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CROMM - Das Dorf findet dich

CROMM - Das Dorf findet dich

Titel: CROMM - Das Dorf findet dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner , Christian Sidjani
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den Weg verengten, sodass er mit Schritttempo hindurchfahren musste. Über einen Steinweg gelangten sie schließlich in ein Dorf.
    Zu beiden Seiten nun keine Bäume mehr. Erst jetzt bemerkte Jakob, dass es genau das gewesen war. Die Zeitlosigkeit, in der man sich gefangen fühlte, wenn nichts als Bäume um einen waren. Dieser Moment war zu Ende und auch wenn sie das Dorf gefunden hatten, in dem das Horror House dieses Jahr seinen Abschluss feierte, blieb ein kleiner Teil von ihm zurück im Wald, den er nicht einmal betreten hatte. Noch immer den Geruch von Holz und Blättern in der Nase fuhr er langsam auf einen Dorfplatz.
    »Komisch, oder?«, sagte Madlen.
    »Was?«
    »Hier ist niemand. Müssten hier nicht wenigstens ein paar Dutzend Leute sein für das Horror House ?«
    »Da vorne ist doch ein Wagen«, erwiderte Jakob, »und vergiss nicht, es ist noch früh. Die meisten werden bestimmt erst abends kommen.«
    » Ein Wagen? Das sagt natürlich alles, Jakob.«
    Er fuhr bis zum Ende des Dorfplatzes, an dem eine Kirche stand. Jedenfalls mutete das Gebäude mit seinen schweren steinernen Stufen und seiner länglichen Form so an. Auch wenn auf seinem Dach oder an seiner Fassade kein Kreuz zu sehen war. Er hielt neben dem Golf, der dort geparkt stand und Martin hielt hinter ihm.
    »Wo soll das denn hier sein?«, fragte Madlen.
    Jakob lächelte und streichelte über ihren Oberschenkel.
    »Das ist bestimmt irgendwo einen der Wege rauf. Wir sind doch gerade erst angekommen. Lass uns erstmal ein bisschen umschauen und wenn wir jemanden treffen, fragen wir ihn. Dann werden wir weitersehen. Ich meine, die werden ja wohl alle wissen, wo dieses Jahr die Party stattfindet. Wahrscheinlich verdienen sie nicht schlecht daran. Tourismus, weißt du?«
    Er öffnete die Fahrertür und stieg aus. Jakob erwartete, dass Madlen sitzen blieb und jetzt das schmollende Mädchen spielte, weil es das Dorf tatsächlich gab. Zumindest hatte es ein Schild gegeben, das sie davon überzeugen musste. Der Flyer war kein Scherz gewesen. Aber seine Freundin überraschte ihn, indem sie ebenfalls ausstieg, um den Wagen ging und sich zu ihm gesellte, als er den Flyer aus seiner Jackentasche holte und ihn auseinander faltete.
    Die anderen waren ebenfalls ausgestiegen und alle sahen sie ein bisschen müde aus. Typisch für Autoreisen. Wer sah schon ausgeschlafen aus, wenn er länger als eine Stunde fahren musste? Madlen ging zu Larissa und plötzlich fühlte sich Jakob allein. Doch er wusste, was er zu tun hatte. Auf den Flyer schauen, so tun, als ob er nach Anhaltspunkten suchte. Doch letztendlich würde es darauf hinauslaufen, jemanden aus dem Dorf um Rat zu fragen.
     

 

    Franka ließ die Häuser an sich vorüberziehen. Sie hielt nach einem Anhaltspunkt Ausschau. Ein Garten, in dem jemand arbeitete. Oder ein offener Hinterhof, in dem es Leben gab. Jeden Moment hoffte sie Stimmen zu hören oder Remo zu sehen, der am Gartenzaun lehnte und von einem alten Dorfbewohner mit Geschichten aus den schweren Nachkriegszeiten vollgelabert wurde. Das Bild schwebte in ihrem Geist, klar und deutlich. Der Alte, der sich auf sein Arbeitsgerät stützte, Remo, der mit den Händen in den Hosentaschen zuhörte, sich nicht loseisen konnte, wie es seine Art war. Ja, das konnte durchaus sein. Jetzt musste sie ihn nur noch finden und da rausholen, damit sie endlich weiterfahren konnten.
    Mächtige Bäume rauschten zwischen den Häusern im Wind. An altem Baumbestand herrschte hier kein Mangel, Häuser und Vegetation schienen ein ähnliches Alter zu haben und Franka fiel auf, dass es keine Satellitenschüsseln oder vergleichbares Gerät an den Hauswänden gab. Hier hätte man ohne Weiteres einen Film drehen können, ein Märchen zum Beispiel, ohne die Kulisse zu verändern. Franka wanderte weiter und die Situation kam ihr zunehmend ungewöhnlich vor. Es konnte doch einfach nicht sein, dass es hier keine Menschen gab und auch Remo spurlos verschwand. Und dann fiel es ihr ein. Was, wenn es auch einen kleinen oder sogar großen Unfall gegeben hatte und Remo den Dörflern zu Hilfe geeilt war? Das wäre die Erklärung dafür, dass sie keine Seele auf der Straße antraf und Remo keine Zeit hatte, um zurückzukommen und ihr Bescheid zu sagen. Je länger sie darüber nachdachte, umso logischer erschien ihr dieser Gedanke. Fast war es die einzig mögliche Erklärung und dabei eine ganz und gar nicht unwahrscheinliche. Sicher gab es hier noch mehr von diesen überalterten Maschinen, die

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