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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Verlangen, Herrschsucht und Hunger. Irgendetwas in mir wusste sofort, dass er völlig von mir Besitz ergreifen würde. Es tat gut zu erfahren, dass ihn unsere erste Begegnung ähnlich erschüttert hatte.
    Gideon umfasste meine Schulterblätter und zog mich zu sich, bis meine Stirn die seine berührte. »Niemand sonst hat das je gesehen, Eva. Du bist die Einzige.«
    Meine Kehle schnürte sich schmerzhaft zusammen. Gideon war in so vieler Hinsicht ein harter Mensch, und dennoch konnte er so süß zu mir sein, bisweilen auf eine nahezu kindliche Art, die ich ganz besonders mochte, weil sie so aufrichtig und unbefangen wirkte. Wenn sich die Leute nicht die Mühe machten, hinter seine markanten Gesichtszüge und sein fettes Bankkonto zu sehen, verdienten sie es auch nicht, ihn wirklich zu kennen.
    »Das wusste ich gar nicht. Du warst damals so … cool. Ich schien nicht den geringsten Eindruck auf dich zu machen.«
    »Cool?«, wiederholte er spöttisch. »Ich war sofort verrückt nach dir – und seitdem bin ich total im Arsch.«
    »Hey, freut mich zu hören.«
    »Du hast dafür gesorgt, dass ich dich brauche«, sagte er mit rauer Stimme. »Und jetzt ertrage ich es nicht, zwei Tage ohne dich verbringen zu müssen.«
    Ich legte meine Hände an seine Wangen und küsste ihn sanft. Reumütig liebkosten meine Lippen die seinen. »Ich liebe dich auch«, hauchte ich seinem verführerischen Mund zu. »Und ich ertrage es genauso wenig, von dir getrennt zu sein.«
    Er erwiderte meinen Kuss heißblütig und gierig, hielt mich aber zugleich vorsichtig und ehrfürchtig in den Armen, als wäre ich ein kostbares Gut. Dann rissen wir uns schwer atmend voneinander los.
    »Dabei bin ich nicht mal dein Typ«, neckte ich ihn, um die Stimmung ein wenig zu lockern, bevor wir zur Arbeit gingen. Gideons Vorliebe für Brünette war allgemein bekannt und vielfach belegt.
    Ich spürte, wie der Bentley einparkte und anhielt. Diskret und rücksichtsvoll wie immer stieg Angus aus, ließ Motor und Klimaanlage aber laufen. Aus dem Fenster konnte ich das Crossfire Building neben uns sehen.
    »Apropos nicht mein Typ …« Gideon ließ den Kopf zurück auf den Ledersitz sinken und holte tief Luft. »Corinne war überrascht von dir. Du hast so gar nicht ihren Erwartungen entsprochen.«
    Bei der Erwähnung von Gideons ehemaliger Verlobten verspannten sich meine Kiefermuskeln. Obwohl ich wusste, dass diese Beziehung für ihn nicht mit Liebe, sondern mit Freundschaft und Einsamkeit zu tun gehabt hatte, nagte der Neid sofort mit scharfen Zähnen an mir. Eifersucht zählte zu meinen schlimmsten Fehlern. »Weil ich blond bin?«
    »Weil du … ihr nicht ähnelst.«
    Mir stockte der Atem. Mir war nicht bewusst gewesen, dass Corinne für ihn das Maß aller Dinge darstellte. Tatsächlich hatte selbst Magdalene Perez – eine von Gideons vielen Bekannten, die gerne mehr wäre – gesagt, sie würde ihr dunkles Haar nur lang tragen, um Corinne nachzueifern. Aber die Bedeutung dieser Bemerkung war mir damals entgangen. Mein Gott … wenn es stimmte, besaß Corinne enormen Einfluss auf Gideon, unerträglichen Einfluss. Mein Puls begann zu rasen, mein Magen brodelte. Ich hasste sie wider alle Vernunft. Ich hasste es, dass sie auch nur einen winzigen Teil von ihm besessen hatte, hasste jede Frau, die jemals von ihm berührt, jemals von ihm begehrt, jemals von seinem herrlichen Körper geliebt worden war.
    Ich wollte von seinem Schoß rutschen.
    »Eva.« Er packte meine Schenkel fester und ließ es nicht zu. »Keine Ahnung, ob sie recht hat.«
    Ich sah auf die Hände, die mich hielten, und der Anblick meines Freundschaftsrings – des Zeichens meiner Besitzrechte – am Finger seiner rechten Hand besänftigte mich. Der verlegene Ausdruck auf seinem Gesicht, als ich ihn ansah, tat ein Übriges. »Du hast keine Ahnung ?«
    »Wenn es der Fall gewesen war, geschah es ganz sicher ohne Absicht. Ich habe nie in anderen Frauen nach ihr gesucht. Ich wusste ja nicht einmal, dass ich suche, bis ich dir begegnet bin.«
    Erleichtert strich ich mit den Händen über sein Revers. Er mochte nicht bewusst nach ihrem Ebenbild gesucht haben, aber selbst wenn, hätten die Unterschiede zwischen mir und Corinne in Aussehen wie Temperament nicht größer ausfallen können. Ich war die Ausnahme für ihn, wich in jeder Hinsicht ab von seinen anderen Frauen. Ich wünschte bloß, dieses Wissen würde genügen, meine Eifersucht zu ersticken.
    »Wahrscheinlich handelte es sich weniger um eine Vorliebe

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