Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)
Verbrechen stattfinden, wirst du es kaum mehr nachweisen können, ob du zum Zeitpunkt der Tat im Besitz dieser Waffe warst oder nicht.«
»Ja, ich weiß das, Marc!«, sagte ich und ich spürte meine Verärgerung in mir aufsteigen.
»Du brauchst nicht gleich so aufzubrausen. Ich dachte, du kennst dich mit Waffen besser aus als ich, genauso wie mit dem Ausspannen von Frauen.«
Ich beendete die Unterhaltung mit einem gekonnten Faustschlag, der Marc vom Stuhl fallen ließ. Seine Lippe fing an zu bluten.
Sofort lief ich auf ihn zu, doch Richmont kam mir zuvor. Blitzschnell zog er seine Dienstwaffe aus dem Schulterholster. FBI-Style eben.
»Ganz ruhig, Jake!«, sagte er schwer atmend und richtete sich auf. »Das nennt sich Angriff auf einen Vorgesetzten und dafür wirst du bezahlen. Dafür werde ich persönlich sorgen!«
»Sorry, Marc! Mir gingen die Nerven durch! Das wird langsam ein wenig viel.«
»Das hättest du dir vorher überlegen sollen!«
Während er aufstand und seine 38er auf mich richtete, zog er sich seinen Hemdkragen zurecht. Ebenso FBI-Style!
»Martin! Jerry!«, rief er, und gleich darauf sprang die Tür auf und seine Hilfssheriffs stürmten ins Büro. Völlig orientierungslos und nicht wissend was sie nun tun sollten, glotzten die beiden stirnrunzelnd auf die Waffe, die auf mich gerichtet war.
»Was ist passiert?«, fragte Martin entsetzt.
»Keine Sorge, alles unter Kontrolle. Jetzt lesen Sie ihm seine Rechte vor und verhaften dieses Stück Scheiße!«
»Aber Mister Richmont ...«, warf Jerry ein. »Er ist der Sheriff!«
»Und? Glauben Sie etwa, er steht über dem Gesetz? Verhaften Sie ihn.«
»Wie lautet denn die Anklage?«, hakte Martin nach, der – seinem besorgten Gesichtsausdruck nach zu urteilen – nicht die geringste Lust auf solche Spielchen hatte.
»Widerstand gegen die Staatsgewalt und tätlicher Angriff auf einen Vorgesetzten!«
»Oh Mann!«, stieß Martin aus, während aus dem mobilen Funkgerät an seinem Gürtel eine Frauenstimme ertönte, woraufhin er sofort reagierte.
»Ich höre dich Rebecca! Was gibt’s?«
Während Martin mit Rebecca redete, wies Marc seinen anderen Hilfssheriff an, mir die Handschellen anzulegen. Unsere verachtenden Blicke trafen sich.
»Bestatter Jefferson meldete eben, dass die Leiche von Teasle vor kaum zehn Minuten entführt wurde!«, tönte es aus dem Funkgerät.
»Wie bitte? Bist du sicher, Rebecca?«
»Jefferson ist außer sich. Er erzählte, dass ein dunkelroter Pickup-Truck durch seine Eingangstür gerast sei, dass der Fahrer zwei Mitarbeiter niederschlug und die Leiche von Teasle entwendet hat!«
»Verfluchter Mist!«, rief Marc aus.
»Braver Komplize. Folgt exakt meinen Anweisungen«, fügte ich sarkastisch an, wobei ich Marcs hasserfüllte Blicke erntete.
»Wir brechen sofort auf, aber dieses kleine Arschloch nehmen wir mit!«
Es ging dabei ziemlich rüpelhaft zur Sache. Die Eile trieb die Deputies dazu, mich nicht gerade zaghaft in die schwarze FBI-Limousine der Marke Chevrolet Celebrity einsteigen zu lassen, was ich ihnen aber auch nicht übel nahm. Das war alles Marcs Handschrift.
Emma stand neben ihrem Wagen und schaute uns völlig fassungslos nach, als wir losfuhren.
Marc saß am Steuer, Martin auf dem Beifahrersitz und ich durfte hinten Platz nehmen und durch Marcs extra eingebaute Gitterstäbe die Aussicht während der Fahrt genießen. Jerry folgte uns mit einem der typischen Highway-Patrol-Fahrzeuge und ließ die Sirene aufheulen. Marc stellte ebenso sein rutschfestes Rotlicht hinter die Windschutzscheibe und fuhr im Eiltempo.
»Martin, kontaktieren Sie Rebecca und fragen Sie sie, ob bekannt ist, in welche Richtung der Truck geflohen ist.«
»Rebecca, bitte kommen. Hören Sie mich? Hier ist Martin!«
»Was liegt an?”
»Mister Richmont lässt dringend fragen, ob Jefferson oder sonst wer gesehen hat, in welche Richtung der dunkelrote Pickup gefahren ist?«
»Fragen Sie gleich, um welche Marke es sich handelt!«, sagte ich durch die Stäbe.
Martin richtete seine Blicke zu mir und nickte grinsend wie ein Irrer.
»Gute Idee!«, sagte er freudestrahlend.
»Verdammt noch mal!«, schrie Marc seinen Deputy an. »Tun Sie Ihren Job, und halt du die Klappe, Jake!«
»Aber es ist doch eine gute Idee!«, konterte Martin fassungslos.
»Seien Sie endlich still! Es ist mir völlig klar, dass das gesuchte Fahrzeug sich in Richtung der Interstate aufmachen wird, weil das dem Fahrer als die beste Fluchtmöglichkeit
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