Ein verschneites Alpenland, ein Land, wie ich es noch nie gesehen habe, in dem man eine Sprache spricht, die ich kaum verstehe.
    Aber wen kümmert’s. Ich habe Geld auf der Bank. Und die Banken sind ganz ausgezeichnet. Aber das sind sie heutzutage ja beinahe überall. Ich habe eine vollbusige junge Frau als Begleitung bei mir. Jünger als ich. Schwere Brüste, runder Bauch, in dem ein Kind heranwächst. Mein Kind. Sagt sie. Ich glaube ihr. In ihrem Pass steht ihr Name Marie. Das ist richtig. Marie Laure. Mein Pass behauptet, ich sei Priester von Beruf. Das ist nicht richtig. Als neulich einmal jemand den Eintrag unter Beruf las und dann auf Maries Bauch starrte, grinste ich nur. Der Zollbeamte erwiderte das Grinsen. Er war glücklicher mit der Vorstellung von einem lüsternen Priester als mit der eines falschen Passes. Das Bild griff zurück in ein sinnesfreudigeres – Chaucer’sches, Machiavellistisches, Rabelais’sches – Zeitalter, in dem man Priestern und sogar Politikern zugestand, einen Penis zu haben. Die Alternative, die moderne Realität falscher Ausweispapiere, hätte schlicht zuviel Arbeit bedeutet.
    Hier eine andere Beschreibung desselben Charakters:
    Ich bin eins fünfundsiebzig groß und wiege einhundertzweiundsiebzig Pfund. Meine Augen sind braun wie die eines Hundes, mein Haar ist so dunkel, dass es in diffusem Licht fast schwarz wirkt. Ich habe mich für einen mittellangen Haarschnitt entschieden. Nicht zu kurz, damit ich nicht aussehe wie ein Rekrut, nicht zu lang, um nicht wie ein Boheme zu wirken. Der Scheitel sitzt links. Über dem linken Auge habe ich eine Narbe von einer Wunde, die bis auf die Knochen ging. Man muss genau hinsehen, um es zu erkennen, weil der größte Teil von der Braue verdeckt ist. Auch die Form meiner Nase hat sich verändert, als sie mir im Alter von ungefähr Zwanzig gebrochen wurde. Die Luft hier oben ist dünn und meine Haut bräunt leicht, deshalb ist mein Gesicht sehr dunkel. Eine Winterbräune, so dass der Rest meines Körpers vom Hals abwärts sehr bleich wirkt, wenn ich meine Kleider ausziehe, obwohl ich ein mediterraner Typ bin. Ich fahre sehr viel Ski, wodurch meine Beine sehr kräftig und ausdauernd geworden sind, doch meine Muskeln sind nicht so modelliert wie bei einer Person, die in ein Sportstudio geht und dort an Maschinen trainiert. Meine Lieblingsfarbe ist Blau, Dunkelblau, und normalerweise trage ich Jeans und einen Skiblouson. Ich besitze drei verschiedene

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