Cruel World
das, was er gerade im Sinn hatte zu tun, unbedingt verhindern.
Aaran, lass mich los.
Zu meiner großen Überraschung tat er sofort, wonach ich verlangte. Er trat sogar ein paar Schritte zurück.
Wir sahen uns eine ganze Weile, ohne irgendetwas zu sagen, an. Ich wusste nicht wie spät es war oder welchen Tag wir heute hatten, aber das war auch nicht wichtig.
Aaran sollte verschwinden, damit ich ihn nie wiedersehen muss. Ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er hatte mich, ohne auf meine Gefühle zu achten, angelogen und betrogen.
Er drehte sich auf einmal um und schritt auf den Höhlenausgang zu. Mein Herz machte einen kurzen Luftsprung, ehe es beinahe stehenblieb durch das Stechen, das mich hätte aufkeuchen lassen, wenn er sich nicht seufzend umgedreht hätte.
Also gut, Chalina. Ich werde dir als Entschuldigung einen Wunsch erfüllen - egal, was du willst.
Ich holte langsam Luft. Meine Mundwinkel zuckten zwar nach unten, aber trotzdem versuchte ich mit aller Kraft mein Gesicht ausdruckslos erscheinen zu lassen. Er musste schließlich nicht unbedingt erfahren, wie es mir wirklich ging.
Dann jedoch sagte er plötzlich etwas, das mich völlig aus der Bahn brachte. Unter einer Bedingung.
Welche? fragte ich misstrauisch, ehe er das Kinn ein wenig reckte.
Du wurdest vergewaltigt und ich... praktisch genötigt, mit einer anderen Person Sex zu haben. Wir hatten beide keine Wahl, Chalina. Deshalb will ich... Er zögerte, bevor er weitersprach ... Na ja, man kann es eher als eine Bitte betrachten.
Ich hielt den Atem an. Wenn er fragte, ob ich noch einmal mit ihn schlafen will, dann würde ich garantiert antworten, dass er mich schon oft genug bekommen hatte. Vielleicht waren die letzten Male zu wenig für ihn gewesen, aber meiner Meinung nach hatte ich mich diesem Dreckskerl viel zu oft hingegeben.
Wasche mich bitte rein, Chalina-Anastasia.
Ich blinzelte ein paar mal, weil ich diesen Satz nicht richtig deuten konnte. Meinte er es sexistisch oder wortwörtlich?
Einige Minuten lang grübelte ich darüber nach und als ich mich nicht entscheiden konnte, kam mir in den Sinn, es einfach zu tun. Danach würde ich verlangen, dass er mich bis in alle Ewigkeit in Ruhe lassen soll.
Erfüllst du mir diesen Wunsch?
Ich nickte. Na schön.
Als er plötzlich strahlte, musste ich mich leise räuspern, weil mir das alles so unangenehm war. Ich zu waschen bedeutete auch ihn zu berühren. Ich konnte innerlich nur beten, dass es mich nicht um den Verstand bringen würde. Ohne weiter nachzudenken ging ich mit schnellen Schritten zum Bach und stieg vorsichtig hinein. Das warme Wasser, das meinen Körper bis zu den Schultern sofort umhüllte, bereitete mir Gänsehaut - genauso wie der darauf folgende Moment, als Aaran begann sich das Hemd aufzuknöpfen, was ich aus den Augenwinkeln ganz scharf und klar wahrnehmen konnte. Er ließ das Hemd einfach zu Boden fallen und regte sich danach nicht mehr. Wahrscheinlich überlegte er, ob er sich nicht auch noch die Hose ausziehen sollte, was er zu meinem Glück dann nicht tat und sich ohne ein Wort zu sagen zu mir gesellte.
Ich schluckte wieder und traute mich plötzlich nicht mehr mich zu bewegen. Warum musste mein Herz denn auch so dermaßen rasen? Ich hatte wirklich Angst, es könnte jeden Augenblick aus der Brust springen. Da ich es hören konnte, bestand kein Zweifel daran, dass er es ebenfalls tat. Allein dieser Gedanke ließ mich wünschen, auf der Stelle unterzugehen. Aber dann wurde mir klar, dass ich es mir selbst ausgesucht hatte. Nun musste ich da durch.
Sei kein Weichei!
, forderte ich mich auf und ergriff einfach das Lappen, das schon seit einer halben Ewigkeit hier am Bachrand lag, um es unter Wasser zu tauchen. Als ich es wieder nach oben zog, schloss Aaran seine Augen. Ich schwomm näher an ihn heran und atmete einmal tief durch. Während ich das Lappen über seine rechte Schulter gleiten ließ spürte ich, wie er kurz erschauderte. Genau in dem Moment blieb mir nichts anderes übrig, als den Blick über seine Brust schweifen zu lassen. Es war, als würde ich gezwungen werden dies zu tun. Ganz vage nahm ich wahr, wie ich bei der linken Schulter weitermachte. Es gelang mir aber trotzdem nicht, mich voll und ganz zu konzentrieren. Immer wieder stellte sich mein Kopf vor, wie es wäre, wenn ich eine seiner hartgewordenen Brustwarzen in den Mund nehme und daran sauge.
Himmel!
, rief ich in Gedanken. Ich wollte nicht erregt sein - wollte nicht so denken. Es würde bloß wieder wehtun, wenn
Weitere Kostenlose Bücher