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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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begann, Ihnen ›nachzuschauen‹.«
    »Das stimmt.«
    »Glauben Sie, das könnte etwas mit der Auswahl Ihrer Kleidung zu tun gehabt haben?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Sie haben ausgesagt, dass Ihnen das anfangs unangenehm gewesen sei, weil er verheiratet war.«
    »Ja.«
    »Aber vor einem Jahr lebte Dr. Bowman schon offiziell von seiner Frau getrennt. Es gab Spannungen in seiner Ehe, die bereits angesprochen wurden. War das in der Praxis nicht allgemein bekannt?«
    »Vielleicht.«
    »Könnte es denn nicht sein, dass eher Sie diejenige waren, die Dr. Bowman nachschaute, und nicht umgekehrt?«
    »Vielleicht unbewusst. Er sieht ja auch ganz gut aus.«
    »Ist Ihnen jemals der Gedanke gekommen, dass Dr. Bowman für aufreizende Kleidung empfänglich sein könnte, schließlich lebte er ja alleine?«
    »Daran habe ich nie gedacht.«
    »Miss Rattner, Sie haben ausgesagt, dass Sie zum Zeitpunkt des 8. September 2005 in Dr. Bowmans Bostoner Wohnung lebten.«
    »Das war ja auch so.«
    »Wie ist es dazu gekommen? Hat Dr. Bowman Sie gebeten, zu ihm zu ziehen?«
    »Nicht direkt.«
    »War Ihr Einzug jemals Thema eines Gesprächs, so dass die Vor- und Nachteile besprochen werden konnten?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Die Wahrheit ist doch, dass Sie eigenmächtig beschlossen haben, bei ihm einzuziehen. Ist das zutreffend?«
    »Na ja, ich war doch sowieso jede Nacht bei ihm. Warum sollten wir für zwei Wohnungen Miete zahlen?«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Sie sind in Dr. Bowmans Wohnung eingezogen, ohne vorher mit ihm darüber zu reden. Ist das zutreffend?«
    »Es war ja nicht so, dass er sich beklagt hätte«, fauchte Leona. »Ich hab’s ihm jede Nacht besorgt.«
    »Meine Frage war, ob Sie eigenmächtig eingezogen sind.«
    »Ja, ich bin eigenmächtig eingezogen«, zischte Leona. »Und er war begeistert.«
    »Das werden wir hören, wenn Dr. Bowman selbst aussagt«, entgegnete Randolph und blickte auf seine Notizen. »Miss Rattner, hat Dr. Bowman am Abend des 8. September 2005, als Mr Jordan Stanhope wegen seiner Frau Patience anrief, irgendetwas über das Newton
    Memorial Hospital gesagt?«
    »Nein, hat er nicht.«
    »Er hat nicht gesagt, dass es besser sei, zum Haus der Stanhopes zu fahren statt ins Krankenhaus, weil der Weg von den Stanhopes zur Symphony Hall kürzer ist?«
    »Nö. Er hat das Krankenhaus mit keinem Wort erwähnt.«
    »Als Sie und Dr. Bowman beim Haus der Stanhopes eintrafen, sind Sie da im Wagen geblieben?«
    »Nein. Dr. Bowman wollte, dass ich mit hineinging, um ihm zu helfen.«
    »Sie sollen das EKG-Gerät getragen haben.«
    »Genau.«
    »Und was geschah, als Sie Mrs Stanhopes Schlafzimmer erreichten?«
    »Dr. Bowman fing an, sich um Mrs Stanhope zu kümmern.«
    »Reagierte er zu diesem Zeitpunkt besorgt?«
    »Aber sicher. Er ließ Mr Stanhope sofort den Krankenwagen rufen.«
    »Wenn ich recht informiert bin, ließ er Sie die Patientin beatmen, während er alles Notwendige erledigte.«
    »Das stimmt. Er hat mir gezeigt, wie das geht.«
    »War Dr. Bowman beunruhigt über den Zustand der Patientin?«
    »Ziemlich. Die Patientin war ganz blau, und ihre Pupillen waren geweitet und reagierten nicht auf Licht.«
    »Soweit ich weiß, ist der Krankenwagen dann ja auch sehr schnell gekommen und hat Mrs Stanhope ins Krankenhaus gebracht. Wie sind Sie und Dr. Bowman ins Krankenhaus gelangt?«
    »Ich habe seinen Wagen genommen. Dr. Bowman ist im Krankenwagen mitgefahren.«
    »Warum ist er im Krankenwagen mitgefahren?«
    »Er sagte, er wolle bei ihr sein, falls es Probleme gäbe.«
    »Sie haben ihn erst viel später wieder gesehen, nachdem Mrs Stanhope gestorben war. Ist das korrekt?«
    »Ja. In der Notaufnahme. Er war über und über mit Blut bespritzt.«
    »War er mutlos, weil seine Patientin gestorben war?«
    »Er war ziemlich fertig.«
    »Also hat Dr. Bowman sich mit größtmöglichem Einsatz bemüht, seine Patientin zu retten.«
    »Ja.«
    »Und er war niedergeschlagen, als all seine Bemühungen erfolglos blieben.«
    »Ich würde sagen, er war deprimiert, aber das hat nicht lange angehalten. Ehrlich gesagt, hatten wir danach zu Hause noch eine verdammt heiße Nacht.«
    »Miss Rattner, erlauben Sie mir, Ihnen eine persönliche Frage zu stellen. Sie machen auf mich den Eindruck einer recht temperamentvollen jungen Frau. Haben Sie jemals, wenn Sie wütend waren, etwas gesagt, was Sie nicht so meinten, vielleicht Ihre Gefühle ein wenig übertrieben geäußert?«
    »Das tut doch jeder«, antwortete Leona

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