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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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bloß nicht die Krankenhäuser zerstört hätten!
    Das stimmt.
    Sie haben den Verstand verloren. sagte er kopfschüttelnd Hmmm... ich kann dir leider nicht helfen, da ich mir ziemlich sicher bin, dass du nicht so gerne von meinem Blut trinken möchtest.
    Vampirblut heilt Wunden?, fragte ich verwundert und gleichzeitig auch angewidert, Du veräppelst mich wohl!
    Er erstarrte und hörte mit dem Wischen auf. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig von besorgt zu bitterernst und fassungslos.
    Hatte ich etwas Falsches gesagt, das ihn wütend machen könnte? Meine Angst stieg imer weiter.
    Seine Augen loderten wie Feuer - so zornig hatte ich noch nie irgendjemanden gesehen. Wie kannst du es wagen, mich zu duzen und als Lügner zu bezeichnen? Weißt du denn nicht, wer ich bin?
    Unauffällig zuckte ich zusammen und zwang mich meine Augen offen zu halten. Auf keinen Fall durfte ich meine schwache Seite zeigen. Dieses Monster sollte nicht erfahren, dass ich mich vor ihm unheimlich fürchtete. Doch, natürlich. Du bist mein Lebensretter. Und außerdem - wenn du mich duzt, dann darf ich das auch. Falls du... ein Problem damit hast, interessiert es mich nicht. Wie kannst
du
es wagen, mir irgendetwas... vorschreiben zu wollen? Du bist nicht mein König und auch nicht mein Vater!
    Ihm klappte die Kinnlade auf und seine Lippen fingen an sich zu bewegen. Er wollte etwas sagen, doch meine Worte, die ich mit meiner letzten verfügbaren Kraft herausgebracht habe, hatten ihm wohl die Sprache verschlagen.
    Auf einmal fühlte ich mich wieder stark, weil mein Unterbewusstsein wahrscheinlich verstanden hat, dass er nicht vorhatte, mit irgendetwas anzutun.
    Deine Schlagfertigkeit ist erstaunlich. murmelte er plötzlich und hob meinen Nacken mit einer Hand, um ein weiches Kissen unter meinen Kopf zu legen. Erst jetzt fiel mir auf, dass um uns herum noch viele andere Dinge waren, wie ein Tisch, zwei Stühle, ein großer Rucksack, ein helles Feuer, dessen Wärme mir nun ins Gesicht strömte, und darüber kochte etwas Heißes in einem Topf auf dem verrosteten Ständer. Hatte er mir ernsthaft etwas zum Essen gemacht? Mit diesem Vampir musste irgendetwas nicht in Ordnung sein. Er war ganz anders als alle anderen, die ich jemals getroffen habe.
    Mir ist noch nie zuvor ein Mensch untergekommen, der sich getraut hat, mit mir so zu reden. Ehrlich gesagt, gefällt mir das. Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen, was mich ziemlich wütend machte. Ich wollte, dass er sich ärgerte und über mich aufregte! Dieser Vampir sollte mich nicht sympathisch finden!Ein paar Minuten herrschte Stille. Nur unser Atem, mein viel zu laut klopfendes Herz und das Knistern des Feuers waren zu hören. Ich musste ihm unbedingt die Frage stellen, die mir einfach nicht mehr aus dem Kopf ging, aber ich wusste nicht so recht, wie ich anfangen sollte.
    Darf ich fragen, weshalb... du mich nach hinten gezogen hast, damit ich nicht falle? Ich meine, mein Leben kann jemandem wie dir doch egal sein.
    Er schaute nicht auf, während er antwortete Du hast recht. Die Menschen könnten mir tatsächlich egal sein, aber das sind sie nicht. Mir seit ihr sehr wichtig.
    Natürlich. Ich verdrehte die Augen. Wir sind schließlich eure Nahrung und euer Spielzeug. Wenn du vorhaben solltest, mich für irgendwelche dreckigen Spielchen gesund zu pfle-
    Ach du meine Güte!, unterbrach er mich empört und hob beide Hände in die Luft, Wieso denkst du so schlecht mir? Wenn ich vorgehabt hätte, dich zu vergewaltigen, dann hätte ich das schon längst getan. Das kannst du mir glauben.
    Ich bekam Gänsehaut.
    Du hast wohl ziemlich schlechte Erfahrungen mit Vampiren gemacht. Ich gebe zu, viele meiner Art sind kranke Perverslinge. Sie glauben, sie wären die Herrscher dieser Welt! Ich verstehe das einfach nicht! Seine Stimme wurde immer lauter. Es ist schrecklich, dass kaum noch Menschen existieren, nicht, weil es somit immer weniger Nahrung gibt, sondern, weil ihr Menschen eure Welt mit der modernen Technik so schön gestaltet hattet. Heute ist sie voller stinkender Leichen und das Wetter ist auch nicht gerade prickelnd! Er rümpfte die Nase. Kannst du mir vielleicht erklären, weshalb es nur noch regnet? Unsere Erde ist traurig über all das, was geschehen ist. antwortete ich sarkastisch, woraufhin er mit zusammengepressten Lippen nickte. Das stimmt wohl. Warum bin ich da bloß nicht selber drauf gekommen?
    Ich konnte mir gerade noch ein Auflachen unterdrücken. Er glaubte das, was ich

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