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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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verurteile Sie deshalb auch nicht, aber ich muss Ihrer Weisheit widersprechen. Es ist sogar offensichtlich, dass der Mensch von Gott lebt.«
    »Sie meinen, weil er uns zum Beispiel dieses Obst hier geschenkt hat?«
    »Natürlich sind diese Früchte von Gott.«
    »Aber sagten Sie nicht eben, einer Ihrer Amish-Brüder pflanzt und erntet das Obst?«
    »Das ist Auslegungssache, Jake. Selbstverständlich müssen wir für unseren Lohn arbeiten, dennoch, was würde die Arbeit nützen, wenn nicht unser Herr sie wachsen und gedeihen ließe?«
    Ich schwieg, und biss kraftvoll in eine unglaublich schmackhafte Birne. Lange schon hatte ich kein Obst mehr gegessen.
    »Aber lassen Sie mich noch eine Geschichte aus der Bibel erzählen.«
    »Sie zitieren gern die Bibel, nicht wahr?«
    »Ja, wenn möglich bei jeder Gelegenheit. Ich verkünde gern das Wort des wahren Gottes.«
    Ich nickte und mit Grausen fielen mir die Worte von Saizew ein, der über Rasputin Ähnliches gesagt hatte.
    Ich hoffte nur, dass dies nicht meine Henkersmahlzeit war. Doch sollte das der Fall sein, würde ich meinen 45er zum Glühen bringen!
    »Jesus von Nazareth, ein Sohn Gottes, war vierzig Tage und vierzig Nächte in der Wüste. Er trug nichts bei sich, kein Wasser, kein Brot, dennoch überlebte er und trotz seines Hungers widerstand er dem Teufel und seinen Verlockungen.«
    »Gehen wir davon aus, dass Jesus eine besondere Rolle in dieser Welt spielte und Gott ihn nicht sterben lassen wollte. Vielleicht war es sogar so, dass Jesus sich Brot hätte herbei beschwören können ... verzeihen Sie mir meine Ausdrucksweise.«
    »Auch dem kann wahrheitsgemäß widersprochen werden. Jesus bekam die Möglichkeit, Steine in Brot zu verwandeln, dennoch entschied er sich, dies nicht zu tun. Er fastete weiter und siegte somit über das Böse.«
    »Das Böse! Welch vereinfachte Betitelung aller Probleme. Wen kann man als das Böse bezeichnen? Den Teufel?«
    »Jeder, der dem Glauben entsagt, Sheriff.«
    »Sie meinen also, dass, wenn ich nicht glaube, ich ohne Um schweife das Böse verkörpere?«
    Peachey nickte und das jagte mir Angst ein. Und obgleich ich schon vorher sämtliche Verdachtsmomente gegen ihn hegte, war doch ein Funken Hoffnung in mir vorhanden, dass meine Beschuldigungen ihm gegenüber sich doch noch als reine Hirngespinste entpuppten.
    »Aber Jake, auf Sie trifft das sowieso nicht zu.«
    »Weshalb nicht?«, stutzte ich.
    »Nun, ich weiß, dass Sie glauben.«
    »Sind Sie da so sicher? Möglichweise täuschen Sie sich und in Wahrheit bin ich ein Diener der anderen Seite.«
    David lächelte und beendete damit das Thema. Er schien sich völlig sicher zu sein, dass ich jemand war, der an Gott glaubte. Verflucht, woher wollte er das wissen? Er war doch kein Hellseher! Die Tatsache, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen, ärgerte mich und bestätigte nur meine Gedanken, dass ich diesen Leuten schon bekannt war und dass sie viel zu viel über mich wussten. Irgendjemand musste aus dem Nähkästchen geplaudert haben.
    Ebenso fiel mir seine extreme Freundlichkeit auf, von der bei unserem ersten Treffen kaum etwas zu spüren gewesen war. Was war in der Zwischenzeit geschehen? Vielleicht aber war der Grund viel harmloser als ich mutmaßte, und ich bildete mir wieder sonst was ein. Dennoch trieb es mich dazu, noch einmal nachzuhaken.
    »Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu sehr beleidigt, damals bei unserem ersten, zufälligen Treffen.«
    »Das ist schon in Ordnung, Sheriff. Sie werden eben Ihrer Aufgabe gerecht. Übrigens, wie weit sind Sie mit Ihren Ermittlungen? Kommen Sie voran? Gleicht die letzte Tat dem vorhergehenden Mord?«
    Jetzt begann ich zu grübeln. Die Tatsache, dass ich zu diesem Zeitpunkt kein Wort über meine Ermittlungen gesagt, geschweige denn überhaupt etwas vom letzten Mord erwähnt hatte, zeugte eindeutig davon, dass er darüber Bescheid wusste, und bekräftigte meinen Verdacht gegen ihn. Doch womöglich waren meine düsteren Gedanken unnötig, da ich sichergehen konnte, dass diese Morde nicht völlig an den Leuten vorbeigegangen waren. Schon alleine deshalb, weil ich diese Leichenschau vor zwei Tagen angeordnet hatte.
    »Ich meinte damit, ob Sie schon einen Verdächtigen haben.«
    »Mit Sicherheit«, erwiderte ich, wobei meine Blicke David durchbohrten. Ich erhoffte mir dadurch, dass ich etwas aus seiner Reaktion herauslesen konnte, doch leider musste ich zugeben, dass man aus ihm keineswegs schlau wurde. Seine Augen glichen denen eines Toten, und

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