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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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Lautstärke steigerte sich bedrohlich. Er kam auf mich zu, und die anderen schauten weg; auf ihre eigenen Schuhe, auf die gerahmten Drucke von halbnackten Pirelli-Kalendermädchen an den Wänden, überall hin, bloß nicht zu mir. »Verkauf mich nicht für dumm, Davey«, zischte er, als er direkt vor mir stand.
    Die Situation war bereits ernst genug, so dass ich unverzüglich aufhörte, den Ahnungslosen zu geben. »Ja, ich weiß, Bobby, aber ich war im Urlaub, und Geordie Cartwright hat gesagt, er würde übernehmen«, sagte ich ruhig, in der Hoffnung, der große Mann würde sich beruhigen, »wie immer, wenn ich im Urlaub bin. Er meinte, er würde das mit dir klären und Maggot mitnehmen.«
    Er machte einen weiteren Schritt auf mich zu und starrte mir direkt in die Augen, um festzustellen, ob ich log. Man sagt, Bobby Mahoney kann Lügen riechen. »Er hat einen Scheiß mit mir geklärt, und Maggot hat er auch nicht mitgenommen.« Er stand so dicht vor mir, dass ich den abgestandenen Tabak in seinem Atem riechen konnte.
    »Hast du schon mit Maggot gesprochen?«, fragte ich.
    »Allerdings«, sagte Finney mit ironischem Unterton, »wir hatten eine kleine Unterhaltung.«
    An seinem Tonfall merkte ich, dass sie dem armen Schwein eine Scheißangst eingejagt haben mussten, nur um sicherzu- gehen, dass er die Wahrheit sagte. Finney war bekannt für seine Überredungskünste, sein bevorzugtes Instrument war dabei ein Bolzenschussgerät. Am liebsten jagte er Leuten Nägel in die Handflächen, so dass sie an ihren Küchentischen, Garagentoren und, in einem denkwürdigen Fall, am Schädel eines bereits verschiedenen Komplizen hängenblieben.
    »Du hast mich nicht angerufen«, erwiderte ich, erstaunt darüber, dass ihm dies nicht als Erstes eingefallen war. Ich hatte zwar kein schickes Handy mit internationaler Reichweite, aber schwer aufzuspüren war ich auch nicht.
    »Wir haben in dem Hotel angerufen, dessen Namen du uns genannt hast«, sagte Jerry Lemon, »die haben behauptet, du wärst nicht bei ihnen abgestiegen.«
    »Das ist Blödsinn«, sagte ich. »Natürlich war ich da. Ich war zehn Tage in derselben scheiß Ferienanlage. Laura hat den halben Geschenkeshop leer gekauft. Natürlich war ich da.« Und dann ging mir plötzlich ein Licht auf.
    Laura.
    Laura hatte gebucht.
    Verdammt.
    »Also, was war los?«, fragte ich in dem Versuch, von dem unerklärlichen Nichtauftauchen meines Namens im Gästeregister des Hotels abzulenken. Eine Sekunde lang dachte ich, Bobby würde mich verprügeln, und wenn Bobby Mahoney erst mal anfängt, jemanden zu verprügeln, dann hört er nicht mehr auf. Glauben Sie mir, ich hab’s gesehen. Finney und alle seinen anderen Kumpels müssen Bobby wegzerren, und dann ist es meistens zu spät.
    »Nichts ist passiert!«, knurrte er. »Die Übergabe hat nicht stattgefunden, und Cartwright ist verschwunden.«
    »Scheiße!«
    »Kann man wohl sagen. Ein ganzer Riesenhaufen Scheiße, und wir sitzen alle mittendrin, vor allen Dingen du. Ich erfahre erst etwas davon, als ich einen Anruf kriege und man mir mitteilt, dass die Übergabe auf sich warten lässt. Wir sind mit der Übergabe noch nie zu spät dran gewesen, deshalb weiß ich gleich, dass was nicht stimmt, und kümmere mich schleunigst darum. Wie sich herausstellt, ist Cartwright nirgendwo zu finden und das Geld genauso wenig. Fest steht nur, dass es nicht angekommen ist. Ich frage dich also noch mal, wo, zum Teufel, bist du gewesen?«
    Ich bin schlau genug, um zu kapieren, dass er das nicht wörtlich meint. Wenn ich noch mal »Urlaub« oder »Thailand« sage, fange ich mir nicht ganz unverdient Prügel ein. »Tut mir leid, Bobby, wirklich. Ich hab’s vermasselt.« Offenbar weiß er nicht, wie er mit so viel Ehrlichkeit umgehen soll. Die ist er ganz eindeutig nicht gewohnt. »Ich hätte darauf achten müssen, dass das Übergabegeld in zuverlässigere Hände als die von Cartwright gelangt, damit du dir um nichts Sorgen machen musst.«
    »Wegen Cartwright mache ich mir keine Sorgen. Den kenne ich seit Jahren, und geliefert ist er so oder so. Sieht ganz danach aus, als hätte ihn jemand umgebracht und mein Geld geklaut. Das ist meine Vermutung, und wenn es nicht so ist, dann muss Geordie blöd genug gewesen sein, es selbst zu klauen. In dem Fall werde ich ihn, verdammt noch mal, umbringen. Mach dir wegen Cartwright also keine Gedanken, mach dir lieber Gedanken um dich selbst, weil du dafür die Verantwortung trägst. Ich dachte, das hätte ich bereits

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