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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Hände fingen sogar an zu zittern, sodass er den Löffel beinahe fallen gelassen hätte, es aber noch verhindern konnte. Das geht dich nichts an. Bist du immer so neugierig?
    Du hattest mir erlaubt, alle Fragen zu ste-
    Nun erlaube ich es dir nicht mehr. Na los, iss etwas.
    Ohne zu zögern tat ich, was er verlangte, sodass er mir den Löffel in den Mund schieben konnte.
    Augenblicklich erstarrte ich.
    Die Flüssigkeit schmeckte genauso wie die Feine Kräutersuppe meiner Großmutter, die damals in Südtirol gelebt hat. Mir wurde warm ums Herz, als ich mich an ihr Lachen beim Kochen erinnerte.
    Lächelnd biss ich die Schnittlauchröllchen durch und schluckte es gemeinsam mit der Flüssigkeit hinunter.
    Woher hast du das Rezept?
    Eine gute, alte Freundin hatte es mir vor vielen Jahren beigebracht. Wieso fragst du?
    Meinte er damit etwa meine Großmutter? Könnte das wahr sein?
    Ach, ich habe mich nur gefragt, weshalb ein Vampir kochen lernt, wenn er es gar nicht nötig hat., log ich schnell, woraufhin er laut auflachte. Ich bin ein Meisterkoch! Außerdem tu ich es, weil es mir Spaß macht.
    Wirfst du es weg, nachdem es fertig ist?
    Nein, wo denkst du hin!, rief er empört, Das wäre eine Verschwendung! Ich verteile es in verschiedenen menschlichen Gruppen Australiens, die es nötig haben. Keiner von denen weiß bis heute, dass ich ein Vampir bin und ich denke, das sollte auch so bleiben.
    Das verstehe ich nicht., murmelte ich nachdenklich, Wieso bist du so anders? Als er den Blick hob und mich anschaute sah ich bloß Zärtlichkeit in seinen wunderschönen Augen, die von dunklen Wimpern umrundet waren. Wie schon, gesagt, nicht alle haben ein versteinertes Herz.
    Ein paar Minuten lang herrschte wieder Stille.
    Ich musste ernsthaft überlegen, ob ich ihm nicht doch vertrauen sollte. Er schien wirklich
gut
zu sein. Niemals hätte ich gedacht, dass es solche Vampire wie ihn auf dieser Welt gab. Wenn er wirklich Aaran Grants bester Freund war, wieso versuchte er ihn dann nicht zu überreden, seine Vampire wieder einzusammeln, damit die letzten paar Menschen auf dieser Welt nicht auch noch starben. Ein bester Freund sollte normalerweise diese Macht besitzen.
    Darf ich... wissen, wie der Name meines Retters ist?
    Mir wurde ein weiterer Löffel in den Mund geschoben.
    Mein Name ist A- Sein Blick schweifte umher. Nenn mich einfach Alex.
    Irgendetwas in mir sagte, dass er log. Vertraute er mir nicht? Ich würde niemals anderen Vampiren verraten, dass er mir, einem ganz normalen Mädchen, geholfen hat. Solch jemand war ich nicht. Ich nahm Geheimnisse mit ins Grab, so sehr bewahrte ich sie in meinem Hinterkopf auf.
    Ich bin Chalina-Anastasia Joy.
    Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wow. Das ist ein ziemlich seltener Name. Weißt du, wer ihn dir gegeben hat?
    Ich schüttelte den Kopf. Nicht genau. Mein Vater hatte mir früher einmal erzählt, ein guter Freund von ihm, der vor langer Zeit gegangen war, hätte sich gewünscht, dass ich so benannt werde. Da dieser Freund ihm sehr am Herzen gelegen hat, haben meine Eltern mich Chalina-Anastasia genannt.
    Hmm. Weißt du, dass du etwas ganz Besonderes bist?
    Blinzelnd sah ich ihn an. Wie bitte?
    Du bist etwas Besonderes. Es gibt einen Grund, weshalb dich so viele Vampire angreifen und töten wollen.
    Einen Grund? Was sollte das schon wieder heißen? Bin ich etwa für irgendetwas auserwählt worden? Der Gedanke war ziemlich lustig, vor allem, weil dies unmöglich wahr sein konnte.
    Darauf gebe ich dir keine Antwort. Er schüttelte stur seinen Kopf. Vergiss es. Bald wirst du es ganz von selbst erfahren. Es wäre besser, wenn du dich, falls du Mitglied eines Clans bist, von ihnen trennst.
    Jetzt wurde ich wütend. Bist du verrückt? Sie sind der einzige Halt, den ich habe! Ohne Noah und die anderen würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr leben!
    Für einen kurzen Augenblick sah ich Fassungslosigkeit in seinen Augen, doch dann zuckte er gleichgültig die Schultern und gab mir den letzten Schluck von der Suppe. Ich habe dich gewarnt. Was du in der Zukunft tun wirst, liegt ganz allein bei dir. Ich habe dich gewarnt.
    Er verwirrte mich immer mehr. Wieso konnte er nicht einfach Klartext sprechen?
    Okay, falls irgendetwas passieren sollte, werde ich mich an dich erinnern. Mein Körper fühlte sich schon viel stärker als vorher. Ich schaffte es sogar, mich vorsichtig aufzusetzen, obwohl meine Taille krampfhaft schmerzte.
    Leg dich hin. Dir könnte schwindelig werden. meinte Alex besorgt

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