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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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deutlich genug gesagt. Jetzt mach, dass du rauskommst und entweder Cartwright oder seine Leiche findest. Ich will wissen, wer dahintersteckt, und ich will mein scheiß Geld wiederhaben – Finney wird die Schuldigen bei lebendigem Leib in Stücke schneiden. Du hast zwei Tage, um die Scheiße in Ordnung zu bringen. Am Montagmorgen will ich mein Geld hier auf meinem Schreibtisch sehen. Mich beklaut niemand, niemand, und das weißt du!«
    O Gott, als ich das hörte, rutschte mir das Herz in die Hose. Ich wusste, dass meine Chancen, Cartwright, seinen verwesenden Kadaver oder Bobbys Kohle bis Montag zu finden, gen null gingen, aber das würde ich Bobby Mahoney nicht auf die Nase binden.
    Hätte ich es getan, hätte er mich vermutlich getötet, deshalb wählte ich den Weg des geringsten Widerstands und gewann erst mal Zeit.
    »Ja, Bobby, ich weiß. Überlass das mir. Ich kümmere mich darum.«
    »Dann los«, sagte er, was ich mir nicht zweimal sagen ließ, »und nimm Finney mit.«
    Finney trottete hinter mir her, worauf ich auch hätte verzichten können. Ich brauchte Zeit für mich allein, um nachzudenken, aber jetzt, da Finney bei mir war, würde ich Erkundigungen einziehen und wie ein Irrer am Freitagabend kreuz und quer durch die Stadt rasen müssen. Gott, wo sollte ich überhaupt anfangen?
    »Wohin?«, fragte Finney, kaum dass wir den Raum verlassen hatten. Mich überkam das komische Gefühl, dass ihm die Sache insgeheim Spaß machte. Die »Blitzbirne«, wie er mich genannt hatte, als ich zum Team dazustieß, wurde entschieden in ihre Schranken verwiesen und machte sich ganz offensichtlich, angesichts der Aussicht auf eine gehörige Tracht Prügel oder Schlimmeres, ins Hemd. Ich hatte keine Ahnung, »wohin«.
    »Ganz einfach«, sagte ich so gelassen wie unter den gegebenen Umständen möglich, »zu allen uns bekannten Beteiligten.« Er sah mich mit gerunzelter Stirn an, als könnte sein schlichtes Hirn das Vorhaben nicht richtig verarbeiten. »Cartwrights engste und liebste Vertraute. Wir quetschen sie alle aus. Los, zum Wagen.«
    Unbedingt wollte ich vermeiden, dass er mich nach meinem Plan fragte. Ich hatte nämlich keinen.

3
    A ls wir wieder im Wagen saßen, fragte Finney: »Wohin zuerst?«
    »Jesmond Road«, sagte ich und überlegte blitzschnell, »von der Osborne Road geht eine Seitenstraße ab. Da haust Cartwright mit seiner Freundin, wie heißt die noch? Amanda irgendwas, war mal Stripperin.«
    »Mandy McCauley«, sagte er. Ich wunderte mich, dass er ihren vollen Namen kannte. »Hat in den achtziger Jahren im Sunbeam Strip blankgezogen, bevor der dichtgemacht hat. Hab’s nicht glauben wollen, als sich Cartwright mit ihr eingelassen hat.«
    »Wieso, was stimmt denn nicht mit ihr?«
    »Du meinst abgesehen davon, dass jeder Mann in Newcastle ihre Muschi gesehen hat?«
    »Ja«, sagte ich, »abgesehen davon.«
    »Na ja, sie hat’s praktisch mit der gesamten Crew getrieben«, behauptete er, »nein, ich lüge, sie hat’s mit der gesamten Crew getrieben. Wenn du damals nicht noch in kurzen Hosen herumgerannt wärst, hättest du auch rangedurft. Wenn sie später dann irgendwo mit George aufgetaucht ist, war das jedes Mal wie …« Offenbar fiel ihm keine passende Formulierung ein.
    »Ein Wiedersehen mit dem Ex?«, schlug ich vor.
    »Ja, na ja, nein, eigentlich nicht. Keiner von uns war je mit ihr zusammen. Das war bei Mandy gar nicht nötig« – er schmunzelte –, »schien ihr nichts auszumachen. Obwohl, um die Wahrheit zu sagen, mit ihr war’s, als würde man eine Packung Smarties in den Tyne-Tunnel schieben.« Finney lachte jetzt laut: »Weiß nicht«, sagte er nachdenklich, »vielleicht hat sie ihm leidgetan.«
    »Vielleicht war sein Schwanz auch einfach größer als deiner«, aber darüber lachte Finney nicht mehr. Stattdessen trat er aufs Gaspedal, und wir rasten der Jesmond Road entgegen.

    Egal, wie gut Mandy McCauley mal ausgesehen haben mochte, damit war’s vorbei. Die Frau, die im Morgenmantel an die Tür kam, mochte sich vor zwanzig Jahren für Geld ausgezogen haben, heutzutage würde man sie eher dafür bezahlen, die Klamotten anzulassen. Sie war eine übergewichtige Vertreterin ihres Geschlechts, schlecht geschminkt und mit Kippe in der vom Nikotin verfärbten Hand. Rauch stieg ihr in die blutunterlaufenen Augen. »Finney«, sagte sie trübsinnig, »und du …« Ich fragte mich, ob sie meinen Namen vergessen hatte. Sie holte tief Luft, und als sie den Mund wieder aufmachte, klang ihre Stimme

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