Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
Vom Netzwerk:
Israel und sandte hin und ließ rufen Bileam, dass er sie verfluchte.
›Mein Volk, denke doch daran, was der König in Moab vorhatte, und was ihm Bileam antwortete, daran ihr ja merken solltet, wie der HERR euch alles Gute getan hat. So komm nun und verfluche mir das Volk (denn es ist mir zu mächtig), ob ich’s schlagen möchte und aus dem Lande vertreiben; denn ich weiß, dass, welchen du segnest, der ist gesegnet, und welchen du verfluchst, der ist verflucht.‹ Und die Ältesten gingen hin mit den Midianitern und hatten den Lohn des Wahrsagers in ihren Händen, und kamen zu Bileam und sagten ihm die Worte des Königs.« Damit schlug er die Bibel wieder zu.
    »Bileam ist also einer, der verfluchen kann, eine Art von Racheengel im Namen Gottes. Nun erinnere ich mich auch wieder. Wenn mich nicht alles täuscht, existiert sogar ein Gemälde, auf dem dieser Bileam zu sehen ist, und ich glaube, dass er mit einem dunkelroten Mantel abgebildet wurde. Fürwahr ein intelligenter Mann, der den Namen eines der Propheten angenommen hat. Wissen Sie etwas über diese Person?«, fragte Parker.
    Vorerst schwieg ich. Mein Instinkt warnte mich davor, den Freimaurern etwas über Bileam zu erzählen. Wer wusste schon, welche Rache ich von ihm erwarten könnte. Es widerstrebte mir, ihnen noch mehr über die Chlysten mitzuteilen und erneut meine Glaubensbrüder zu verraten. »Nicht viel, eben nur, dass er keine Frau ist, ich habe seine Stimme vernommen.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Nur, dass ich mich raushalten solle, mehr nicht.«
    »Großartig, Jake. Er will Sie nicht töten! Das ist eine Freikarte direkt in das dunkle Herz von Crimson.«
    »Wegen dem Umhang brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, ich besitze bereits einen.«
    Parker sah mich erstaunt an.
    Mir kam es vor, als ob er nicht wusste, was er davon halten sollte. Ich entschloss mich, dem schnell entgegenzutreten, um seine Gedanken zu manipulieren. »Ich habe ihnen einen abgenommen, bei einer wilden Verfolgungsjagd, damals bei der alten Tanner-Farm.«
    Parker schien es zu schlucken. »Perfekt, doch wie wollen wir es angehen?«
    »Ich werde mich ihnen stellen und sagen, dass ich meine Ermittlungen beenden werde. Vielleicht glauben sie mir das, und ich komme ihnen auf diesem Wege näher.«
    Parker nickte, und auch die anderen schienen zufrieden mit meinem Vorschlag zu sein. Doch ich dachte mir, dass sie wohl mit jeder Idee zufrieden gewesen wären – Hauptsache, es gab eine.
    Plötzlich jedoch wurden wir durch das Klirren einer Scheibe jäh aus unseren Gesprächen gerissen. Mit weit aufgerissenen Augen sahen wir uns fragend und aufgeschreckt an. Dann wieder! Erneut klirrte es und man hörte deutlich die Scherben auf den Boden fallen. Es schien vom oberen Stockwerk zu kommen, und sofort stiegen Erinnerungen in mir auf, die mir das Szenario auf dem Dachboden der Daily Sensation widerspiegelten.
    Ein kurzer Hauch eines Verdachts trieb mir Elsa in meine Gedanken! Der Grund war einfach der, dass ich ihren Ausdruck nicht vergessen konnte, als das Thema mit den Cherubim aufkam. Ich vermutete stark, dass sich dieses Ereignis jetzt gerade hier wiederholen würde. Meine Hände fingen an zu zittern.
    Es drängte mich förmlich danach, die Treppe nach oben zu stürmen und dem Spuk endlich ein Ende zu setzen, doch ich wagte es nicht. Ein Funken Glaube an diese Geschöpfe Gottes, oder Cherubim, wie man sie auch nennt, war allgegenwärtig, und so blieb ich sitzen. Nicht aus Angst, nein, eher aus Ehrfurcht. Ein großer Unterschied!
    Aber auch die Freimaurer schienen überrascht, und meines Erachtens fühlten sie ebenso diese seltsame Magie. Was geschah nur in diesem Augenblick da oben?
    Die Tatsache, dass wir genau heute den Heiligen Abend hatten, verstärkte das Gefühl ungemein. Es war wie eine instinktive Urangst, die in jedem Menschen existiert, auch wenn es niemand offen zugiebt.
    Wenn mich nicht alles täuschte, wurde es auch verdammt kalt hier im Raum, einige Gaslichter erloschen, ich fragte mich, weshalb. Selbstverständlich rührte es daher, dass oben ein Fenster in die Brüche gegangen war und der eisige Luftzug die Flammen ausgepustet hatte, oder nicht?
    Die Uhr an der Wand zeigte schon weit nach Mitternacht. Die Zeit schritt voran wie ein reißender Fluss, der alles und jeden einfach nur mitzerrte und der einem die Frage nach dem Sinn des Lebens förmlich aus den Händen riss.
    Die Freimaurer gaben sich seltsame Handzeichen, woraufhin einige Mitglieder nickten. Vier von

Weitere Kostenlose Bücher