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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Küche und dann immer größere Teile des Wohnzimmers. Als er die Mädchen bemerkte, zog er sich zurück. Er hob zwei Finger, also zwei Mädchen. Manuel nickte.
    Renaldo zeichnete einen großen Kreis in die Luft, um anzudeuten, dass sie durch die Küche gehen und sich dem Sofa vor dem Fernseher von hinten nähern würden. Manuel nickte erneut. Renaldo schwenkte seine Rolle Klebeband, und Manuel zog seine aus der Tasche.
    Nachdem Renaldo die Segeltuchtasche leise auf den Boden gestellt hatte, machte er sich bereit. Er sah zu Manuel hinüber, der ihm zu verstehen gab, dass er so weit war.
    Schnell, aber leise huschte Renaldo in die Küche, wie er es vorgezeichnet hatte. Die Köpfe der Mädchen waren gerade noch über dem Rand des leuchtend bunten Sofas zu erkennen. Der Fernseher lief relativ laut. Renaldo und Manuel konnten sich ganz dicht an die ahnungslosen Mädchen heranschleichen.
    Auf Renaldos Zeichen hin sprangen die beiden Männer um das Sofa und schnappten sich jeweils ein Mädchen. Sie handelten grob und entschlossen, packten die Kinder im Nacken und pressten ihre Gesichter in die weichen Sofakissen. Beide Mädchen hatten reflexartig aufgeschrien, doch die Geräusche wurden sofort erstickt. Mit den Zähnen rissen die beiden Männer ein Stück Klebeband von ihren Rollen ab, und während sie die Mädchen mit ihrem Gewicht in die Kissen drückten, klebten sie ihnen die Hände auf dem Rücken zusammen. Beinahe gleichzeitig rollten sie die beiden herum. Die Kinder schnappten nach Luft, und ihre Augen waren vor Entsetzen geweitet. Renaldo legte einen Finger auf die geschlossenen Lippen, um ihnen zu bedeuten, dass sie still sein sollten, doch das wäre gar nicht nötig gewesen. Die beiden Mädchen rangen gierig nach Luft und waren vor Angst wie gelähmt.
    »Wo ist eure Schwester?«, zischte Renaldo durch die zusammengebissenen Zähne. Die Mädchen sagten kein Wort und starrten die beiden Männer, die sie überfallen hatten, nur unverwandt an. Renaldo schnippte mit den Fingern und deutete auf Meghan, die in Manuels Griff zitterte.
    Manuel ließ sie lange genug los, um einen Lumpen aus der Tasche zu ziehen, den er ihr brutal in den Mund stopfte. Sie versuchte, sich dagegen zu wehren, indem sie den Kopf hin- und herdrehte, aber vergeblich. Mit einem Stück Klebeband befestigte er den Knebel, der Meghan zwang, lautstark durch die Nase zu atmen.
    Als Christina sah, was mit Meghan geschehen war, versuchte sie hastig, sich kooperativ zu zeigen. »Sie ist oben in der Dusche«, rief sie atemlos.
    Renaldo knebelte sie flink auf die gleiche Weise wie Meghan. Dann banden die beiden Männer auch die Füße der Mädchen zusammen, ehe sie sie auf die Beine zerrten, um sie Rücken an Rücken aneinander zu fesseln. Danach versetzte Renaldo ihnen einen Stoß, so dass sie, immer noch nach Atem ringend, hilflos übereinander fielen.
    »Bleib hier!«, knurrte Renaldo, während er seine Rolle Klebeband aufhob.
    Schnell, aber leise stieg er die Treppe hinauf. Als er den oberen Flur erreichte, konnte er die Dusche schon hören. Es war ein fernes, leises Zischen, dem er an mehreren offen stehenden Schlafzimmertüren vorbei folgte. Die dritte Tür auf der rechten Seite öffnete sich zu einem Zimmer, in dem ein unbeschreibliches Chaos herrschte. Kleidung, Bücher, Schuhe und Zeitschriften häuften sich auf dem Boden und allen ebenen Flächen. Ein schwarzes Tangahöschen und ein BH lagen quer über der marmornen Schwelle des Badezimmers. Aus dem Bad quollen Dampfschwaden ins Zimmer.
    Mit wachsender Vorfreude durchquerte Renaldo den Raum, wobei er darauf achtete, nicht auf das herumliegende Zeug zu treten. Er steckte den Kopf durch die Badezimmertür, konnte bei dem ganzen Dampf jedoch kaum etwas erkennen. Der Spiegel war völlig beschlagen.
    Es war ein kleines Bad mit einem Standwaschbecken, einer Toilette und einer niedrigen Wanne, die auch als Dusche diente. Ein blickdichter weißer Duschvorhang mit schwarzen Seepferdchen, der von einer silbernen Stange herabhing, bewegte sich.
    Renaldo überlegte, wie er am besten mit der Situation umgehen sollte. Da sie die beiden anderen Mädchen bereits sicher verschnürt hatten, war es im Grunde kein Problem. Zu wissen, dass das Mädchen nackt war, machte ihn an, diesen Faktor durfte er nicht außer Acht lassen. Er streckte die Hand aus und legte das Klebeband auf den Rand des Waschbeckens. Er musste lächeln, als ihm der Gedanke kam, dass er für etwas Geld bekam, wofür er unter Umständen vielleicht

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