Cruel World
glitt zu meinem freiliegenden Hals, über den sie auf einmal so fest mit ihren Fingerspitzen strich, dass meine Haut durch ihre spitzen Nägel wund wurde, weil sie versuchten, sich in mich hinein zu bohren.
Keuchend atmete ich aus und wollte sie zurückschubsen, aber mein Körper reagierte nicht auf die Signale meines Gehirns. Ich konnte mich nicht mehr vom Fleck rühren oder sonst wie bewegen.
Ich kann deine Angst förmlich riechen.
Was... machst du mit mir? wollte ich wissen, ehe sie mich lächelnd mit einem festen Tritt in den Bauch zu Boden fallen ließ.
Ich schrie auf und bog ich einmal. Verdammt! Warum tust du das?
Du dreckiges Miststück!!! Ich hasse dich nun einmal!!! schrie sie außer sich vor Wut und genau in dem Moment färbten sich ihre Augen so strahlend blau, dass ich kurz geblendet wurde. Sie besaß jetzt dieselbe Augenfarbe wie Sota sie gehabt hatte.
Bitte, Kelly! Tu das nicht! flehte ich, als sie mich an den Haaren packte und begann, immer wieder ihre Hand schallend an meine Wangen zu schlagen, bis ich sie nicht mehr spüren konnte. Sie hielt sich kein bisschen zurück und ich konnte nichts dagegen machen.
Warum halfen mir Chiron-Lee und Soo-Jung nicht? Wo blieben die beiden bloß? Kämpften sie draußen etwa gerade gegen Sota? Konnten sie deswegen nicht zu mir kommen?
Nach einer Weile schien es Kelly zu langweilig zu werden, mir bloß Ohrpfeigen zu geben, denn auf einmal ballte sie ihre Hand zur Faust und schlug sie so fest zwischen meine Rippen, dass ich sie laut knacken hörte und keuchend für einen Moment meine Augen verdrehen musste. Doch selbst wollte der Schmerz nicht aufhören. Sie ließ meine Haare zwar los, packte dann jedoch meinen Arm und drehte ihn einmal so fest herum, dass ich das Gefühl bekam, mir die Seele aus meinem ohnehin verwundeten Hals schreien zu müssen.
AAAH!!!
Na, gefällt dir das? fragte sie mich spöttisch und spuckte einmal zu Boden, während ich schwer atmend nach vorne kippte, was die Schmerzen nur noch schlimmer machte, weil meine Rippen gebrochen waren. Ich konnte kaum Luft holen, aber das schien sie kein bisschen zu stören. Im Gegenteil - sie setzte sich sogar vor mich.
Weißt du was? Genau so habe ich mich bei eurer gottverdammten Hochzeit gefühlt.
Und schon wieder bekam ich einen Schlag ins Gesicht. Dieses mal jedoch war es nicht nur ihre Hand gewesen, die auf meiner brennenden Haut mindestens zweimal aufkam, sondern auch der schwarze Gürtel, den sie bis eben gerade noch um ihre Taille getragen hatte und der mir zuvor nicht besonders aufgefallen war.
Ich wimmerte leise vor mich hin und ließ die warme Flüssigkeit, die nach Salz und Metall schmeckte und außerdem meinen Mund gefüllt hatte, einfach aus meinem Mund hinauslaufen, weil mir furchtbar übel wurde. Aber ich wollte mich nicht vor ihr übergeben. Sie würde es bestimmt nur als weiteres Zeichen der Schwäche deuten. Diesen Genuss würde ich ihr ganz bestimmt nicht gönnen.
Ich glaube, ich habe dich schlimm genug zugerichtet. meinte sie auf einmal nachdenklich und ich dachte ganz kurz wirklich, dass es vorbei wäre, als sie plötzlich etwas sagte, das ich nun wirklich nicht gerechnet hätte.
Worauf wartest du? Komm gefälligst her, du Dummkopf!
Mit aller Kraft drehte ich entsetzt meinen Kopf in die Richtung der Tür, in dessen Rahmen niemand anderer als Noah stand, der mich mit zusammengezogenen Augenbrauen und gequältem Gesichtsausdruck anstarrte, ehe er sich wenige Sekunden später zu uns gesellte und neben Kelly stehenblieb.
Sein Blick jedoch war weiterhin auf mich gerichtet.
Ah, ich freue mich ja so, es Aaran endlich heimzahlen zu können! seufzte Kelly glücklich und fing an laut zu lachen. Na los, erfülle euer Schicksal, Noah. Chalina ist es doch bereits gewöhnt zu Dingen gezwungen zu werden, die sie nicht will.
Ich erstarrte und schaute sie fassungslos an. War das wirklich ihr Ernst? Hatte sie diesen Satz eben gerade wirklich gesagt? Ich konnte es einfach nicht glauben.
Kelly... Meine Stimme brach, weil der Schmerz in meinen Rippen kaum auszuhalten war. Ich konnte nicht einmal irgendetwas machen, als Noah sich plötzlich hinknieete und seinen Hosenknopf öffnete.
Nicht... brachte ich nur mühsam hervor, ehe für einen Moment alles um mich herum verschwomm. Ich durfte jetzt nicht ohnmächtig werden! Das war nicht der richtige Zeitpunkt.
Noah beugte sich über mich und einen Augenblick später war meine Hose ausgezogen worden. Die Kälte ließ meine Haut sofort einfrieren. Ich spürte seine
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