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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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als um eine Gewohnheit.« Ich glättete mit einer Fingerspitze die Sorgenfalte auf seiner Stirn. »Frag doch Dr. Petersen, wenn wir ihn heute Abend treffen. Nach all den Jahren der Therapie sollte ich eigentlich mehr Antworten haben, aber so ist es nicht. So vieles zwischen uns ist so schwer zu erklären, findest du nicht? Ich weiß zum Beispiel noch immer nicht, was es ist, das du in mir siehst und das dich derart fasziniert.«
    »Es geht darum, was du in mir siehst, mein Engel«, sagte er leise, und seine Züge entspannten sich. »Du kannst in mein Innerstes sehen und begehrst mich dennoch so sehr wie ich dich. Nachts schlafe ich ein mit der Angst, du könntest fort sein, wenn ich aufwache … oder ich hätte dich verschreckt und verjagt … oder du wärst nur ein Traum gewesen.«
    »Nicht, Gideon.« Herrgott , jeden Tag brach er mir aufs Neue das Herz. Brachte meine Welt ins Wanken.
    »Ich weiß, ich äußere meine Gefühle für dich nicht so, wie du es tust. Aber du hast mich, so viel ist sicher.«
    »Ja, ich weiß, dass du mich liebst, Gideon.« Wahnsinnig. Maßlos. Besessen. Genau wie ich dich.
    »Von dir werde ich nicht mehr loskommen, Eva.« Gideon legte den Kopf zurück, zog mich zu sich herab und küsste mich mit unfassbarer Zärtlichkeit. Behutsam liebkosten seine festen Lippen meinen Mund. »Für dich würde ich töten«, flüsterte er. »Ich würde all meinen Besitz für dich aufgeben … aber dich werde ich niemals aufgeben. Zwei Tage, mehr nicht. Bitte mich nicht um eine Verlängerung, denn die kann ich dir nicht gewähren.«
    Die Worte waren nicht einfach nur so dahingesagt, das wusste ich. Sein Reichtum schützte ihn, verlieh ihm jene Macht und Kontrolle, die ihm an einem Punkt in seinem Leben geraubt worden war. Er hatte Grausamkeiten und Misshandlungen erlitten, genau wie ich. Die Vorstellung, dass er bereit wäre, all diese persönlichen Sicherheiten aufs Spiel zu setzen, nur um mich zu halten, bedeutete mir mehr als die Worte Ich liebe dich .
    »Ich brauch nur die beiden Tage, Ace, und ich werde mich dafür erkenntlich zeigen.«
    Der Unmut in seinem Blick verflüchtigte sich und machte einem lüsternen Funkeln Platz. »Ach? Du hast doch nicht etwa vor, mich mit Sex zu entschädigen, mein Engel?«
    »Doch«, gab ich offen zu. »Stundenlang. Schließlich wendest du diese Taktik doch selbst auch immer sehr erfolgreich an.«
    Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, doch er sah mich mit einer solchen Intensität an, dass mein Atem sich beschleunigte. Der durchdringende Blick, den er mir schenkte, erinnerte mich – vollkommen unnötigerweise – daran, dass Gideon kein Mensch war, den man lenken oder zähmen konnte.
    »Ach, Eva«, knurrte er und rekelte sich in seinem Sitz mit der raubtierhaften Gelassenheit eines geschmeidigen Pumas, der in seiner Höhle eine Maus in die Enge getrieben hat.
    Ein köstliches Prickeln durchlief meinen Körper. Wenn es um Gideon ging, war ich nur allzu willig, mich verschlingen zu lassen.

2
    Kurz bevor ich im zwanzigsten Stock bei der Werbeagentur Waters Field & Leaman, für die ich arbeitete, aus dem Fahrstuhl ausstieg, hauchte Gideon mir ins Ohr: »Denk an mich, den ganzen Tag.«
    Ich drückte in der voll besetzten Kabine verstohlen seine Hand. »Mach ich doch immer.«
    Er fuhr weiter bis in die oberste Etage, in der die Zentrale von Cross Industries residierte. Das Crossfire Building gehörte ihm, ebenso wie diverse andere Immobilien in der Stadt, darunter auch der Apartmentblock, in dem ich wohnte.
    Ich versuchte, nicht darüber nachzudenken. Meine Mutter hatte sich für die Laufbahn Trophäengattin reicher Männer entschieden. Ein luxuriöser Lebensstil war ihr wichtiger gewesen als die Liebe meines Vaters, was ich überhaupt nicht begreifen konnte. Ich würde Liebe jederzeit bloßem Reichtum vorziehen, aber vermutlich hatte ich in dieser Hinsicht leicht reden, da ich über eigene Rücklagen in Form eines beträchtlichen Anlagendepots verfügte. Allerdings hatte ich das Geld noch nie angerührt – und würde es auch nicht tun. Der Preis, den ich dafür bezahlt hatte, war viel zu hoch, und nichts konnte ihn aufwiegen.
    Megumi saß am Empfang, drückte den Öffner für die gläserne Sicherheitstür und begrüßte mich mit einem freundlichen Lächeln. Sie war eine hübsche junge Frau in meinem Alter, deren bildschöne asiatische Züge von einem modischen Bob unterstrichen wurden.
    »Hey«, sagte ich und blieb an ihrem Pult stehen. »Irgendwelche Pläne fürs

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