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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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und unbarmherzige Minuten vor. Jedes Geräusch glich dem eines Echos aus einem Gebirge, in welches man kurz davor noch hineingerufen hatte – nur weitaus dumpfer. Wenn der Boden sich vor einem dreht und man das Gefühl hat, der Tod sei in greifbarer Nähe, während das Leben im Sekundentakt an einem vorbeizieht, existiert man nur noch für sich selbst. Die anderen Körper, die ebenso umhergewirbelt werden, nimmt man kaum noch wahr; es ist einem auch völlig gleichgültig, so gefühllos sich das auch anhören mag. Alles läuft im Zeitraffer ab, nichts ist wirklich, außer dem eigenen Herzschlag, den man im Unterbewusstsein zählt und der die Grundlage des Beweises der eigenen Existenz bedeutet. Mir wurde schwarz vor Augen!
    Geräusche von starker Intensität ließen mich erwachen. Verschwommen nahm ich einen fahlen Lichtschein wahr, der mich anstrahlte, als wäre ich eine Hauptattraktion, für die sich niemand interessierte.
    Ein Schmerz durchfuhr meinen linken Arm. Er war eingeklemmt. Das Gitter hatte sich durch den Aufprall gelöst und musste mit großer Wucht in meine Richtung geflogen sein. Ich blutete stark.
    Mir wurde langsam bewusst, wo ich mich befand. Ich lag immer noch im Wagen. Meine Gedanken fingen an, wieder zu arbeiten. Martin lag vor mir, fest in den Sitz gepresst. Er hatte sich eine Platzwunde am Kopf zugezogen und er schien bewusstlos zu sein. Wir mussten schon eine ganze Weile so dagelegen haben, da ich erkennen konnte, dass sein Blut, das sich über sein Gesicht verteilt hatte, bereits geronnen war.
    Das Geräusch, welches mich geweckt hatte, ertönte erneut.
    »Martin, Mister Richmont. Hört ihr mich?«
    Immer wieder erklang die Stimme aus dem Funkgerät. Ich versuchte mich zu befreien. Mit Mühe erreichte ich den Schlüsselbund von Martin und konnte nun endlich meinen Handschellen Lebewohl sagen.
    »Martin!«, stöhnte ich mehrmals und rüttelte ihn, doch es half nichts. Ich vermutete, dass es ihn schwer erwischt hatte.
    Mich fröstelte und ich bemerkte, dass die Sonne bereits zum abendlichen Untergehen ansetzte. Mit aller Kraft versuchte ich das Funkgerät zu erreichen.
    Ein plötzlicher Ruf ließ mich erstarren. Schnell sah ich mich um. Durch eine der zerstörten Scheiben konnte ich Marc erblicken, der allem Anschein nach gefesselt war und kniend nach oben blickte. Der Fahrersitz versperrte mir die Sicht. Ich konnte nicht sehen, wohin oder zu wem er aufblickte.
    »Martin!«, versuchte ich es erneut. »Kommen Sie zu sich.«
    »Hören Sie auf, bitte. Ich weiß doch nichts«, hörte ich leise Marc Richmonts Stimme.
    Ich spitzte die Ohren und könnte schwören, dass ich noch jemand anderen sprechen hörte, den ich aber kaum verstand. Es schien so, als würde diese Stimme flüstern.
    Sofort durchfuhr mich der Schrecken: Der Verdacht fiel auf den Typen mit dem dunkelroten Mantel aus meinem Büro. Wenn man vom Teufel spricht!
    »Wie lange wollen Sie mich noch foltern? Töten Sie mich, wenn es Ihnen danach besser geht. Ich kann nicht mehr!«, vernahm ich Marcs weinerliche Stimme, die von einem widerwärtigen flüsternden Lachen seines Gegenübers untermalt wurde.
    »Rebecca«, flüsterte ich ins Funkgerät.
    »Martin?«, ertönte es. »Mein Gott, ist alles in Ordnung? Wir haben uns Sorgen gemacht! Einige Fahrzeuge suchen bereits nach euch, konnten euch aber bisher nicht finden. Wo seid ihr?«
    »Hier spricht Jake Dark, Sheriff vom Crimson-Bezirk. Ich habe keine Zeit für große Erklärungen. Ich glaube, wir befinden uns ein paar Meilen östlich der alten Tanner-Farm. Schickt her, was ihr bekommen könnt, auch einen Krankenwagen. Hier liegen drei verletzte Officers, einer davon schwer. Beeilt euch!«
    Ein dumpfer Schlag ließ mich erneut aufhorchen. Ich war mir nicht sicher, aber nach dem schmerzerfüllten Schrei von Marc vermutete ich, dass er wohl eine Faust in den Magen gerammt bekommen hatte.
    Ich musste zugeben, einen kurzen Augenblick, vielleicht einen Bruchteil einer Sekunde, genoss ich die Situation, in der sich mein ehemaliger Partner befand, verwarf jedoch sogleich meine teuflischen Gedanken. Ich mochte ihn nicht! Präziser ausgedrückt: Wir hassten uns sogar. Trotzdem: Ungeachtet dessen wünschte ich selbst meinem ärgsten Feind nicht solch eine Erniedrigung.
    Ich wagte erneut einen kurzen Blick auf Marc, den ich nun weitaus besser erkennen konnte als zuvor: Meine Augen erlangten wieder die volle Sehkraft.
    Er war schlimm zugerichtet. Sein Gesicht war von Bluter güssen und offenen Rissen

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