Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)
glauben schon, dass wir die Chlysten nun endgültig aufhalten können.«
»Und wie wollen Sie das anstellen?«
»Durch Sie, Mister Dark!«
»Wie bitte? Ich habe mich wohl verhört.«
»Nein, Sheriff. Diese Zusammenkunft findet nur statt, weil Sie offensichtlich die Schlüsselrolle spielen. Sie sind derjenige, der die Chlysten aufhalten könnte.«
»Wie kommen Sie auf diese irrsinnige Idee?«
Ich war erzürnt. Erstens hatte ich keine Lust, mich von einer anderen Sekte benutzen zu lassen, und zweitens würde ich keinesfalls die Dunkelroten verraten.
»Aus einem unersichtlichen Grund scheinen Sie eine wichtige Rolle in deren Spiel zu spielen. Keiner hat so lange überlebt, wenn es darum ging, den Chlysten ins Handwerk zu pfuschen. Es ist möglich, dass sie Ihnen vertrauen, oder, schlimmer noch, dass sie neue Mitglieder von außerhalb suchen. Mir ist selbstverständlich klar, dass sich das absolut grotesk anhören muss, dennoch scheint mit diese Vermutung immer wahrscheinlicher zu werden. Ihre Anwesenheit scheint diesen Bestien zu gefallen, sie lechzen förmlich nach Ihnen. Wir haben Sie beschattet, einige Ereignisse mit angesehen, und wir glauben, dass Sie ein Geheimnis in sich tragen, das selbst Sie nicht kennen. Es scheint so, dass Jake Dark einer der ihren werden könnte.«
Was für eine Ironie! Wenn er nur gewusst hätte, dass ich mich eigentlich schon den Chlysten angeschlossen hatte. Natürlich war meine Position nicht gerade die eines Vollmitglieds, und dass doch ab und zu mein altes Ich zum Vorschein kam, trug selbstverständlich ebenso dazu bei, nicht ganz dazuzugehören. Dennoch fühlte ich mich hier fremd, und mein Drang, mich erneut in die Gesellschaft der Dunkelroten zu begeben, war enorm groß. Doch der noch nicht für immer verglühte Funke namens Jake Dark setzte sich immer wieder durch, und so konnte ich Parkers Plan gut verstehen. Der Kampf in mir war stark, keine Seite konnte zu diesem Zeitpunkt einen Sieg davontragen. Es glich einer Schlacht zwischen Gut und Böse, wobei ich nicht wusste, wer das eine und wer das andere war.
»Okay, Parker, jedoch kann ich Ihnen nicht versprechen, dass Ihr Plan aufgehen wird.«
»Aber wir müssen es versuchen, Jake. Sie sind unsere letzte Hoffnung, um endgültig diese bestialischen Morde aufzuhalten. Wie viele müssen noch sterben, bis die Welt endlich versteht, wie wichtig wir sind?«
»Haben Sie einen Plan?«
»Wir haben in den letzten Tagen oft darüber diskutiert, sogar unsere Tempelarbeit vernachlässigt, doch eine Patentlösung unserer Probleme fanden wir nicht. Eine der Schwierigkeiten ist zum Beispiel, dass wir keinen ihrer Umhänge besitzen, um Sie gleich als einen von ihnen einzuschleusen, wobei dies ohnehin zum Problem werden könnte, Sie sind schließlich keine Frau.«
»Es sind nicht alles Frauen, Parker.«
»Haben Sie denn vorhin nicht zugehört? Ich sagte doch bereits, dass nach meinen Informationen immer die Frauen es waren, die sich an den Morden beteiligt haben. Es sind die Gemahlinnen Rasputins, verstehen Sie? Sie würden alles für ihn tun!«
»Unter ihnen gibt es einen, den man Bileam nennt. Auch er trägt einen dieser dunkelroten Kapuzenumhänge.«
»Ich sehe schon, unsere Wahl war gut, was Sie betrifft. Ihr Wissen ist enorm, wenn man bedenkt, dass wir seit Jahren auf deren Spur sind.«
»Keine große Sache«, gab ich lässig von mir.
»Bileam!«, wiederholte Parker einige Male. »Dieser Name sagt mir etwas.«
Der Freimaurer, der wieder die Bibel in den Händen hatte, schlug sie auf und blätterte darin, während alle gespannt auf das Ergebnis warteten. Es herrschte Totenstille.
Es dauerte einige Minuten, bis er endlich fündig wurde. Er las folgendes vor: »Danach zogen die Kinder Israels und lagerten sich in das Gefilde Moab jenseits des Jordans, gegenüber Jericho. Und Balak sah alles, was Israel getan hatte den Amoritern. Und die Moabiter fürchteten sich sehr vor dem Volk, das so groß war, und ihnen graute vor den Kindern Israels; und sie sprachen zu den Ältesten: ›Nun wird dieser Haufen auffressen, was um uns ist, wie ein Ochse Kraut auf dem Felde auffrisst.‹
Balak aber war zu der Zeit König der Moabiter. Und er sandte Boten aus zu Bileam, der wohnte an dem Strom im Lande der Kinder seines Volks, dass sie ihn forderten, und ließ ihm sagen: ›Siehe, es ist ein Volk aus Ägypten gezogen, das bedeckt das Angesicht der Erde und liegt mir gegenüber.‹
Da machte sich der Moabiter König auf, und stritt wider
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