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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Menschen ähnlicher
waren als diese Pflanzenwesen. Der Hundertjährige Krieg. Wer
die Macht hat, macht das Recht. Technik bedeutet Physik, und Physik
bedeutet Waffen.
    Beunruhigt ging er auf den Wald zu, Gail, Lucy, George und Ingrid
entgegen.
     
    »Keine Satelliten. Sporen«, sagte George.
    Er betrachtete eine Skizze der Zeichnung, die Beta auf ihrem
Bio-Arm hatte entstehen lassen. Jeder außer Shipley saß
um das Feuer, das Gail entfacht hatte. Sie hatte einen tragbaren
Kocher aus einem der Gleiter mitgenommen, wollte die Energie und die
aufkochbare Fertignahrung allerdings aufsparen für den
Fall… für welchen Fall? Für den Fall, dass sie
für eine lange Zeit hier festgehalten wurden oder sich nach Mira
City durchschlagen mussten. Jake glaubte nicht, dass Letzteres
möglich war, aber es sähe Gail ähnlich, wenn sie sich
trotzdem darauf vorbereitete.
    Übergangslos, wie immer auf Greentrees, war die Nacht
hereingebrochen. Den ganzen Nachmittag hatten sie damit zugebracht,
mit dem, was sie hatten, ein Lager zu errichten. Es war ein ziemlich
primitives Lager, denn sie hatten nicht viel.
    Gail hatte nur so viel aus dem Gleiter mitgenommen, wie sie tragen
konnten, und dabei hatte sie sich hauptsächlich auf Nahrung
konzentriert. Sie hatten ein Ein-Personen-Zelt, um die Vorräte
vor dem Wetter und vor Raubtieren zu schützen. Sie hatten
fünf Decken aus Thermofasern. Sie hatten Trockennahrung und
einen Topf, um sie zu kochen, und ein paar Löffel.
Außerdem hatten sie den Wasseraufbereiter und einen
großen, faltbaren Wasserbehälter, um das Wasser darin
aufzubewahren. Ihr Gefängnis schloss keinen Fluss mit ein, aber
Nan hatte einen schlammigen Tümpel entdeckt. Alle, außer
Shipley, widmeten sich abwechselnd der eintönigen Arbeit, den
Kochtopf mit dem schlammigen Wasser aufzufüllen, ihn anderthalb
Kilometer weit bis zur Lichtung zu tragen und das Wasser dort durch
den Aufbereiter laufen zu lassen, bis der Wasserbehälter voll
war.
    Jake hatte nicht viel essen können. Halb hörte er George
zu, halb hielt er in der Dunkelheit nach Shipley Ausschau, der immer
noch bei der Ranke saß. Jake hatte noch nie so eine
allumfassende Finsternis erlebt. Der Himmel war zugezogen, und nur
das Feuer spendete Licht. Gail sparte ebenfalls die Taschenlampen
auf. Die Luft wurde kalt und feucht, und wenn Shipley noch viel
länger dort saß, würde er bald steif wie ein Brett
sein. Jake hoffte verzweifelt, dass es nicht regnen würde.
    »Ja, ich bin mir sicher, Karim«, sagte George.
»Ihre Technik beruht auf Biologie, nicht auf Physik. Sie
können Moleküle erschaffen, von denen wir nicht einmal zu
träumen wagen und die sie nahezu perfekt kontrollieren. Daraus
können sie auch etwas konstruieren, das einer Bakterie gleicht
und die Außenhülle der Pelzlingsschiffe angreift, aus was
für einem Metall diese auch immer bestehen mag. Oder irgendein
anderes der äußeren Teile der Pelzlingsschiffe. Sie
können sie so konstruieren, dass sie sich sehr schnell
vermehren. Sie…«
    »Woher nehmen sie die Energie für diese schnelle
Vermehrung?«, fragte Ingrid.
    »Von der Sonne – wie die Ranken.«
    »Sie brauchen Wasser.«
    »Ingrid«, sagte George ungeduldig, »woher wollen
wir wissen, dass sie Wasser brauchen? Wir wissen nicht, was sie
brauchen. Sie beruhen nicht auf DNA.«
    »Trotzdem«, beharrte Ingrid. »Sie müssen
irgendwo die grundlegenden Chemikalien hernehmen, um zu
überleben und sich zu vermehren. Und wie schafften sie es
überhaupt zum ersten Mal, in den Weltraum zu gelangen?«
    George wies auf die Skizze. »Siehst du dieses Fädchen,
das von dem Planeten ausgeht? Es könnte ein Orbitalaufzug
sein.«
    »Ja, das könnte tatsächlich sein«, räumte
Karim ein. Er nahm die Skizze und betrachtete sie sich mit
zusammengekniffenen Augen.
    »Eine Art Panspermie«, warf Lucy ein. »Nur eine,
die kein Leben erschafft, sondern Raumschiffshüllen anbohrt, und
danach können die Ranken hoch und das Schiff
übernehmen.«
    »In dieser Theorie gibt es mehr Löcher, als ich
zählen kann«, meinte Ingrid.
    »Das weiß ich«, stimmte Karim zu. »Aber
vergiss nicht, Ingrid, es geht hier nicht nur um außerirdische
Biotechnologie. Dieser Sonnensystem-Schutzschild, das ist auch
außerirdische Physik. Wir können keine Energie aus dem
Vakuum beziehen, um unsere Schiffe anzutreiben.«
    »Wenn es wirklich das ist, was sie tun«, gab Ingrid zu
bedenken.
    Jake stand auf und räkelte sich. Lucy schaute ihn fragend an,
aber er lächelte und bedeutete

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