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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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und er ließ Sie mehrmals zu ihr zurückgehen, um sie nach speziellen Details zu fragen. Ist es das, was Sie damit sagen wollen?«
    »Genau das will ich damit sagen.«
    »Brachten Sie während dieses Frage-und-Antwort-Spiels, in dessen Verlauf kostbare Zeit verloren ging, erneut Ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass Ihre Frau unverzüglich ins Krankenhaus gebracht werden solle?«
    »Ja, das tat ich. Ich hatte schreckliche Angst.«
    »Und das vollkommen zu Recht, denn Ihre Frau starb gerade vor Ihren Augen.«
    »Einspruch«, wandte Randolph ein. »Unterstellung und vorverurteilend. Ich beantrage, die Bemerkung zu streichen.«
    »Stattgegeben«, sagte Richter Davidson. Er wandte sich an die Geschworenen. »Sie werden Mr Fasanos letztem Satz keine Beachtung schenken, und er wird bei Ihrer Bewertung dieses Falls keine Rolle spielen.« Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Tony. »Ich warne Sie, Mr Fasano, ich werde keine weiteren Äußerungen dieser Art dulden.«
    »Ich bitte das Gericht um Verzeihung«, sagte Tony. »Meine Emotionen haben mich wider besseres Wissen übermannt. Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Alexis beugte sich zu Jack hinüber. »Tony Fasano macht mir Angst. Er ist gerissen. Er wusste ganz genau, was er sagt.«
    Jack nickte. Er hatte das Gefühl, einem Straßenkämpfer bei einer Prügelei zuzuschauen, bei der alle Tricks erlaubt waren.
    Tony Fasano ging an den Tisch des Klägers zurück, um einen Schluck zu trinken.
    Jack bemerkte, wie er, ohne dass der Richter ihn sehen konnte, seiner Assistentin Renee Reff zuzwinkerte.
    Wieder zurück am Pult, wandte sich Tony erneut der Schilderung des Abends zu. »Hat Dr. Bowman im Verlauf dieses Telefonats, während Ihre Frau schwer krank in ihrem Zimmer lag, das Wort Herzinfarkt in den Mund genommen?«
    »Ja, das hat er.«
    »Sagte er, Ihre Frau habe einen Herzinfarkt?«
    »Ja. Er sagte, das vermute er.«
    Jack sah, wie Craig sich zu Randolph hinüberbeugte und ihm etwas zuflüsterte. Randolph nickte.
    »Also gut«, fuhr Tony fort. »Als Dr. Bowman bei Ihnen zu Hause eintraf und Patience sah, verhielt er sich mit einem Mal ganz anders als am Telefon. Ist das zutreffend?«
    »Einspruch«, sagte Randolph. »Suggestivfrage.«
    »Stattgegeben«, sagte Richter Davidson.
    »Mr Stanhope, würden Sie uns erzählen, was passierte, als Dr. Bowman am Abend des 8. September vergangenen Jahres bei Ihnen zu Hause eintraf.«
    »Er war entsetzt über Patience’ Zustand und wies mich an, unverzüglich einen Krankenwagen zu rufen.«
    »Hatte sich Patience’ Zustand in der Zeit zwischen Ihrem Telefonat mit Dr. Bowman und seinem Eintreffen bei Ihnen dramatisch verändert?«
    »Nein.«
    »Sagte Dr. Bowman zu diesem Zeitpunkt etwas zu Ihnen, das Sie als unangebracht empfanden?«
    »Ja. Er warf mir vor, ihm Patience’ Zustand nicht angemessen beschrieben zu haben.«
    »Hat Sie das überrascht?«
    »Natürlich hat mich das überrascht. Ich hatte ihm gesagt, wie schlecht es ihr ging, und ich hatte mehr als einmal darauf gedrängt, dass sie unverzüglich ins Krankenhaus gebracht werden sollte.«
    »Danke, Mr Stanhope. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie zu diesem tragischen Vorfall aussagen. Ich hätte da noch eine Frage: Was hatte Dr. Bowman an, als er an jenem verhängnisvollen Abend bei Ihnen eintraf? Können Sie sich daran noch erinnern?«
    »Einspruch«, sagte Randolph. »Unerheblich.«
    Richter Davidson ließ seinen Stift kreisen und sah Tony an. »Ist diese Frage relevant oder nur eine Ausschmückung?«
    »Sie ist ausgesprochen relevant, Euer Ehren«, antwortete Tony, »wie die Aussage unserer nächsten Zeugin verdeutlichen wird.«
    »Einspruch abgelehnt«, sagte Richter Davidson. »Der Zeuge kann die Frage beantworten.«
    »Dr. Bowman kam in einem Smoking, und er war in Begleitung einer jungen Frau in einem tief ausgeschnittenen Kleid.«
    Einige der Geschworenen wechselten Blicke mit ihrem direkten Nachbarn, als fragten sie sich, was er oder sie wohl dachte.
    »Kannten Sie die junge Frau?«
    »Ja, ich hatte sie zuvor schon in Dr. Bowmans Praxis gesehen, und er sagte, sie sei seine Sekretärin.«
    »Kam Ihnen ihre elegante Kleidung merkwürdig oder in diesem Zusammenhang bedeutsam vor?«
    »Sowohl als auch«, antwortete Jordan. »Zum einen merkwürdig, weil ihr Aufzug darauf schließen ließ, dass sie auf dem Weg zu einer gesellschaftlichen Veranstaltung waren, und ich wusste, dass Dr. Bowman verheiratet war, und zum anderen bedeutsam, weil ich mich fragte, ob ihre

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