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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hatte, suchte Alexis, die in einem der Kinderzimmer war, um ihr zu sagen, dass er kurz duschen würde, und ging die Treppe hinunter in sein Zimmer.
    Unter der Dusche fiel ihm siedend heiß ein, dass er Laurie noch nicht angerufen hatte. Als er aus der Dusche kam, warf er im Spiegel einen Blick auf sein Gesicht und zuckte zusammen. Er hatte völlig vergessen, seine Lippe zu kühlen, und so war sie immer noch angeschwollen und blau. In Verbindung mit seiner geröteten linken Gesichtshälfte sah er aus, als sei er in eine Kneipenschlägerei geraten. Er dachte kurz daran, etwas Eis aus dem Kühlschrank zu holen, den er im Kellerraum gesehen hatte, doch dann kam er zu dem Schluss, dass es kaum helfen würde, weil schon zu viel Zeit vergangen war, und verwarf die Idee wieder. Stattdessen zog er sich an und holte sein Handy heraus.
    Da er jedoch so gut wie keinen Empfang hatte, gab er auch sein Vorhaben, zu telefonieren, wieder auf. Er ging zurück nach oben und traf Alexis, die Mädchen und die Großeltern in der Diele an. Alexis hatte fertig gepackt und ihre Sachen bereits in den Kombi geladen. Die Mädchen bestürmten Rose, bei ihnen mitzufahren, doch Rose erwiderte, sie müsse Grandpa begleiten. Und da hörte Jack Leonards erste und einzige Worte: »Komm schon, Rose«, sagte er, wobei er die Wörter grimmig in die Länge zog. Es war ein Befehl, keine Bitte. Gehorsam löste sich Rose von den Kindern und eilte hinter ihrem Mann her, der bereits zur Vordertür hinaus war.
    »Sehen wir uns morgen im Gericht?«, fragte Alexis Jack, während sie die Kinder auf die Tür zur Garage zuscheuchte. Die Mädchen hatten sich bereits von Craig verabschiedet, der immer noch in der Bibliothek mit Randolph übte. »Irgendwann schon«, antwortete Jack. »Aber ich weiß beim besten Willen nicht, wie mein Zeitplan morgen aussieht. Das liegt nicht in meiner Hand.«
    Unvermittelt schwang Alexis herum, und in ihren Zügen spiegelte sich plötzliche Erkenntnis. »Ach du Schande«, rief sie. »Mir fällt gerade ein, dass du Freitag heiratest. Morgen ist ja schon Donnerstag. Ich war so sehr mit anderen Dingen beschäftigt, dass ich das ganz vergessen habe. Es tut mir leid. Deine zukünftige Frau muss mich dafür hassen, dass ich dich hierher gezerrt habe und dich jetzt nicht mehr gehen lasse.«
    »Sie kennt mich gut genug, um zu wissen, wem sie die Schuld dafür zuschreiben muss, wenn sie dazu aufgelegt ist.«
    »Dann wirst du also die Autopsie durchführen und gleich im Anschluss zurück nach New York fliegen?«
    »Das habe ich vor.«
    An der Tür zur Garage forderte Alexis die Mädchen auf, sich von ihrem Onkel zu verabschieden. Alle drei umarmten Jack gehorsam. Christina war die Einzige, die auch etwas sagte. Sie flüsterte Jack ins Ohr, dass es ihr leidtue, dass seine Töchter in dem Flugzeug verbrannt seien. Diese vollkommen unerwartete Bemerkung brachte Jack so sehr aus dem Gleichgewicht, dass er eine Träne unterdrücken musste. Als Alexis ihn umarmte, spürte sie, wie aufgewühlt er plötzlich war. Sie löste sich von ihm, um ihm in die Augen zu schauen, weil sie den Grund dafür falsch deutete. »Hey«, sagte sie. »Uns geht es gut. Die Kinder werden bei Craigs Eltern gut aufgehoben sein. Vertrau mir!«
    Jack nickte und fand seine Stimme wieder. »Wir sehen uns dann morgen im Laufe des Tages, und ich hoffe inständig, dass ich dann etwas zu bieten habe, was das alles hier rechtfertigt.«
    »Ich auch«, sagte Alexis. Sie stieg in den Kombi und öffnete per Fernbedienung das Garagentor, das sich scheppernd in Bewegung setzte. Da erst merkte Jack, dass er seinen Wagen zur Seite fahren musste. Er stand neben Craigs Lexus und versperrte die Einfahrt. Jack rannte an Alexis vorbei und bedeutete ihr mit einer Handbewegung zu warten. Er fuhr den Hyundai zurück auf die Straße und wartete, bis sie vorbei war. Winkend fuhr sie in die Dunkelheit davon.
    Als Jack den Wagen zurück in die Einfahrt stellte, warf er einen Blick auf die beiden Streifenwagen der Newtoner Polizei und die beiden nicht gekennzeichneten dunklen Limousinen der Detectives, die am Straßenrand parkten. Er fragte sich, wie lange sie wohl noch brauchen würden, denn er brannte darauf, alleine mit ihnen zu reden, vor allem mit Liam Flanagan. Wie als Antwort auf seine Überlegungen kamen die fünf Polizisten durch die Haustür, als er gerade ausstieg.
    »Entschuldigen Sie!«, rief Jack. Er rannte auf sie zu und erreichte sie auf halber Strecke des gewundenen Vorgartenwegs.
    »Dr.

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