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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Übersetzer gedrungen, Jake
hätte nicht zu sagen vermocht, ob »Beta« nicht tot war
wie seine Kameraden.
    »Was glaubst du, wo die Pelzlinge hingeflogen sind?«
    »Sie vernichten die übrigen Siedlungen.«
    Gemeinsame Gene bedeuteten den Außerirdischen offenbar
nichts. Sie kannten kein Mitgefühl, nicht einmal für die,
die nach ihrem eigenen Bilde geschaffen waren.
    »Werden sie auch die Siedlungen der Pelzlinge auf dem
Subkontinent zerstören?« Er hatte keine Ahnung, ob die
Ranke mit dem Ausdruck etwas anfangen konnte, aber er erklärte
es genauer: »Die große Population von gesunden Pelzlingen.
Viele Pelzlinge, und es werden immer weitere geboren. Sie wirken
zumindest gesund.«
    »Unsere Kontrollgruppe«, erwiderte Beta zu Jakes
Überraschung. Bei genauerem Nachdenken wurde ihm klar, dass die
Ranke in den stundenlangen Gesprächen mit George und Ingrid
viele wissenschaftliche Ausdrücke gelernt haben musste. Oder
zumindest das Übersetzungsprogramm.
    »Ja, die Kontrollgruppe. Werden die Pelzlinge sie vernichten?
Obwohl sie nicht genetisch verändert wurden?«
    »Ja.«
    Diese eine Silbe ließ Jake erschaudern. Keine Gnade. Er
machte sich nicht die Mühe, eigens nach der Siedlung der
parthenogenetischen Weibchen zu fragen.
    »Wie wollen sie alle Pelzlinge der Kontrollgruppe finden? Es
gibt dort viele Dörfer, und Nan sagt, dass viele von ihnen lange
Strecken zur Jagd zurücklegen.«
    »Sie werden genug von ihnen finden. Sie vernichten
sämtliche Weibchen – oder zumindest fast alle. Die Weibchen
jagen nicht oft. Die restlichen Pelzlinge werden in einer oder zwei
Generationen aussterben.«
    »Beta… es leben auch Menschen in diesem Gebiet. Etwa
eintausend. Werden die Pelzlinge auch die Menschen vernichten?«
Larry Smiths Cheyenne, die ihrer lächerlichen Berufung folgten.
Jake hielt den Atem an.
    »Wir wissen nicht, ob sie die Menschen vernichten
werden.«
    »Und was ist mit uns?«
    »Das wissen wir nicht. Das Denken der Pelzlinge ist uns
fremd. Wie das eure.«
    Jake dachte darüber nach. Karim gesellte sich zu ihnen.
»Jake, das Kraftfeld verläuft in einem Bogen um den Platz,
wo das Dorf stand, und dann nach Westen. Es erweitert sich in diese
Richtung ganz allmählich. Soweit ich Nan beobachten konnte,
scheint es sich gegen den Uhrzeigersinn ebenso zu verhalten, obwohl
sie es noch weiter überprüfen will. Es ist ein sehr großer Käfig, und ich denke, er ist aus einem
bestimmten Grund so geformt.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Ich glaube, er soll uns alle – alle neun Menschen
– umfassen. Gails Gruppe genauso wie uns.«
    Gails Gruppe. Lucy. Sie waren also doch nicht davongekommen.
Andererseits – hätten sie sich außerhalb des
unsichtbaren Käfigs befunden, wohin hätten sie sich dann
wenden sollen? Mira City lag über 600 Kilometer entfernt, durch
unbekannte Wildnis, angefüllt mit völlig fremdartigen
Raubtieren.
    »Wenn ich Recht habe«, fuhr Karim fort, »dann sind
die anderen schon auf die Umgrenzung des Kraftfelds gestoßen.
Oder sie werden es bald.«
    »Schick Nan hinter ihnen her.«
    »Sie ist schon unterwegs.«
    Und das ohne seinen Befehl? Doch Jake konnte sich jetzt nicht
erlauben, eingeschnappt zu sein. »Wie geht es
Müller?«
    »Dr. Shipley meint, er ist in Ordnung. Er war nur eine Weile
besinnungslos und ist immer noch benommen. Ich vermute, die Pelzlinge
benutzten eine Art…«
    »Jetzt nicht«, unterbrach ihn Jake. »Erzähl
mir das später. Beta meint, die Pelzlinge wären
aufgebrochen, um die übrigen Siedlungen des Experimentes zu
vernichten und ihre Einwohner zu töten, so weit es ihnen
möglich ist.«
    Karim schaute betroffen drein, und seine Haut hatte rote
Flecken.
    »Setz dich, Karim«, forderte Jake ihn auf.
»Möglicherweise hast du auch noch ein paar gute Fragen an
Beta.«
    Karim ließ sich nieder. »Ich trauere um deine
Brüder«, ließ er Beta wissen und neigte den Kopf.
Faisals Leute zeigten stets gute Manieren.
    »Wir haben ihre Abschiedsknospen nicht«, sagte Beta. Es
war noch immer unheimlich, Trauer in dieser künstlichen Stimme
zu hören.
    »So ist es«, stimmte Karim zu.
    »Wir werden ihre Abschiedsknospen niemals haben.«
    »So ist es«, wiederholte Karim höflich.
    Jake warf ein: »Darf ich noch weitere Fragen stellen,
Beta?«
    »Ja.«
    »Was glaubst du, werden die Pelzlinge tun, nachdem sie
sämtliche Siedlungen des Experiments vernichtet haben?«
    »Sie werden mit ihrem Mutterschiff Kontakt
aufnehmen.«
    »Befehle einholen – klar.« Das war zu erwarten.
»Und

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