Cronin, Justin
war in dem Traum, aber er konnte sie nicht sehen; sie versteckte sich vor
ihm und spielte irgendein Spiel. Sie war vor ihm, dann hinter ihm - er wusste
nicht, wo sie war. Theo. Conroy
kläffte und bellte, er sprang durch das Gras, rannte davon und kam wieder
zurück und wollte, dass er ihm folgte.
Wo bist du?, rief Theo, wo bist du? Ich
bin nass, rief Mausamis Stimme. Ich
bin ganz nass. Wach auf, Theo. Ich glaube, die Fruchtblase ist geplatzt.
Dann war er wach und sprang aus dem Bett und
fummelte im Dunkeln mit seinen Stiefeln. Conroy war auch wach und wedelte mit
dem Schwanz, und er stupste Theo mit seiner feuchten Nase ins Gesicht, als er
auf den Knien versuchte, die Laterne anzuzünden. Ist es schon Morgen? Gehen
wir hinaus?
Mausami sog die Luft zischend zwischen den
Zähnen ein. »Uuuu.« Sie krümmte den Rücken in die durchhängende Matratze.
»Uuuu.«
Sie hatte ihm gesagt, was er tun sollte und was
sie brauchen würde. Laken und Handtücher, die er unter sie legen sollte, für
das Blut und alles andere. Eine Waschschüssel. Ein Messer und eine Angelleine
für die Nabelschnur. Wasser, um das Baby zu waschen, und eine Decke, um es
hineinzuwickeln.
»Geh nirgendwohin, ich bin gleich wieder da.«
»Meine Güte«, stöhnte sie, »wo soll ich denn
hingehen?« Wieder packte sie eine Wehe. Sie griff nach seiner Hand und drückte
sie so fest, dass ihre Nägel sich in seinen Handballen gruben. Sie knirschte
vor Schmerzen mit den Zähnen. »Oh, fuck.« Dann
drehte sie sich zur Seite und übergab sich auf den Boden.
Der saure Geruch des Erbrochenen erfüllte das
Zimmer. Conroy dachte, was da lag, sei für ihn: ein wunderbares Geschenk. Theo
stieß ihn mit einem Fußtritt beiseite und half Mausami, sich auf das Kissen zurücksinken
zu lassen.
»Da stimmt etwas nicht.« Sie war bleich vor
Angst. »Es sollte nicht so wehtun.«
»Was soll ich machen, Maus?«
»Ich weiß es nicht!«
Theo sprang die Treppe hinunter, und Conroy
folgte ihm auf dem Fuße. Das Baby, das Baby kam. Er hatte immer vorgehabt,
alles Nötige zusammenzutragen und an einem Ort bereitzuhalten, aber natürlich
hatte er es nie getan. Im Haus war es eiskalt. Das Feuer war niedergebrannt.
Das Baby würde es jedoch warm haben müssen. Er legte einen Armvoll Holz in den
Kamin, kniete davor nieder und blies in die Glut, um es in Brand zu setzen. Dann
holte er Lappen und einen Eimer aus der Küche.
Er hatte Wasser kochen wollen, um es zu
sterilisieren, aber dazu war jetzt anscheinend keine Zeit mehr.
»Theo, wo bist du!«
Er füllte den Eimer mit Wasser, holte ein
scharfes Messer und trug alles hinauf ins Schlafzimmer. Maus saß im Bett. Ihr
langes Haar hing ihr ins Gesicht, und er sah, dass sie Angst hatte.
»Tut mir leid, das mit dem Fußboden«, sagte sie.
»Hattest du noch mehr Wehen?«
Sie schüttelte den Kopf.
Conroy hatte sich wieder über das Erbrochene
hergemacht. Theo scheuchte ihn hinaus und kauerte sich dann auf Händen und
Knien auf den Boden, um die Pfütze wegzuwischen. Mit angehaltenem Atem. Wie
lächerlich. Sie bekam hier ein Kind, und er scheute den Geruch von Erbrochenem.
»O-oh«, sagte Maus.
Als er auf den Beinen war, hatte die Wehe schon
eingesetzt. Sie hatte die Beine angezogen und drückte die Fersen ans Gesäß.
Tränen quollen aus den zusammengepressten Augenwinkeln.
»Das tut weh! So weh!« Plötzlich rollte sie auf
die Seite. »Drück mir auf den Rücken, Theo!«
Davon hatte sie nie etwas gesagt. »Wo denn? Wo
soll ich drücken?«
»Irgendwo!«, schrie sie ins Kopfkissen.
Er drückte unsicher.
»Tiefer! Herrgott!«
Er ballte die Faust und presste ihr die Knöchel
ins Kreuz, und er spürte, dass sie dagegendrückte. Er zählte die Sekunden.
Zehn, zwanzig, dreißig.
»Rückenwehen.« Hechelnd rang sie nach Atem. »Der
Kopf des Babys drückt gegen mein Rückgrat. Am liebsten würde ich pressen. Aber
ich darf noch nicht pressen, Theo. Lass mich nicht pressen.«
Sie richtete sich auf Händen und Knien auf. Sie
trug nur ein T-Shirt, und das Laken unter ihr war durchnässt von einer
Flüssigkeit, die einen warmen, süßlichen Duft wie von frisch gemähtem Heu
verbreitete. Er dachte an seinen Traum mit dem Feld und dem goldenen
Sonnenlicht.
Die nächste Wehe - Mausami stöhnte und ließ das
Gesicht auf die Matratze fallen.
»Steh nicht einfach da herum!«
Theo setzte sich neben ihr auf das Bett, legte
die Faust auf ihre Wirbelsäule und drückte mit seinem ganzen Gewicht zu.
Stunden und noch mehr Stunden. Die
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